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Vogt, RggEbMz Nr. 1678
Datierung: 12. September 1314
Quelle
Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort
Archiv: Vogt, Regesten
Weitere Überlieferung:
- Vogt, Regesten mit Verweis auf: Or.: Nürnberg, Nationalmuseum. Siegel Ludwigs und der 25 Bürgen. Das des Grafen Bertold von Graisbach fehlt; die des Wilhelm von Frankenstein, Gottfried von Wolfstein, Heinrich von Ehrenfels und des Renneward von Strahlenberg sind verletzt; Eberhard von Breuberg verwendet sein Sekretsiegel. Andreas und Gebhard von Brauneck heißen auf ihren Siegeln: de Hohenloch; Gebhard hat im Siegelbild die Leoparden der Hohenlohe, Andreas das Helmkleinod der Hohenlohe (zwei Hörner mit je vier Lindenzweigen). Die Vornamen des Landgrafen von Leuchtenberg und des Marschalls von Bocksberg sind den Siegelumschriften entnommen, ebenso der Familienname des Albrecht von Lichtenberg. Bertold von Neiffen heißt auf dem Siegel: comes de Marstetten et de Niefen; Albrecht Judemann: Marschalcus de Stru[p]pen. (Denselben Namen s. Mon. Boica 10, 223). - Cop.: Würzburg (Lib. reg. 4 f. 224V). - Gedr.: v. Gudenus, Cod. dipl. 3, 100; Mon. Germ., Constitutiones V, 1, 54 nr. 58. - Teilw. gedr.: Weller, Hohenloh. Ukb. 2, 64 nr. 81. - Reg.: Böhmer, Reg. Imp. VII. 237 nr. 24; Ders., Wittelsbach. Regesten S. 74; Scriba, Hess. Regesten 1, 73 nr. 792; 3, 159 nr. 2399; 4 a, 7 nr. 2689; Koch und Wille, Pfalzgrafenregesten nr. 1899. - Vgl. Heidemann 220; Hennes, Picks Monatsschrift 2 (1876), 195; Schrohe, Gegenkönige 228. - Zu den einzelnen Bestimmungen vgl. Reg. 1225, 1411, 1442, 1625.
Inhalt
Vollregest:
Pfalzgraf Ludwig, Herzog von Bayern, verpflichtet sich eidlich, dem Erzbischof Peter zum Dank für dessen Bemühungen um seine Erhebung,[a] wenn er römischer König werden sollte, die Burg, die Stadt und die alte Stadt Weinheim (Win-) mit dem Dorfe Laudenbach (Ludem-) und der Hälfte des Dorfes Hemsbach (Hemmes-), das dem Herzog und seinem Bruder gehört, zu eigen zu geben (dabimus et appropriabimus).
2. Wenn aber in der Zwischenzeit Burg und Stadt Weinheim (Win-) verkauft werden sollten, dann wird der Erzbischof die 5000 lb Heller, für die Weinheim zuerst verpfändet war, dem Herzog bei der Übergabe der Burg zahlen oder diese Summe von den 10000 M. die der Herzog ihm geben wird, abziehen.
3. Er wird die Burg Reichenstein dem Mainzer Erzstift übergeben. Von dem gewalttätigen Vorgehen in den Dörfern Trechtlingshausen (Drechtingeshusen) und Ober- und Nieder-Heimbach, das dort geübt wurde, seit die Burg Reichenstein (Richen-) von Ludwig und seinem Bruder [Rudolf] gebaut wurde, wird er abstehen (super villis . deponemus violentiam, que in eisdem facta est); er wird den Erzbischof in dem Besitz der Dörfer erhalten, wie er sie damals hatte, und wird auch für die Zukunft nicht dulden, daß gewaltsam vorgegangen wird.
4. Für die Ausgaben und Bemühungen des Erzbischofs bei den Feierlichkeiten der Wahl verspricht er ihm 10000 M. r. Silber zu geben und verpfändet ihm dafür die Burg Lindenfels (-vels) mit den Gütern (cum bonis acceptis de abbacia) der Abtei Lorsch (Lors), (que ibidem iam actualiter deserviunt) und allem anderen Zubehör.
5. Den Ratgebern des Erzbischofs wird er 1000 M. Silber geben, die er in Aschaffenburg (Asschaffem-) an den Vitztum Wolfram von Aschaffenburg und an den Konrad gen. Rüdt (Ru
6. Er verspricht bei seinem Eid, alle diese Versprechungen innerhalb von drei Monaten, nachdem er in Aachen gekrönt oder nachdem er mit seinem Bruder Rudolf versöhnt ist, zu erfüllen, oder, wenn er in der Zwischenzeit trotz seiner Bemühungen keines von diesen beiden erreichen kann, am 9. Februar (Invocavit) dem Erzbischof 4000 M. von den versprochenen 10000 M. in Aschaffenburg bar zu bezahlen, und dann trotzdem binnen drei Monaten nach der Krönung oder der Verständigung mit seinem Bruder die anderen Versprechungen zu erfüllen und sich nicht damit zu entschuldigen, daß er mit seinem Bruder Verträge habe über ihre Güter und Erbschaften, durch die deren Teilung ausgeschlossen sei.
7. Wenn einer der Bürgen vor der Erfüllung aller dieser Verpflichtungen stirbt, wird er binnen Monatsfrist einen anderen an seine Stelle setzen.
8. Als Bürgen und Geißeln stellt er dem Erzbischof die Edlen Konrad von Hohenlohe (-loch), Andreas von Brauneck (Brunecke und -eke), [Ulrich,] Landgraf von Leuchtenberg (Lukem-), Konrad von Schlüsselberg (Slussel-), Bertold von Neiffen (Nyfen), Friedrich, Graf von Trüdingen (Truwindingen), Ludwig und Hermann, Herzöge von Teck (Tecke), Hermann, Scholaster von Speyer, und Albrecht, seinen Bruder [Edler von Lichtenberg (Liehten-)], Gebhard von Brauneck, Bertold, Graf von Graisbach (Greis-), Engelhard von Weinsberg (Wyns-), Eberhard von Breuberg (Bru
10. Der Herzog und die Bürgen verzichten auf alle Rechtsmittel,[b] durch die sie sich von den Verpflichtungen befreien könnten.
- D. in Lorch 1314 prid. id. Sept.
Fußnotenapparat:
[a] Dieselbe Phrase wie in der Urkunde zuvor.
[b] Darunter auf: Autentica "Presente" (Cod. 1, 12, 6), und Nova constitucio de duobus reis (Novella 99).
Quellenansicht
Keine
Metadaten
Zitierhinweis:
Vogt, RggEbMz Nr. 1678, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/19594 (Zugriff am 26.04.2024)