Otto - Erzbischofsregesten (1328-1353)

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Otto, RggEbMz Nr. 3650

Datierung: 8. September 1329 bis 1330

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Otto, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Otto, Regesten mit Verweis auf:Siehe nebenstehenden Text.

Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Baldewin weiht die neugebaute Kirche zu Mariental im Rheingau (?).

Vollregest:

Die Weihe ist urkundlich nicht beglaubigt. Erst Joannis (Rer. Mog. 1, 653 IV note 3) berichtet darüber, anscheinend zum Jahre 1329: eodem hoc anno, a bellicis his ad sacras conversus [curas], die VIII. septembris Valli B. Mariae in Rhingavia ... dedicationis impertivit religionem. Er beruft sich auf das deutsch geschriebene Wallfahrtsbüchlein von Mariental. Nach diesem Büchlein, das zu Anfang des 18. jahrhunderts verfasst und im Jahre 1736 zum letztenmale gedruckt wurde, hat schon Zedler [s. Nass. Ann. 45, 231 f.] vergebens gesucht. Aber dem Verfasser der Neu-Ausgabe von 1869 hat es jedenfalls vorgelegen. Dort wird aber (S. 9) die Weihe ins Jahr 1330 verlegt.

Auch Bodmann (Rheing. Altert. 1, 211) berichtet über die Weihe der Kirche durch Erzbischof Baldewin und zwar ebenfalls zum Jahre 1330. Er beruft sich (S. 210) auf einen "noch ungedruckten Aufsatz", welcher "eine kurze Chronik dieses ... merkwürdigen Ortes" enthalte (aus dem Archive des ehemaligen Jesuitenkollegiums in Mainz). Daraus zitiert er: Anno 1330 ipso festo Nativitatis B. M. V. ist die neugebaute Kirch zu Mergenthal geweihet worden vom Trierischen Erzbischoffen Baldewino, so damahls des Erzstiffts Mentz Administrator war". Bodmann spricht indessen auch noch von einem "anderen lateinischen Aufsatz". Dieser dürfte identisch sein mit einer früher im Rathausarchive zu Geisenheim befindlichen Abhandlung: De origine et fundatione ecclesie et monasterii B. V. Marievallensis in Rhingavia. Dort war nach einer vorliegenden Notiz zu lesen: A. D. 1330 in festo B. Virginis natae 8vo septembris dicta ecclesia dedicata fuit a Baldewino archiepiscopo Treverensi, tum temporis administratore archidioceseos Maguntine; nam Henricus III. comes a Virneburg archiepiscopus Mag. a Clemente VI. papa, eo quod Ludovico Bavaro excommunicato adhereret, degradatus fuerat (!). Auf Bodmann stützt sich Roth, Fontes I, 1 S. 220 Nr. 6; und der Rhein. Antiquarius (II, 10 S. 621), auf den wieder Dominicus 255 Anm. 2 sich beruft, schreibt ihn aus.

"Nach 4 Jahren (326-1330)", so schreibt Spengler (Gesch. der Kirche und des Hauses zu Marienthal im Rheingau S. 11), "war der stattliche Bau vollendet, und der Erzbischof von Trier, damaliger Verwalter des Mainzer Erzbistums, kam im dritten Jahre seiner vielbewegten Regierung selbst (herab) in das friedliche Tal ... und weihte die Kirche ein. Die hl. Handlung wurde vollzogen am 8. September 1330, weshalb das Fest Maria Geburt bis zum Ende des vorigen (18.) Jahrhunderts als Kirchweihfest zu Marienthal gefeiert wurde." Das dritte jahr der Regierung B.'s reicht vom Okt. 1330 bis Okt. 1331; die Datierung Spenglers ist also uneinheitlich. Ich nehme an, dass er die Zeit des Anfangs der Administration B.'s nicht genau gekannt hat, die Angabe: "im dritten jahr seiner Regierung" also nicht wörtlich zu nehmen ist. Eine ältere Vorlage neben Bodmann hat Sp. wohl nicht benutzt.

Schwierigkeiten macht das Itinerar B.'s nicht.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Otto, RggEbMz Nr. 3650, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/8394 (Zugriff am 20.05.2024)