Inhalt

Kopfregest:

König Albrecht wird durch seinen Neffen Johann ermordet.

Vollregest:

Die Mitschuld Peters an der Untat läßt die österr. Reimchronik (Mon. Germ., Dt. Chron. V, 2, c. 822) einen der Dienstleute der Mörder auf seinen Wege zur Hinrichtung behaupten: "Der selbe dô verjach, / daz an der meintât / mit werken und mit rât / mit mortgîtigem gevaere / niemen schuldiger waere / denn der ungetriwe wolf / von Meinze der bischolf: / der het tac und naht / mit aller sîner maht / getriben daran / den herzogen Johan, / daz er die meintât begie. / Er het im alle die, / die im hulfen darzuo, / getriben spâte unde fruo / ze der verhengnusse / der verrâtnusse. - Der Vorwurf findet sonst keine Stütze; denn eine solche ist es weder, wenn die Contin. Sancrucensis III. (Mon. Germ., SS. 9, 734) berichtet, daß Albertus .. pecunia Bohemorum et fraudulento consilio principum iniquorum circumventus umgekommen sei, noch wenn Pipin von Bologna (Muratori, Scriptores 9, 746) den Königsmörder handeln läßt: instinctu quorundam principum motus, quibus rex erat invisus, quum avidissimus et importunus nimium esset in persequendo et exigendo regalia et imperialia iura. Auch wenn die Beziehungen zwischen König und Erzbischof 1307/1308 schlechter gewesen wären, als sie tatsächlich waren (s. Reg. 1108, 1120 f., 1127, 1129, 1156), und sich Peter über einen Kandidaten für die Krone schon klar gewesen wäre, dürfte auf Grund dieses Materials von der Mitschuld des Erzbischofs an dem furchtbaren Verbrechen nicht geredet werden.

Der Tod des Königs ist allerdings in Mainz nicht gerade als ein Unglück betrachtet worden; Ann. Mogunt. (Mon. Germ., SS. 17, 3): De cuius morte nec planctus nec dolor habitus pro eo, quod clerum odivit; nec in eo virtus vel iustitia inventa extitit aliqualis. Ähnlich Cronica minor Minoritae Erphord. Contin. VI. (Monum. Erphesfurt., Script. rer. Germ.) S. 698.

Quellenansicht

Keine

Metadaten