Otto - Erzbischofsregesten (1328-1353)

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Otto, RggEbMz Nr. 5607

Datierung: 8. August 1347

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Otto, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Otto, Regesten mit Verweis auf: Or.: München, B. Hauptstaatsarch. (M., Domkap. fasc. 96 nr. 87). Großes S. d. Erzbischofs hängt; dasjenige Kunos (grün) stark verletzt; Nicolaus de Lapide hängt; Rosenberg abgef.; Randeck (5) verletzt; Beldersheim (6); Heinrich v. Bimbach (7); Riberch (8); Steckelnberg (9); Propst Joh. (10); Schetzeln (11); Specht (12); S. Lutheri de Buches (13); abgef. Bruneck (14). S. 5-11 grün. - Gedr.: Pfeil, D. Kampf S. 120 nr. VII. 

Inhalt

Kopfregest:

Ernennung des Domkanoniker Konrad von Kirkel zum Vormund des Stiftes.

Vollregest:

Die Vormünder d. Mainzer Stifts: Cune v. Falkenstein (Valkin-), Schulmeister; Nycolais vom Steine (Stey-), Kanoniker; u. die Ritter Ebirhard v. Rosenberg (-sin-), Johann v. Randeck (-en) u. Johann v. Bellersheim (Belders-) erwählen auf Rat Kaiser Ludwigs, Erzbischof Heinrichs u. d. Domkapitels, nämlich d. Kustos Heinrich v. Bimbach (Bien-) u. der Kanoniker Cunrad v. Rietberg (Rigperg), Cunrad v. Steckelnberg, Joh. Propst zu Aschaffenburg (-fin-)[a], Heinrich Schetzel (Schecziln), Friderich Specht, Lutder v. Buches, Andreas v. Brauneck (Brunecken), des Bischofs Ludolf v. Freising (Fri-), vieler Amtleute des Stiftes, Mannen u. Burgmannen, Pfaffen u. Laien, die zu Frankfurt zugegen sind, zumal sie selbst "auch nyt beszers" auf ihren Eid "besinnen", "dannen daz eyn man beszer und nutzer si zu vormunder dem vorgen. unsern hern und sime stifte danne wir fuonfe", mit Zustimmung d. Erzbischofs u. d. Kapitels den Domkanoniker Cunr(ad) v. Kirkel bis zum 14. Sept. (exaltacio crucis) 1350 u. darüber hinaus bis zum Ersatz seiner Unkosten zum Vormund d. Stiftes u. übertragen ihm ihr Amt, das ihnen von Erzbischof Heinrich, Sänger Reinold u. dem gesamten Kapitel verliehen worden ist auf Grund der Briefe d. Erzbischofs, d. d. Eltvil 1346 Sept. 14 [Reg. 5501] [inser. mit Anfang, Namen u. Datum] u. d. Domkapitels, d. e. d. [Reg. 5502] [ebenso inser.] mit allen Befugnissen u. Rechten. Er soll die Verpflichtungen einhalten, die sie ihn bis U. Fr. tag "der lesten" wissen lassen. Sollte von Kirkel innerhalb der Zeit seiner Vormundschaft "von dodes wegen" abgehen oder gefangen werden, so wollen sie, was er bis dahin mit Briefen oder mit Worten von des Stiftes wegen gelobt hat, "veste und stede" halten. Für Schaden, den sie während Kirkels Vormundschaft im Interesse des Stiftes erleiden, "umb die scholde, die wir von dez stiftes wegen iczuont schuldig sint, e wir di selben schulde bezaln", dürfen sie sich am Zoll zu Lahnstein (Lan-), auf Burg u. Stadt Miltenberg (Myl-) u. am Zoll daselbst schadlos halten u. an der Stadt Lahnstein (Lan-); der Amtmann u. der Zöllner daselbst sollen ihnen gehorsam sein in aller der Weise, "als ander unser briefe sprechint, dy wir daruber han", und wenn sie die Schuld bezahlt haben, sollen sie die gen. Schlösser u. Zölle, Gülten u. Gefälle, die dazu gehören, dem Cunr(ad) v. Kirkel "antworten". Für Schaden, den sie darnach noch während Kirkels Vormundschaft erleiden, soll das Stift sie entschädigen gemäß den Briefen, die ihr Herr v. Mainz u. d. gemeine Kapitel ihnen gegeben haben. Bei Kirkels Tod treten die bisherigen Vormünder wieder ein mit der Verpflichtung, Kirkels Erben schadlos zu halten. Falls er in Gefangenschaft gerät, sollen sie sich um seine Freilassung bemühen und, wenn diese erreicht ist, ihm den Stift wieder "antworten". Burg u. Stadt Dieburg (Dy-) dürfen sie für 6000 kl. Guld. versetzen; geht mehr ein, so fällt dies an Kirkel; die Burg bleibt ihm offen. Geht Lahnstein (Lan-) oder Miltenberg (Myl-) verloren, ehe sie entschädigt sind, so muß K. sie durch andere Schlösser, Burgen oder Städte d. Stiftes sicher stellen. Wenn K. Stiftsgut um 30000 kl. Guld. verpfändet hat, so soll er sie oder die Mehrzahl unter ihnen nach Bingen oder Eltville (Eltevil) bescheiden u. ihnen darlegen, wozu er das Geld verwandt hat, "und dez sullen wir ime gunnen, als dicke als er daz heischeit (?) und dem stifte nod ist" nach laut der Briefe, die sie, die Aussteller, von d. Erzbischof u. d. Kapitel haben. Auch soll K. die ihm übertragene "mumparschaft" "umb keynerlei sache" aufgeben. Sollte der Erzbischof, der Kustos oder einer der gen. 7 Kanoniker oder einer ihrer Anhänger Hilfe nötig haben nach laut der Urk. Kaiser Ludwigs, "der do gebin ist zuo Spiern am suntage nach sante Jacobs tage" 1347, so soll K. den Ritter Heinrich v. Schwenningen (Schwenungen)[b], den Kanoniker Lutder v. Buches u. H. Wolfram v. Nellenburg (-lin-), Deutschordensmeister in deutschen Landen, um Hilfe angehen in ihrer aller Namen. Ist K. tot oder gefangen, so soll bis zu seiner Befreiung oder bis zur Wahl eines neuen Vormundes Nycolas vom Steine die Mahnung vornehmen. K. zahlt dem Erzbischof alljährlich die (vereinbarten) 4000 fl. u. erfüllt alle Verpflichtungen der Vormünder gegen Erzbischof u. Kapitel. Auch verbündet er sich mit dem Domkapitel, Conrad Propst zu St. Mauritien in Mainz u. d. Sänger Friedrich zu Aschaffenburg gemäß der Verabredung vom 23. Juni 1347 [Reg. 5596]. Erzbischof Heinrich, das Domkapitel (d. Küster u. d. 7 Kanoniker) u. die Aussteller geloben, ihn in der "Mumperschaft" zu unterstützen, diese nicht zu widerrufen, noch K. daran zu irren oder irgend wie zu hindern. Es siegeln der Erzbischof, die 5 Vormünder, der Küster u. 7 Kanoniker.

- D. geg. ist zu Frankinfurt uf der mittewuchen vor santte Laurencien tag 1347.

Fußnotenapparat:

[a] Otto v. Ziegenhain fehlt.
[b] S. Reg. 5232 z. 18. Nov. 1344.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Otto, RggEbMz Nr. 5607, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/13743 (Zugriff am 18.05.2024)