Vogt, Regesten

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Vogt, RggEbMz Nr. 2939

Datierung: 10. August 1328

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vogt, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vogt, Regesten mit Verweis auf: Siehe Angaben im Kommentar des Regestes.

Inhalt

Vollregest:

Erzbischof Mathias[a] und Graf Johann von Nassau-Dillenburg werden von dem Landgrafen Heinrich von Hessen in einer Schlacht geschlagen.[b]

- Laurentius tag 1328.

Quellenkommentar:

Chronik des Wigand Gerstenberg (ed. Diemar S. 246): In dem jar .. 1328 du tzoch b. Mathias von Mentz und grave Johann von Nassauw, des Dilnburg ist, mit gantzer macht uss, zu beschedigin das lant zu Hessen. Da tzoch en lantgrave Hinrich engegin; unde quamen bie Wetzflar zusammen unde striddin mit eynander. Da bleib der von Nassauw toit unde mench stultz ritter uff beyde siden. Unde wurden auch untzelich vil eddellude gefangen. Ydoch so was dess lantgraven schade allergroistes, wante er geachtet wart mee wan 200000 gulden. Duss gescha uff sent Laurencius tag. Hirvon lessit man auch zu Heyne. (Dieselben Nachrichten in Versen in einer hess. Reimchronik, s. Arnoldi, Gesch. d. Oranien-Nass. Länder 1, 89.)

Nach der Oberrheinischen Chronik (ed. Grieshaber S. 29) war der Erzbischof siegreich in der Schlacht.

Willelmus Egmondanus (ed. Pijnacker Hordijk S. 214) berichtet zu 1328: Inter prelatos actus fieri vitiatos / Cernimus effectu bellorum turbinis. Hec tu / Magontine pater, facis atque Monasteriensis / Pontificis frater, comes Essen [der Landgraf war der Bruder des Bischofs Ludwig von Münster], ubi dolet ensis. / Primo victore modico periere labore / Multi; captivis poterit fore questio, si vis.

Auch die Nachricht der Annales breves Solmenses (ed. Böhmer-Huber, Fontes 4, 449) von einem bellum off dem Strietberge inter cives Wetzflarienses et comit. de Solms bezieht sich wohl auf diese Schlacht und die Verbündeten der Gegner; die Burg Hohensolms (vgl. Reg. 2464 und 2603) wurde wenig später zerstört. - Vgl. Rommel, Gesch. v. Hessen 2, 119 und Anm. S. 86; Landau in Wigands Wetzlarer Beiträge 1 (1840), 193; v. Ulmenstein, Gesch. v. Wetzlar 1, 292; Vogt S. 59.

Wann die Friedensverhandlungen begannen, die in dem Vertrag vom 8. Nov. 1328 zwischen Erzbischof Balduin als Verweser von Mainz und dem Landgrafen von Hessen erwähnt werden (s. Wenck, Hess. Landesgesch. 2, Ukb. 310 nr. 305), ist nicht bekannt.

Fußnotenapparat:

[a] Daß der Erzbischof wirklich in eigener Person an dem Heereszug teilgenommen hat, wie es die hess. Chronik berichtet, wird man bezweifeln dürfen.
[b] Eine Originalaufzeichnung des Ritters Hildebrand von Hardenberg (München, Reichsarchiv, Mainz, Erzstift fasc. 148 a) zählt den Schaden auf, den er bei seinem Herrn, weiland Erzbischof Mathias, erlitten hat: Er hat mit seinem Sohne Hildebrand 1000 Mark reines Silber ad exactionem gezahlt, und zwar hat er dies Geld in Creuzburg (Cruceborch) entrichtet und hatte dabei einen Währungsverlust von 95 Mark (oportebat nos pondere et albedine expendere). Sein Sohn Dietrich gab 12 Mark aus, als er dies Geld bezahlte und für den Vater dahin ging, wo dieser gefangen war. Seine 12 Bürgen, die ungerechterweise von dem Herrn von Henneberg gemahnt wurden, wie aus dessen Briefen ersichtlich ist, verzehrten in Gemünden (Munden) beim Einlager je 6 Mark. Hildebrand, Vater und Sohn, verzehrten in der Gefangenschaft 70 Mark; auch verlor der Vater einen Hengst (dextrarius) im Werte von 34 Mark, sein Sohn einen im Werte von 30 Mark; ferner ein Roß (caballus) für 20 Mark, und seine Knechte 4 Pferde (equi), die er mit 20 Mark lösen mußte. - Auch diese Gefangenschaft wird man mit dem Krieg des Jahres 1328 in Verbindung bringen, zumal in dem folgenden Satze, in dem die Befreiung erwähnt wird, schon ein Zug mit dem Erzbischof von Trier angeführt wird (s. dort); auch die weiteren Aufzeichnungen (dabei noch Verluste, die die Ritter Heinrich von Steynberg und Borchard von Wildenstein, sowie Hildebrands Diener Heinricus Niger erlitten haben) werden unter Erzbischof Balduin aufgeführt werden, obwohl es nicht ausgeschlossen ist, daß noch einige davon in die Zeit des Erzbischof Mathias gehören.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vogt, RggEbMz Nr. 2939, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/20965 (Zugriff am 08.05.2024)