Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 0952

Datierung: 11. Januar 1358

Quelle

Aussteller:

Ausstellungsorte:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Or. Perg: Wiesbaden (VI 1). Die beschädigten Sekrete Gerlachs (grün) und Ruprechts (rot) an Presseln, beide mit Resten der Papierdecke. - Kop.: Würzburg, Ingrossaturbuch 4 f. 278 (nur der Schluss erhalten); Koblenz, Diplom. MC II f. 50 (transsumiert durch Erzbischof Boemund v. Trier. 1358 Juli 30); (15. Jh.) Wiesbaden, Kopiar 16 f. 399. - Erw.: Vogel, Beschreibung v. Nassau 335; Schliephake-Menzel, Gesch. v. Nassau 5, 15 (aus d. Wiesbad. Kop.).

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Gerlach und Pfalzgraf Ruprecht d. Ä. entscheiden die Streitigkeiten zwischen den Grafen Adolf und Johann von Nassau .

Vollregest:

Erzbischof Gerlach und Pfalzgraf Ruprecht d. Ä. entscheiden die Streitigkeiten zwischen den Grafen Adolf und Johann von Nassau (-owe) (den Brüdern Gerlachs, den Neffen Ruprechts), die ihren Urteilsspruch zu halten gelobt haben.

  • Über ihre Schuld zu Limburg wird auf Grund des früheren Urteils (bescheid brive) Erzbischof Gerlachs und nach ihrer Antwort bestimmt, dass der von ihnen, der seinen Anteil an den 1.200 Pfund, die sie am 25. Mai (Urbanstag) zahlen sollten, nicht gegeben hat, das Geld samt etwaigen Zinsen (schaden) bezahlen soll. Das Gleiche gilt für den, der Erzbischof Gerlachs damalige Bestimmung über den Zoll zu Cleen (Clee)[a] nicht beobachtet hat.
  • Über Johanns Anspruch auf die Güter zu Wellmich (Welmsche), die dem Johann Hepe gehört hatten, haben vor Gerlach und Ruprecht die Ritter Marsilius von Reifenberg (Ry-) und Heinrich von den Erlin und der [Edel]knecht Gademar von Wiesbaden, als Beauftragte Adolfs, und die beiden Ritter Frank von Cronberg und Siegfried von Rheinberg (Ryn-) sowie Heinrich von Michelbach (-eln-), als Beauftragte Johanns, den Rechtsspruch gegeben, dass dem Johann die Güter durch Adolf überlassen werden sollen, wenn er beweist (mit sime herren als unser edeler manne recht ist), dass sie von der Pfalz [zu Lehen] rühren - dieser Beweis ist in dreimal 17 Tagen nach dem Tage dieser Urk. zu führen -, dass andernfalls aber Adolf nicht weiter von Johann darum angesprochen werden darf.[b]
  • Über den Streit um die Vogtei des Klosters Bleidenstadt (Blidenstad) soll man in drei Tagen und sechs Wochen nach den drei Tagen und sechs Wochen des ersten Beweises.(s. § 2) Beweis einholen; gehört das Kloster in die Zent (und zentit mit der cente), so soll es in Johanns Teil gehören, andernfalls aber hat er nichts damit zu schaffen.[c]
  • Das Kloster Klarenthal (daz Nuwecloester) sollen beide schirmen; aber jeder soll nur von den in seinem Lande liegenden Höfen des Klosters die übliche Nutzung haben (der ... genyszen als daz gewonlich ist).
  • Was zu Neuhof (dem Nuwenhove) gehörte, ehe Johann darin einwilligte, dass Adolf seiner Frau Margarete (unser suster) den Hof als Morgengabe verleihe (gemorgengabet had mit ...), soll Adolf bleiben. Wenn aber Adolf nach Ausstellung der Einwilligungsurkunde (sint der daten des brives) in Neuhof etwas mehr geredet (g. oder gebrochen), was den Johann schädigt und in sein Gebiet eingreift (in sine herschaft triffit), so soll Adolf dem Johann Genüge tun; man soll darüber nachforschen in der oben § 3 angegebenen Zeit.
  • Das Kloster Walsdorf (-dorff) soll zu Idstein (Edechin-) gehören.
  • Adolf und Johann sollen, wie Erzbischof Gerlach schon in seinem früheren Urteil bestimmt hatte, je einen Ratmann wählen und diese zwei einen Drittmann; haben sich die zwei nicht binnen Monatsfrist über den dritten geeinigt, so wird dieser von dem Erzbischof und dem Pfalzgrafen ernannt. Die drei sollen in Limburg die Streitigkeiten zwischen Mannen, Burgmannen, Leuten oder Amtleuten beider Grafen entscheiden. Stirbt einer von ihnen, so ist ein anderer zu ernennen binnen Monatsfrist.
  • Die »Bescheidbriefe« der beiden Grafen (vgl. § 1) sollen in Kraft bleiben, ausgenommen die Stücke, die jetzt hier entschieden worden sind.

- G. zu Wysebaden uff den dunristag vor dem aichzehensten tage 1358.

Fußnotenapparat:

72 [a] Vgl. Reg. 429 § 13.
[b] 1358 Febr. 25 (g. 1357 nach gewonheit czu<o> schribene in deme stiffe zu<o> Triere des nehisten tagis nach sant Mathias des heyligen aposteln) erklären die Schöffen zu Wellmich, dass Adolf diese Tage eingehalten (geleistet hat, gewartet und gehu<e>t hait zu<o> allen zcijden und die verurku<e>ndet als des gerichtis czu<o> Welmich recht ist und gewonheit), Graf Johann aber nicht vor ihnen bewiesen hat, dass die Güter, die dem Junker Wilhelm Heppe gehört hatten, von der Pfalz [zu Lehen] rühren. Auf ihre Bitte siegelt Werner, Pastor der Kirche zu Wellmich. - Or. Perg.: Wiesbaden (X 10, Wellmich). Das abhangende rote Siegel ist stark beschädigt. - Kop.: Koblenz, Diplomat. MC IIa f. 34; Wiesbaden, Kopiar 16 f. 325. - Reg. (Anfang d. 15. Jhs.): Koblenz, A I 1 Nr. 133 f. 82v Nr. 1010. - Reg. (zu 1357): [Kreglinger] Analyse crit. de la collection de Renesse-Breidbach 86 Nr. 666.
[c] Am 18. Januar erklärt Abt Siegfried von Bleidenstadt, dass sein Kloster in die Zent gehöre. Schliephake-Menzel a. n. O.

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Keine

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 0952, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/7343 (Zugriff am 26.04.2024)