Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 2749

Datierung: Zwischen dem 17. März 1360 und dem 24. Mai 1365

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Kop.: Würzburg, Ingrossaturbuch 5 f. 773.

Inhalt

Kopfregest:

Heinrich vom Hagen hat Schuldforderungen an den Erzbischof und das Erzstift.

Vollregest:

Heinrich vom Hagen (vom Heyn) hat folgende Schuldforderungen an den Erzbischof und das Erzstift (unser herre von Mentze und dy stifts):

  1. Slegeren, der sein Vogt zu Rusteberg war[b], nahm ihm 100 Kühe und 400 Stück Kleinvieh (kleyne heubit) zu Deuna (Dů nde)[c] und zu Azelerode (Atzilsrode),[d] zu Wendelnr[ode],[e] zu Nieder-Orschel (Nedern Osla) und Gerlingerode[f]. Heinrichs Herren und Freunde baten für ihn, dass der Erzbischof zu einer Tagfahrt mit ihm nach Heiligenstadt (Heilginstat) komme[g] und ihm Schadenersatz gewähre; [h] damals war oberster Landvogt Graf Johann von Nassau (-we),[i] dann Heidenreich von Elkerhausen (Elkirhusen).[j]
  2. Danach nahm ihm Werner Milchling (-che-) 30 (eyn halp schog) Kühe und 100 Stück Kleinvieh vor dem Dorfe Deuna (zů Dů nde); an demselben Tage fing Werner in dem Gerichte zu Worbis (bizze), das Heinrich zur Hälfte zustand, Bauern, die ihm 50 lötige Mark gaben, und nahm den armen Leuten 20 Ackerpferde, auch erschlug er 8 von diesen Leuten und nahm an demselben Tage einen Hengst, den Heinrich nicht um 16 lötige Mark hergegeben hätte. Darauf kam Werner nochmals und nahm dem Heinrich vor der Stadt Worbis 400 Schafe und zu Neiderode (Nenter.)[k] unter dem Schlosse Harburg (huz zů der Herborg) 40 Kühe, was zur Hälfte den Heinrich trifft.
  3. Der Erzbischof ist ihm einen Hengst im Werte von 10 Mark schuldig, wie er ihn im erzb. Dienste vor der Stadt Witzenhausen (zů Witzenhusen) verlor, als die von Hardenberg (-ten-) Amtleute waren.[l]
  4. Der Erzbischof schuldet ihm 6 lötige Mark für Sold.
  5. Desgleichen 8 Schilling Turnosen, die Heinrich dem Kellner zu Amöneburg (Ameneburg) für Kost gab, als er in dessen Gefängnis (stocke) saß, und wohl 40 Pfund Heller, die er in seiner Gefangenschaft (in myme gefengnů sze) verbrauchte.
  6. In dem Rate des Markgrafen [von Meißen] hat er 30 lötige Mark ausgegeben (hat iz uns gekostet). [a]

Fußnotenapparat:

[a] Die Zeitgrenzen ergeben sich aus Anm. 10. Wahrscheinlich gehört die Aufzeichnung in die Zeit nach dem Aufenthalt EB. Gerlachs im Eichsfelde, Juni-August 1363 (vgl. Anm. 3).
[b] Als solcher siegelt er 1355 Dez. 21; vgl. Reg. 2705 Anm. 1.
[c] Die vom Hagen besaßen den größten Teil des Dorfes Deuna (10 km südöstl. v. Worbis); v. Wintzingeroda-Knorr, Wüstungen des Eichsfeldes 400.
[d] Wüstung bei Beberstedt, etwa 6 km südwestl. von Deuna; von Wintzingeroda-Knorr 60.
[e] Wüstung 6 km südöstl, v. Worbis; v. Wintzingeroda-Knorr 989.
[f] Wohl Gerterode nördl. v. Deuna.
[g] 1363 Juni 6 - August 18 urkundet EB. Gerlach in Heiligenstadt, s. oben S. 369ff.
[h] he wolde uns gů tlichen gelden.
[i] Ernannt am 16. Mai 1354, Reg. 144.
[j] Heidenreich von Elkerhausen, der am 1. Mai 1356 Amtmann zu Rusteberg und Landvogt geworden ist (Reg. 1117, dazu Reg. 632 u. ö.), hat sein Amt am 17. März 1360 aufgegeben (Reg. 1262) und ist vor dem 24. Mai 1365 gestorben (Reg. 1947 Anm. 5).
[k] Neiderode, Wüstung bei Breitenworbis (v. Wintzingeroda-Knorr 695), 3 km südsüdöstl. von der Harburg (über diese vgl. v. Wintzingeroda-Knorr 552).
[l] Vgl. Reg. 2703 Anm. 2.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 2749, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/10206 (Zugriff am 19.05.2024)