Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 2799

Datierung: 14. Februar 1371

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf:siehe Angaben im Text.

Inhalt

Kopfregest:

Die Siegel Erzbischof Gerlachs ...

Vollregest:

Das große Siegel EB. Gerlachs ist wie das seiner Vorgänger oval; die Länge beträgt 95 mm, die größte Breite 66 mm. Der Erzbischof ist auf dem mit Tuch belegten niederen Sessel sitzend dargestellt, im bischöflichen Gewande, mit dem Pallium und der edelsteingeschmückten Mitte; die Rechte hat er segnend erhoben, in der Linken hält er den Bischofsstab (die Krümmung nach außen). Zu seiner Rechten ist ein Schild mit dem achtspeichigen Mainzer Rade angebracht, zu seiner Linken der nassauische Löwe im Schilde. Die Umschrift lautet: S. GERLACI DEI - GRA ScE MAGUNT SED ARCHIEpI SAC IMPII P GERMANIA ARCHICANCELL [a] Von dem (runden) Sekret EB. Gerlachs gab es zwei Siegelstempel, die neben einander gebraucht werden sind. a)[b] Durchmesser 33 mm. Der Erzbischof in halber Figur, mit dem Bischofsgewand und einfacher Mitra. Die Rechte erhebt er segnend, in der gesenkten, an die Hüfte gelehnten Linken hält er den Bischofsstab (Krümmung nach innen) dicht an den Körper geschmiegt. Die Spitze der Mitra greift in die Umschriftfläche über, die beiden Schilde mit Wappen - rechts vom Erzbischof das Mainzer Rad mit sechs Speichen, links der nassauische Löwe - überschneiden die Umschrift (SECRETUM GERLACI ARCHIEPI MAGUT) in der Weise, dass der nassauische Schild zwischen dem ersten und zweiten Worte steht, der mainzische nach "ARCH". b)[c] Figur wie bei a, doch etwas größer; die Spitze der Mitra erreicht den oberen Rand des Siegels. Die Linke ist halb erhoben, der Stab gleichfalls eng angeschmiegt, doch mit der Krümmung nach außen gerichtet. Die beiden Wappenschilde (das mainzische Rad mit sieben Speichen) stehen noch innerhalb der Bildfläche, berühren aber beinahe die die Umschrift von der Bildfläche abgrenzende Linie. Umschrift: S. SECRETUM GERLACI ARCHIEPI MAGUNTINI. - Für das große Siegel, das nur ausnahmsweise einmal einem einfachen Briefe angehängt worden ist (Reg. 2270), wurde in der erzb. Kanzlei stets ungefärbtes (gelbes) Wachs verwendet; nur an den in der Kanzlei Karls IV. hergestellten Willebriefen Gerlachs hängt das Siegel in dunkelfarbigem Wachse (schwarzgrün, schwarzbraun, graugrün) mit dem Siegelbilde in vertiefter Schüssel.[d] Die Papierdecke, die beim Sekrete oft, vielleicht regelmäßig, aufgelegt worden ist, läßt sich beim großen Siegel nur vereinzelt nachweisen (Reg. 429). Mit dem abhangenden großen Siegel ist nur eine der in diesem Bande verzeichneten erzb. Urkunden versehen (Reg. 123), nur eine auch mit dem aufgedrückten (2. Ausfertigung von Reg. 293). In den meisten Fallen ist das große Siegel an einer Pressal angehängt,[e] nicht selten an Seidenfäden (meist grün,[f] einmal violett,[g] öfters mehrere Farben zusammen,[h] insbesondere grün und rosa[i]) oder an Seidenschnur (meist grün,[j] aber auch rot,[k] rosa,[l] lila,[m] lila und rot,[n] grün und rot[o]), nur ausnahmsweise an Seidenband (Litze), und zwar je einmal an rot-gelb-blauem (Reg. 106, 1. Ausfertigung; vgl. Anm. 8) und an schwarz-gelb-rotem (Reg. 245); gelegentlich trägt die eine Ausfertigung einer Urkunde das Siegel an Seide, die andere an Pressel (Reg. 276, 277).
- Das Sekret, für das grünes und graugrünes Wachs häufig gebraucht wird,[p] ist fast ebenso oft abhangend, wie an Pressel angehängt nachweisbar, nur zweimal an grüner Seide (Reg. 1093 und 1263), einmal an roter Seidenschnur (Reg. 571). Unter dem Text aufgedrückt findet es sich bei zwei Papierbriefen (Reg. 225 und 639), auf der Rückseite aufgedrückt begegnet es zweimal auf Pergamentbriefen (Reg. 918, 2430), auf Papierbriefen oft,[q] noch häufiger zum Verschluß aufgedrückt.[r] Nur ausnahmsweise sind wichtige kirchliche Verordnungen (Reg. 1446) und politische Urkunden (Reg. 1347) mit dem Sekret besiegelt worden.

Fußnotenapparat:

[a] Eine Abbildung, die indesen namentlich in der Wiedergabe der Umschrift nicht ganz genau ist, bei Würdtwein, Nova subsidia 6, Tafel 26 (vgl. S. III).
[b] Z. B. Reg. 564, 635, 637, 658 (tadellos, unter Papier), 967 (verwischt), 1442 (etwas verwischt), 1823 (etwas beschädigt), 2288 (unter Papier). Eine ungenaue Abbildung (mit falscher Umschrift) bei Würdtwein, Nova subsidia 6, Tafel ad 26 (vgl. S. IV).
[c] Z. B. Reg. 603, 964, 1167 (ungewöhnlich scharf ausgeprägt und gut erhalten), 1831, 2405, 2441, 2462 (stark beschädigt).
[d] Reg. 34, 438, 439, 464, 667, 671, 672, 1057, 1058, 1140, 1141, 1367, 1386, 1472 (vgl. dagegen 1473, für die Pfalzgrafen!)
[e] Zu beachten Reg. 1321 (1. Ausfertigung mit dem großen Siegel an Pressel, 2. Ausfertigung mit dem Sekret).
[f] Vgl. Reg. 26, 667, 671, 898, 1057, 1058.
[g] Reg. 1527.
[h] Reg. 105, 106 (2. Ausfertigung); 1325 (grün und blau); 2126-2130 (rot und weiß; Bestätigung kaiserlicher Privilegien für Nürnberg): gelb und schwarz nur Reg. 439 und 464 (vgl. Anm. 4).
[i] Reg. 135, 276 (1. Ausfertigung; die 2 mit dem großen Siegel an Pressel), 277 (desgleichen), 535, 623, 1091, 1198, 1256, 1258, 1367 (vgl. Anm. d).
[j] Reg. 246 (1. Ausfertigung; vgl. Anm. 12), 1075, 1087, 1117, 1255, 1604, 1632, 2002.
[k] Reg. 1124, 1125.
[l] Reg. 246 (2. Ausfertigung; vgl. Anm. 10), 902.
[m] Reg. 1343.
[n] Reg. 438 (vgl. Anm. 4).
[o] Reg. 806.
[p] z. B. Reg. 122, 300 (abhangend), 930, 952 ... 1298 (aufgedrückt) ... 2393 (abhangend), 2437 (aufgedrückt) usw.
[q] Reg. 392, 612, 661, 1013, 1081, 1294, 1298, 1356, 1949, 2437, 2539.
[r] Reg. 631, 655 (Pergamentbrief, alle übrigen Papier), 1362, 1374, 1376, 1377, 2655, 2669, 2707, 2714, 19, 20, 23, 26, 27, 29, 29, 35, 92, 93.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 2799, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/5886 (Zugriff am 07.05.2024)