Otto - Erzbischofsregesten (1328-1353)

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Otto, RggEbMz Nr. 3631

Datierung: 8. und 9. Juni 1337

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Otto, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Otto, Regesten mit Verweis auf: Konzept mit Korrekturen und Nachträgen: Darmstadt, Sammlung Losses, mit der Uberschrift: De facto legatorum. - Gedr.: Böhmer, Acta imp. 737 Nr. 1043 (vgl. Priesack-Schwalm, Das Konzeptbuch des Rud. Losse [Westdeutsche Zeitschr. 8, 87 u. 1]; Sauerland 3 Nr. 1110; Stengel 1, 285 Nr. 461. - S. Dominicus 341 und Anm. 2; Schrohe, Erzbischof Heinrich III. 8. 28; Weiß, Frankreichs Politik 106; Höhlbaum S. 46, 75.

Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Balduin schreibt an seinen in Avignon weilenden Vikar, den Weihbischof Daniel.

Vollregest:

Erzbischof Baldewin schreibt an seinen in Avignon weilenden Vikar, den Weihbischof Daniel (Domine ... Motensis vicarie noster !). Sein, des EB's, Bote Valkenburg sei nach der Abreise des Adressaten und des Kaplans des Kardinals Talayrand von Avignon in Trier eingetroffen mit Briefen der Freunde Baldewins, aus denen dieser Näheres über die an der Kurie gegen ihn herrschende Missstimmung erfahren habe [s. Regg. Nr. 3625, 3626]. B. findet, dass der Papst schlecht unterrichtet sei (male informatus). Er verteidigt sich u. a. gegen die Annahme, dass er mit dem Mainzer Kapitel unter einer Decke stecke (quod fecerimus conspiracionem et coniuracionem de novo cum capitulo Mag. contra Rom. ecclesiam forciorem prima), dass er die Legaten hintergangen habe (pluribus locis et temporibus et sepius super multis) und ihre Personen nur bis Pfingsten sichergestellt habe. Alles werde ihm zum Bösen ausgelegt (totum est sinistre interpretatum). B. äußert ferner den Verdacht, dass der im Konsistorium vom 23. Mai [Reg. 3629] verlesene Bericht von den Legaten eingeschickt sei; die dem, was er ihnen in guter Absicht gesagt hätte oder hätte sagen lassen, niemals hätten glauben wollen. Scharfe Kritik übt B. an dem Vorgehen der Legaten auch hier [s. Reg. 3621]. Sein aus Mainz von den Legaten zurückkehrender Bote, der Kleriker Rudolf, habe ihm berichtet, die Legaten hätten geäußert, sie könnten sich jetzt mit einer Einigung zwischen B. und Heinrich v. V. nicht befassen (quod ... composicioni intendere non possint nec se intromittere de eadem [a]). B. hätte ihren Ratschlägen folgen sollen; dann wäre die Angelegenheit längst erledigt. Ad quod conquerendo dicimus, quod nos et consiliarios nostros, qui condiciones personarum et statum parciun melius noveramus, quasi dedignabantur ... credendo, quod per dura verba et aspera ac minas, quibus utebantur, se posse proficere in hoc facto, quod tamen ab (A)lamannicorum, qui timorosi non sunt, condicionibus est penitus alienium [b]. Zum Schluss kündigt er an, dass er sich in kurzem persönlich an den Rhein begeben werde[c].

Fußnotenapparat:

[a] Interessant ist in dieser Hinsicht, was P. Benedikt am 1. Juli 1338 an den B. von Metz schreibt (Stengel 1, 355 Nr. 540): municiones et castra ... ecclesie in favorem ... archiepiscopi Mogunt., ut possemus illa de manu illiciti detentoris extrahere, ad manus nunciorum nostrorum recipi volebamus, eisdem ... districtius iniungentes quod, quam primum inter Mog. et Trev. archiepiscopos concordia esset facta, ... totum archiepiscopatum Mog. dimitterent archiepiscopo Mog.
[b] Zu den Anklagen, die B. gegen die Legaten erhebt, stimmt das, was am 9. Juni 1338 der B. von Verden an den erzb. Kaplan Ditmar schreibt (Stengel 1, 352 Nr. 532): Nonne ... totam ecclesiam Mog. confuderunt accusantes et deferentes perperam valde multos?
[c] Am 18. Juni urkundet B. in Stolzenfels (s. Stengel 1, 288 Nr. 462 und folg. Regest).

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Otto, RggEbMz Nr. 3631, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/8375 (Zugriff am 20.05.2024)