Die Regesten
der Mainzer Erzbischöfe

Inhalt

Kopfregest:

Johann, Abt des Stiftes zu Hersfeld, schließt mit Erzbischof Gerlach und dessen Stift auf beider Lebzeiten eine Einung und ein Bündnis.

Vollregest:

Johann, Abt des Stiftes zu Hersfeld, bekundet, dass er und sein Stift mit seinem lieben Herrn, dem EB. Gerlach und dessen Stift auf beider Lebzeiten eine Einung und ein Bündnis abgeschlossen haben. Jeder soll des andern Land und Leute vor seinen Mannen, Burgmannen, Dienern und Untertanen beschützen. Wenn einer von ihnen, der dem andern oder dessen Untertanen etwas schuldig ist, die Zahlung verweigert, so ist der Gläubiger zur Pfändung berechtigt. Jeder soll seine Leute dem andern gegenüber vertreten. Gegen Ungehorsame wollen sie einander ihre Schlösser öffnen und sich mit Land und Leuten gegenseitig unterstützen. Zur Entscheidung über Streitigkeiten sollen ihre Amtleute, der Ritter Simon von Schlitz (Slitese; Kop.: Slytese) für den Abt und Ulrich von Cronberg, erzb. Vitztum und Landvogt, für den Erzbischof, binnen Monatsfrist nach der Mahnung in Treysa (-se) zusammenkommen. Einigen sich diese Ratleute nicht, so soll Otto von Falkenberg, Stiftskantor (senger) zu Fritzlar, als von beiden Teilen gekorener Obermann, die Sache entscheiden binnen eines Monats, nachdem sie an ihn gekommen ist. Stirbt ein Ratmann, so hat sein Herr auf Mahnung binnen Monatsfrist einen neuen zu ernennen; beim Tode des Obermannes ist der Nachfolger von den beiden Ratmannen zu wählen. Die Entscheidungen sind sogleich auszuführen; gegen ihre Leute, die sich dem entziehen wollen, gehen sie in der angegebenen Weise vor.

- G. tzu Heyliginstad uffe den neystyn donirstag vor sende Johans Baptisten tag als er geboren wart 1363.

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