Vogt, Regesten

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Vogt, RggEbMz Nr. 0721

Datierung: 9. April 1302

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vogt, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vogt, Regesten mit Verweis auf: Notariatsinstrument des Notars Gerinus dei Cambii de castro Firmano, Firmanensis dioec., vidimiert von den Mainzer Richtern am 29. Febr. 1308. Or.: Darmstadt (Mainz, Mariengreden 40). Siegel hängt. - Gedr.: Würdtwein, Subs. dipl. 1, 146.

Inhalt

Vollregest:

Onufrius de Trebis, Professor der Rechte, Dekan von Meaux (Meldensis), päpstlicher Kaplan und Auditor des päpstlichen Palastes, ist von Papst Bonifaz VIII. mit der Entscheidung über die Besetzung der Propstei von Mariengreden zu Mainz betraut worden, und lud auf Verlangen des Magister Peter de Lande, des Prokurators dieses Stifts, den Mainzer Domkanoniker und Erzpriester Heinrich von Rodenstein dreimal und sogar ein viertes Mal[a] vor und da kein Vertreter (procurator sufficiens) für Heinrich erschien, begann er das Kontumazialverfahren (reputavimus exigente iustitia ipsum contumacem). Magister Peter bewies durch Schriftstücke, daß die Angelegenheit ordnungsmäßig an die Kurie gebracht wurde und hier zu Ende zu führen ist, und präsentierte ein Libell des Inhalts, daß Erzbischof Gerhard nach dem Tode des Propstes Eberhard von Mariengreden ohne Rücksicht auf das Wahlrecht des Stifts[b]dem Heinrich von Rodenstein, Kanoniker und Erzpriester von Mainz, die Propstei trotz dessen Unfähigkeit und Unwürdigkeit übertragen hat und ihn durch Exekutoren hat einführen lassen;[c] hiergegen appelliere das Stift an die Kurie und bitte, die von dem Erzbischof vollzogenen oder veranlaßten Schritte aufzuheben. - Schließlich erschien vor Onufrius Magister Accursius Ubaldi de S. Geminiano, der von dem Pleban von Stockstadt Erwin von Karben, dem Kanoniker von Karden Nikolaus gen. Hungarus von Metz und dem Arnold von Wachenheim als Prokurator Erzbischof Gerhards und Heinrichs von Rodenstein eingesetzt worden war; doch wurde an seiner Stelle mit der Führung des Prozesses für Heinrich durch dessen Prokuratoren Arnold und Nikolaus der Magister Andreas de Pyperno beauftragt. Auf dem angesetzten [Beweis-]Termin hat aber nur Peter, nicht auch die Gegenseite Beweisstücke vorgebracht, und auf dem zweiten Termin ist Andreas überhaupt nicht erschienen. Daher entscheidet [auf dem dritten Termin] in Anwesenheit beider Prokuratoren Onufrius zugunsten des Stiftes dahin, daß die Übertragung der Propstei durch den Erzbischof und die Verfügungen der Exekutoren nichtig seien, und verurteilt Heinrich zur Zahlung einer Entschädigung (pro expensis) von 50 Goldgulden an das Stift.

Zeugen: Porrina de Casulis, Andreas de Mediolanis, advocati in Romana, magistri Cistofanus de Fundis, Georgius de Interram[nis], procuratores in dicta curia, magistri Cursinus de Vingiali, Nicolaus de Fractis, Leo de Seccia, notarii .. auditoris.

- Lecta, lata et in scriptis pronuntiata fuit dicta sententia 1302 ind. XV., m. Aprilis die 9, pont. Bonifatii VIII. anno VIII. Laterani in palatio domini pape. 

Fußnotenapparat:

[a] ex habundanti ad convincendam eius malitiam.
[b] Quamvis libera electio prepositi .. ad .. capitulum dicte ecclesie .. pertioneat et pertinuerit etiam ab antiquo, ... Gerardus .. predicta non attendens ex arrupto et sine cause cognitione et iuris ordine penitus pretermisso et iuribus dictorum decani et capituli non auditis nec examinatis, de facto tantum cum de iure non posset .. Henrico .. ad preposituram providere presumpserit.
[c] Vgl. Reg. 657.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Vogt, RggEbMz Nr. 0721, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/18630 (Zugriff am 14.05.2024)