Vogt, Regesten

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Vogt, RggEbMz Nr. 0744

Datierung: 4. Januar 1303

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vogt, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vogt, Regesten mit Verweis auf: Cop.: Würzburg (Lib. reg. 4 f. 82V). - Gedr.: v. Gudenus, Cod. dipl. 3, 10; Mon. Germ. 4 (Leges 2), 480; Mon. Germ., Constitutiones IV, 1, 133 nr. 163. - Reg.: Hempel, Inventarium 2, 49; Böhmer, Reg. Imp. VI. 233 nr. 412; v. Lichnowsky, Gesch. d. Hauses Habsburg 2, Urk. S. 241 nr. 377.
    Nach Siegfried von Ballhausen (Mon. Germ, SS. 25, 715) wurde im Januar 1303 ein Hoftag König Albrechts durch Erzbischof Gerhards Widerstreben verhindert: A. d. 1302 facta pace inter regem Romanorum Adelbertum et archiepiscopos supradictos, quod idem rex multum humiliaverat, statim ipse rex et semper augustus dato edicto omnibus principibus precepit, ut ad curiam suam in festo Sebastiani martyris (20. Jan.) in Merseburg celebrandam convolarent. Sed quia .. archiepiscopus Moguntinus [Gerhardus] quibusdam litteris regis Bohemie Wenzezlai mutatus, contra magestatem augusti se temerarie erigens, pacem et fidem datam violavit, fuit dicte curie celebritas prepedita. (Es folgt eine Ausführung über Gerhards Selbstbewußtsein, wie sie auch von Johann von Viktring [zu 1299, vgl. Reg. 614] erzählt wird: .. Gerhardus sepius arroganter et iactanter dicere solebat, se habere adhuc tres reges in pera sua, quasi ipse solus posset reges Romanorum destituere et creare, etc.) Itaque tres memorati archiepiscopi, scil. Moguntinus, Treverensis, Coloniensis, una cum rege Bohemie contra regem Romanorum Adelbertum conspirabant. Über die Absicht, in Merseburg einen Hoftag abzuhalten, ist sonst nichts bekannt.
    In dem Krieg Albrechts gegen die Erzbischöfe hatten dem König nach Chron. Colm. SS. 17, 269 auch homines Boemie zur Verfügung gestanden; nach der österr. Reimchronik dagegen (e. l. Dt. Chron. V, 2, 1011 cap. 710 f.) stand schon damals König Wenzel auf Seiten der gegen Albrecht Verbündeten. Das Chron. Wimpionens. (e. l. SS. 30, 1, 673) findet den Grund der Feindschaft Albrechts gegen Wenzel sogar darin, daß dieser aliquantulum .. principibus favebat; die Anwesenheit des böhmischen Kanzlers, Bischof Peters (von Aspelt) von Basel, an Albrechts Hofe im Dezember 1301 (Böhmer, Reg. Imp. VI. 227 nr. 364) beweist jedoch, daß damals die Beziehungen zwischen Albrecht und Wenzel äußerlich noch gut waren. Immerhin mußte die ungarische Thronfrage (König Andreas III. war am 14. Januar 1301 gestorben) zum Bruch führen, s. Gräbner, Böhmische Politik 122 ff.; in den ersten Monaten des Jahres 1303 ist wahrscheinlich der Bündnisvertrag zwischen Böhmen und Frankreich in der Hauptsache zustande gekommen, der sich zunächst gegen König Albrecht richtete, s. Niemeier, Untersuchungen 161 und Gräbner 129.

Inhalt

Vollregest:

König Albrecht befiehlt den Herzögen von Sachsen und in Braunschweig, den Landgrafen von Thüringen, den Grafen, Baronen, Edlen, den Städten und Gemeinden (civitatibus, communitatibus et eorum rectoribus) von Sachsen und Thüringen, daß sie den Erzbischof Gerhard, seinen lieben Fürsten und Gevatter, den er zur Herstellung des Friedens und der Ruhe in ihre Gegend entsendet, in seinen Bemühungen auf Ansuchen mit Rat und Hilfe unterstützen.

- D. in Hagenowe II. non. Jan. regni anno V.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vogt, RggEbMz Nr. 0744, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/18653 (Zugriff am 14.05.2024)