Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 1258

Datierung: 12. März 1360

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: 3 Perg. Or.: a) Wiesbaden (IX 5, Eltville). Das große Siegel des Erzbischofs und die 3 anderen Siegel (das des Propstes (3) stark verletzt) an geflochtenen grünen und rosa Seidenfäden. b) Ebenda. Das 1., 2. und 4. Siegel erhalten (wie vorher), das 3. ausgeschnitten. c) München, Reichsarchiv (Mainz, Domkapitel fasc. 114). Die 4 Siegel an Presseln (das des Domkapitels (2) zerbrochen, das des Kapitels von S. Viktor (4) stark beschädigt. - Kop.: Würzburg, Ingrossaturbuch 5 f. 454v. - Abschr. Kindlingers: Münster, Msc. II 131 S. 97. - Reg.: v. Freyberg, Regesta Boica 9, 9; Scriba, Hess. Regesten 3, 208 Nr. 3111; Roth, Nass. Geschichtsquellen 1, 250 Nr. 66; Sauer, Nass. UB. I 3, 326 Nr. 2972 (aus dem Or.). - Erw.: Joannis, Rerum Mogunt 2, 609, 620, 627.
    Auch eingerückt in ein Notariatsinstrument v. 1361 Aug. 14: Or. Perg.: Wiesbaden (a. a. O.). - Reg.: Sauer Nr. 3032.
    Bestätigungsbulle P. Innocenz VI. (d. Avinione XV. kal. Apr. anno IX. "Hiis que pro") mit der eingerückten Urk. Gerlachs. Or. Perg.: Wiesbaden (a. a. O.). Bulle an gelber u. roter Seide. - Kop: Rom, Reg. Avin. 145 f. 383. - Gedr.: Bodmann, Rheingauische Altertümer 2, 877. - Reg.: Scriba a. a. O. Nr. 3112; Roth Nr. 69; Sauer Nr. 3011 (aus d. Or.) - Eine Bestätigung durch den päpstlichen Nuntius, B. Philipp von Cavaillon, 1360 März 23, erwähnt Bodmann S. 879.

Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof regelte die finanziellen Folgen des Streites zwischen ihm und Heinrich von Virneburg im St. Viktorstift zu Mainz.

Vollregest:

Mainz - Erzbischof Gerlach verkündet: In dem Streite, der sich zwischen ihm einerseits und Heinrich von Virneburg, ehedem Erzbischof, und dessen Parteigängern andrerseits erhob, als er vom Papste mit der Mainzer Kirche providiert worden war, sind die Viktorkirche vor den Mauern von Mainz, deren Dekan und Kapitel dem päpstlichen Stuhle und ihm gehorsam waren, sowie die Höfe und Gebäude dieses Stiftes durch Feuer und Feinde verwüstet worden, Die Einkünfte dieses Stiftes und seiner Personen sind so aufs äußerste beschränkt. Dagegen ist die Propstei von S. Viktor so reich, daß ohne erheblichen Schaden für sie mit ihren Einkünften jenem Mangel abgeholfen werden kann. Er inkorporiert deshalb - der Propst von S. Viktor, Nikolaus von Grünberg (Grunen-; Kop.: Gronen-), selbst hat ihn darum gebeten - mit Einwilligung des Domdekans Rudolf und des ganzen Domkapitels dem Dekan, Kapitel und den Personen des Viktorstiftes für die Präsenz[a] den Zehnten von Wein, Getreide und allen in der Gemarkung des Dorfes Eltville (Eltevil) liegenden Gütern, die bisher der Propstei des Viktorstiftes gehörten; der Propst hat auf diesen Besitz in die Hände des Erzbischofs Verzicht geleistet. Dekan und Kapitel von S. Viktor können selbst oder durch einen anderen von diesem Zehnten, seinen Rechten und dem Zubehör ohne weiteres Besitz ergreifen; doch bleiben die auf diesem Zehnten ruhenden Abgaben (servicia) und Lasten bestehen. Von dem Zehntwein, der durch Personen des Stiftes in dem gemeinsamen Keller untergebracht werden soll, soll jeder im Stifte anwesenden Person für jeden Tag des Jahres ein bestimmtes Maß zugewiesen werden. Wer die erste Vesper, Matutin und Hochamt an einem Feiertage versäumt, erhält an diesem Tage ein Drittel weniger. Wer an einem Wochentage eine Vigilie oder Messe für die Toten versäumt, büßt, wenn er nicht durch Krankheit verhindert war, ein Drittel des an diesem Tage ausgeteilten Weines ein.[b] Damit das Fest des hl. Viktor, des Patrons der Kirche, feierlicher begangen werde, sollen 2 Ohm Wein und 2 Malter Weizen von dem Zehnten genommen werden, und davon soll jeder, der an Vesper, Matutin und Messe teilnimmt oder durch Krankheit verhindert ist, 1 großes Weißbrot und 1 Viertel besseren Weines erhalten. Die derzeitigen Prälaten, Kanoniker und Vikare des Viktorstiftes haben diese Ordnung beschworen; dasselbe müssen alle künftigen tun. Das Domkapitel und der Propst Nikolaus von S. Viktor stimmen zu und siegeln mit; Konrad von Oppenheim (-in-),[c] Dekan, und das ganze Kapitel des Viktorstiftes geloben diese Bestimmungen zu halten und hängen ihr Kapitelsiegel an.

- A. et d. in civitate Maguntin[a] ipsa die beati Gregorii pape 1360.

Fußnotenapparat:

[a] in augmentum presentiarum seu in cottidianarum distributionum in choro.
[b] Hier finden sich in dem Ingrossaturbuche folgende in den Originalen (auch in der päpstl. Bestätigung) fehlende Sätze: Insuper volumns et ordinamus, quod commemoracio nostra et ipsius Nicolai prepositi in Christo nobis dilecti tam in vita quam in morte et omnium progenitorum et predecessorum nostrorum fidelium IVor vicibus in anno videlicet feriis quintis in IVor temporibus vel proxima die feriata precedente vel sequente, maxime si aliquod festum IX lectionum in aliqua illarum quintarum feriarum evenire contigerit, in vita nostra cum missa pro salute vivorum et suffragiis pro defunctis, post mortem vero nostram vel alterius nostrum cum magnis vigiliis missa pro defunctis et collecta pro salute superstitis perpetuo in dicta ecclesia peragatur. Ad que peragenda temporibus et diebus predictis pia mencione assignavimus [et] presentibus assignamus et donamus unam carratam de dicta decima vini necnon VIII maldr. siliginis similiter de decima bladi ibidem capienda, de quibus quidem vino et blado dabitur unus panis magnus albus et quartale vini cuilibet presenti in vigiliis et missa pro defunctis.
[c] Der Name fehlt im Ingrossaturbuche.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 1258, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/7863 (Zugriff am 17.05.2024)