Otto - Erzbischofsregesten (1328-1353)

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Otto, RggEbMz Nr. 3189

Datierung: 28. Januar 1332

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Otto, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Otto, Regesten mit Verweis auf: Or.: München, B. Hauptstaatsarchiv (Kaiser Ludwig-Selekt Nr. 502). Ludwigs Hofgerichts-Siegel hängt an grün-rosa Seide. - Copien: Würzburg, Lib. reg. 4, 145v und mit einigen Auslassungen, Umstellungen und Änderungen f. 147. Es fehlt Arnold zum Frosch, ferner: dass die Mainzer den Frieden des Kaisers gebrochen; unter den Helfern: Ulrich; ferner der auf die Bündnisse bezügliche Schlusssatz. Varianten: Bu<o>mbelman, Erwin und Jekeln zur Summerwunnen. Auch Or.: Mainz, Stadtarchiv. (Längere u. kürzere Fassung.) - Gedr.: Würdtwein, Diplomataria Moguntina 1, 486 Nr. 269. - Erw.: Dominicus 291 Anm. 1; Kopp, Gesch. d. eidgen. Bünde V, 2. 1 S. 339 (vgl. S. 338): Felten, Die Bulle "Ne pretereat" 2, 38. - Reg.: Reg. Imp. S. 87 Nr. 1416. - Man vgl. besonders Schrohe, Erzbischof Heinrich III. S. 18 Anm. 3 u. 4; Schrohe, Mainz in seinen Beziehungen zu den deutschen Königen und den Erzbischöfen der Stadt Mainz S. 105 f. (auch 105 Anm. 4, 5); Vogt, Reichpsolitik 51 und Anm. 2.

Inhalt

Kopfregest:

Kaiser Ludwig berichtet von der Gerichtssitzung zwischen dem Mainzer Provisor Erzbischof Baldewin von Trier und den Seinen gegen die Stadt Mainz und die Mainzer Bürgerschaft.

Vollregest:

Kais. Ludwig erklärt, dass Erzbischof Baldewin von Trier, des Stiftes von Mainz in geistlichen und weltlichen Dingen ein Pfleger und Beschirmer (unser lieber getreuer Fürst), am Montag vor U. Fr. Kerzweihe in der Gerichtssitzung, die der Kaiser zwischen Baldewin, Dompropst Bertholin, Dekan Johan und dem Domkapitel, den Klöstern und Stiften in und bei Mainz auf der einen und der Mainzer Bürgerschaft auf der anderen Seite abhielt, mit den von Domdekan Johan vorgebrachten Vorbehalten (Protestatien) (daz si uf niemans lib, lid noch tot clagten noch clagen wo<e>lten) klagte gegen den Kämmerer Salman, den Schultheiß Emerich, Nyclaus, Scherpelin, Volkmar und Willikin, weltliche Richter; ... den Walpoden, Jacob zum Bart, Chu<o>nrat den Steinmetz, U<o>lman und Emerich zu<o> Landegge, Craft zu<o>m Rebstock, seine Brüder Emerich und Heinrich, Dieterich und Antz zum Rad, Emerich, Bomelman, Dieterich zu<e> Wolkenborg, Heinrich zum Cleman, Heniggin Visler, Wilhelm Ruzze (den) Ritter, Jekel und Heinrich zu<o>r Sumerwunne, Arnold zu<o>m Frosch und den Bürgermeister, den Rat und die Gemeinde von Mainz, dass sie die Domherrn, die Abte und Konvente von S. Alban und S. Jakob, die Kanoniker von S. Viktor und andere Pfaffen der Stadt vertrieben und heimgesucht, ihre Klöster, Haus und Hof zerstort und sonst geschädigt haben; dass sie den vom Kaiser den Bürgern und der Stadt gesetzten Frieden nicht gehalten haben, so dass der Erzbischof sich zur Wehr setzen musste. Der Erzbischof verlangte einen Schadenersatz von 200.000 (zweier werb 100.000) Mk. Silber Mainzer Gewichts.

Der Kaiser spricht gemäß der Entscheidung der Fürsten, Grafen, Freien, Herren und Ritter die Acht über die Stadt aus und erteilt Erzbischof Baldewin "Anlait" auf das Gut der Mainzer, indem er ihm den anwesenden Ulrich von Hanau als Anleiter gibt. Zu Schirmern und Helfern werden auf Baldewins Wunsch gegeben: König Johan von Böhmen; die Pfalzgrafen Rudolf und Ruprecht; Markgraf Friedrich von Meißen (Mißen); Landgraf Heinrich von Hessen; Graf Wilhelm von Holland; Graf Ulrich zu Wirtenberg; Rudolf, Fridrich und Hezzo, Markgrafen von Baden; Graf Georie von Veldentz; die Brüder Symon und Johan, Grafen von Spanheim; Yofrid und Friderich, Grafen von Leiningen (Lin-); Heinrich, Emich und Gerlach, Grafen zu Nassau; Johan und Wilhelm, Grafen zu Katzenelenbog[en]; Georie Chu<o>nrat und Heinrich, Raugrafen; Johan und Fridrich Wildgrafen; Lutter, Dietrich und Sallentin Herren zu Isenburg; Gerlach, Herr zu Limpurg; Gotfrid, Herr zu Eppenstein; (der gen. Ulrich); Kuno und Philips von Valkenstein, Herren zu Minzenberg; und die Städte : "Strasburg, Spir, Worms, Oppenheim, Ko<e>len, Ach, Wesel, Boppart, Coblentz, Ffrankenford, Phridberg, Gailenhusen, Wefslar"; und wen Baldewin dazu auffordert. Die Stadt verliert ihre Rechte und Freiheiten; die Acht kann nur Willen der Kläger aufgehoben werden. Ihre Bündnisse sind nichtig; ihre Helfer verfallen der gleichen Strafe. - Der geg. ist 1332 in dem 18. unseres reiches und in dem 5. des kaisertums an dem nehsten dinstag vor dem vorgenanten unser frawen tag [kerzwihin].

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Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Otto, RggEbMz Nr. 3189, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/7529 (Zugriff am 07.05.2024)