Vogt, Regesten

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Vogt, RggEbMz Nr. 0268

Datierung: 1. Juli 1292

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vogt, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vogt, Regesten mit Verweis auf: Or.: 1. München, Reichsarchiv (Kaiserselekt, Nachtrag nr. 123). Siegel fehlt. - 2. e. l. (Mainz, Erzstift Nachträge II. fasc. 2). Majestätssiegel verletzt. - Cop.: Würzburg (Lib. reg. 4 f. 82 und 100). - Gedr.: v. Gudenus, Cod. dipl. 1, 861; Reimer, Hanauisches Ukb. 1, 525 nr. 725; einzelne Bestimmungen sind gedr.: v. Falckenstein, Historie von Erfurt 165; Herquet, Ukb. v. Mühlhausen 164 nr. 390; Sauer, Nass. Ukb. I, 2, 670 nr. 1135. - Deutsche Übersetzung: Würdtwein, Diplomat. Magunt. 1, 28. - Reg.: Böhmer, Reg. Imp. VI. 162 nr. 10; Görz, Mittelrhein. Reg. 4, 457 nr. 2039; Scriba, Hess. Regesten 3, 136 f. nr. 2067 f. - Vgl.: Schrohe, Kampf der Gegenkönige 214 ff.

Inhalt

Vollregest:

König Adolf verpflichtet sich, [Erzbischof] Gerhard und dem Erzstift, die Zahlung der 6000 Mk. Silber zu verschaffen, die König Rudolf der Stadt Mainz an Erzbischof Heinrich als Strafe zu zahlen befohlen hat.[a]

2. Er wird den Ulrich von Hanau[b] niemals in seine Dienste ziehen (nunquam in militem, consiliarium vel familiarem recipiemus) noch ihm eine Gunst erweisen, vielmehr, so oft er sich gegen den Erzbischof erhebt, diesem beistehen; und sich ebenso gegen Magister Heinrich von Klingenberg[c] (Clingem-) verhalten, wenn nicht Gerhard ein anderes gestattet.

3. Sechs Dörfern oder Plätzen (ville vel loca) der Mainzer Kirche wird er auf Ersuchen Gerhards die Freiheit der Reichsstädte schenken.

4. Er wird dem Erzbischof und seiner Kirche alle Privilegien und Gnaden seiner Vorgänger bestätigen.

5. Den Siegfried von Eppenstein, seinen Verwandten (consanguineum nostrum), wird er zum Burgmann in Friedberg machen unter Verleihung eines Burglehens von zwölf Hufen in der Ockstadter Mark.

6. Die Burg Ballhausen (Ballenhusen), die dem Erzstift von dem Edlen Gerlach von Breuberg (Bru-) verpfändet ist, wird er nur gegen Entrichtung von 1000 Mk. Silber zurückverlangen (repetemus).[d]

7. Er wird das Erzstift gegen die Herzöge von Braunschweig und andere Feinde (iniuriatores) mit königlicher Macht unterstützen.

8. Die Vogtei in Lahnstein (Loyn-) wird er dem Erzbischof Gerhard auf Lebenszeit übertragen.

9. Er überträgt dem Erzbischof (instituimus) den sog. Friedezoll zu Boppard zu dauerndem Besitz des Erzstifts und wird sich (apud principes imperii et alias) bemühen, daß dieser Zoll nach Lahnstein verlegt wird.

10. Er wird alle Schulden, die der Erzbischof an der Kurie eingegangen ist (que idem .. in Romana tenetur curia) und alle daraus entstandenen Unkosten (dampna, expense et interesse) bezahlen.

11. Ebenso wird er die Ausgaben, die der Erzbischof durch die Königswahl bei Frankfurt hatte, mit den Unkosten (dampna et interesse) bezahlen.[e]

12. Die Städte Mühlhausen (Mulhusen) und Nordhausen (Northusen) wird er dem Erzbischof als seinem und des Reiches Amtmann (officiatus) zur Leitung übergeben und wird dafür sorgen, daß die Amtmänner, Burgleute und Bürger der Städte dem Erzbischof Gehorsam schwören und leisten.

- D. Aquisgrani kal. Jul., ind. V., 1292 regni anno I.

Fußnotenapparat:

[a] Vgl.: Heymach 40; Redlich, Rudolf v. Habsburg 499.
[b] Über Ulrich v. Hanau s. u. a.: Wegele, Friedrich der Freidige 172.
[c] Heinrich von Klingenberg war König Rudolfs Gesandter an Papst Honorius IV. bei den Verhandlungen über den Nachfolger Erzbischof Werners s. Reg. 34; er wurde später Bischof von Konstanz, s. Reg. 346.
[d] Vgl.: Reg. 228.
[e] Vgl.: Chron. Colmar. (Mon. Germ. SS. 17, 257): Francfordenses expensas a rege electo petunt; Maguntinus pro rege obligavit castra ac villas pro 20000 marcarum.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vogt, RggEbMz Nr. 0268, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/18103 (Zugriff am 28.05.2024)