Inhalt

Kopfregest:

Werner Knebel, Burggraf zu Stahlberg schreibt in Sachen seines Herrn, des Pfalzgrafen, an Erzbischof Gerlach.

Vollregest:

Werner Knebel, Burggraf zu Stahlberg (Stal-), an EB. Gerlach: Nachdem, wie der Erzbischof weiß, sein Herr [Pfalzgraf Ruprecht d. Ä.] und der [Kuno] von Falkenstein ihren Vertrag geschlossen (mit einander gededingent) hatten, zogen er und seines Herrn Gesinde auf dem Leinpfad (linpat) vor Saneck (Sanechke) ungehindert dahin und verwüsteten und verbrannten dem Grafen von [Sponheim-]Sprendlingen (-de-) das Land dort und anderswo auf dem Gau. Als sie heimzogen, wurde von Saneck und auf dem Leinpfade von Marschalk[c] und von dessen Bruder Rost und deren Dienern auf seines Herrn Diener und die Hengste heftig geschossen, und jene hätten sie gern ermordet, wenn sie gekonnt hätten. Er bittet den Erzbischof, bei jenen dafür zu sorgen, daß derartiges nicht mehr geschieht; denn es geschah auf dem Leinpfade und hatte ihnen von Rechts wegen nicht zugefügt werden dürfen. Er bittet um Antwort.

- D. in vigilia sancti Jacobi apostoli.[a]

Fußnotenapparat:

[a] Der Brief ist, wie sich aus Reg. 36 und dem Inhalt ergibt, frühestens 1354 geschrieben, und er kann nicht jünger als vom Jahre 1361 sein, da Kuno von Falkenstein 1362 Mai 27 Erzbischof von Trier geworden ist, wahrscheinlich ist er schon vor 1360 geschrieben, da Kuno seit dem 4. April dieses Jahres trierischer Koadjutor war. Das Jahr 1358 darf mit Rücksicht auf Reg. 1047 für ausgeschlossen gelten, desgleichen wohl (vgl. Reg. 830) 1357, während im Hinblick auf Anm. 2 und das Tagesdatum unseres Briefes das Jahr 1355 hohe Wahrscheinlichkeit für sich hat.
[b] Am 13. Juli 1355 schlossen Pfalzgraf Ruprecht I. und Kuno von Falkenstein einen Sicherheitsvertrag (Koch und Wille, Reg. der Pfalzgrafen Nr. 2872, vgl. 2375).
[c] Johann Marschall von Waldeck, gestorben 1365 Juni 5; vgl. Rauch in dem Kalender "Hessenkunst" 1909 S. 9. Über seinen Bruder Emrich Rost vgl. z. B. Reg. 1047, auch Reg. 2711.

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