Vogt, Regesten

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Vogt, RggEbMz Nr. 0704

Datierung: August 1301

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Vogt, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vogt, Regesten mit Verweis auf: Vgl. die unter Reg. 701 angeführten Chroniken.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

König Albrecht zieht, nach der Einnahme Bensheims,[a] bei Oppenheim[b] über den Rhein, nimmt die mainzische Burg [Nieder-]Olm ein, belagert Bingen[c] und verwüstet das Gebiet des Erzbischofs.[d]

Quellenkommentar:

In dem Heer Albrechts befanden sich außer den Truppen aus seinen Stammlanden reichsstädtische Hilfsmannschaften (Ann. Mogunt. l. c.: communiones civitatum regi in auxilium convenerunt) und Zuzug aus Frankreich (Chron. Colm. l. c.).

Über die Hilfe König Wenzels vgl. Reg. 744; Herzog Otto von Niederbayern nahm an dem Feldzuge teil (Österreich. Reimchr. Vers 77820), ebenso Pfalzgraf Ludwig, der spätere Kaiser, aber auch Truppen von dessen Bruder Rudolf, dem bisherigen Verbündeten der Erzbischöfe (Chron. Colm. l. c.: Acceptis illorum ducum [Bavarie] duorum hominibus ad civitatem, quae dicitur Bingin, cum letitia se transferebant.

Den Schaden, den die pfälzischen Truppen beim Auszug gegen Erzbischof Gerhard dem Kloster Ahausen zufügten, haben Rudolf am 8. März 1310 und Ludwig am 23. Sept. 1330 vergütet, s. Koch und Wille, Pfalzgrafenregesten nr. 1629 und Böhmer, Reg. Imp. VII. 75 nr. 1218).

Am 27. Aug. 1301 nahm König Albrecht im Lager vor Bingen die Grafen Heinrich, Emicho, Otto und Johann von Nassau in seine Dienste; es werden dabei als Zeugen aufgeführt: Abt Heinrich von Fulda, die Grafen Eberhard von Katzenelnbogen, Eberhard von Württemberg, Burkard von Hohenberg, Georg, Raugraf, Rudolf von Werdenberg, und die Edlen Kraft und Albrecht von Hohenlohe, Johann von Lichtenberg, Vogt des Elsasses, Otto von Ochsenstein, Ulrich von Hanau, Vogt der Wetterau, Gottfried von Brauneck, Burggraf Johann von Rieneck, Reinhard von Strahlenberg und Albrechts Hofmeister Jakob von Frauenfeld, s. Böhmer, Reg. Imp. VI. 226 nr. 350. (Der hier genannte Eberhard von Katzenelnbogen hatte nach Johann v. Viktring l. c. 338 f. bis zuletzt bei König Adolf ausgehalten und sich deshalb gegen Vorwürfe Erzbischof Gerhards verteidigen müssen, war aber nach Adolfs Tod Albrechts Anhänger und Freund geworden); über die Teilnahme der Herren von Rappoltstein s. Albrecht, Rappoltstein. Ukb. 1, 174 nr. 241; Nach den Gesta Bertholdi (Böhmer, Fontes 4, 297) hat sich bei der Belagerung Bingens Hugo von Buchegg besonders ausgezeichnet.

Fußnotenapparat:

[a] Die letzte Urkunde, die er vor Bensheim ausstellt, trägt das Datum 25. Juli, die erste vor Bingen ausgestellte ist datiert vom 13. August, s. Böhmer, Reg. Imp. VI. 414 nr. 674 f.
[b] Nach Johann von Viktring (Böhmer, Fontes 1, 342) bei Speyer.
[c] Chron. Cohnar. (Mon. Germ., SS. 17, 268) schildert ähnlich wie die österr. Reimchronik eingehend die schwierige Belagerung der Stadt Bingen, die von zwei Seiten durch einen Fluß. auf der dritten durch die Burg [Klopp] und auf der vierten durch Gräben geschützt war, die Überwindung der Besatzung (5 comites .. et alii 500) durch das ungeheure Heer Albrechts mit Hilfe der Belagerungsmaschinen Katze und Krebs, die Übergabe der Stadt durch die von Anfang an dazu geneigten Bürger und den Rückzug der erzbischöflichen Lehensmannen (hospites) in die Burg.
[d] Ann. Mogunt. (Mon. Germ., SS. 17, 3): Rex accessit ad terram episcopi Moguntinensis, ac devastatis multis munitionibus ipsius, profectus est Pinguiam; Ann. Colmar. maior. (e. l. 17, 226): Destruxit villas, castella ac castra [archiepiscoporum] sine contradictione omnium suorum inimicorum et civitatem Bingin obsedit potenter pluribus septimanis. - Der Schaden, den der König dem Erzstift zufügte, wird in der Urkunde Heinrichs von Luxemburg für Erzbischof Peter vom 28. Okt. 1308 auf über 100.000 Mark Silber geschätzt, s. Mon. Germ., Constitutiones IV, 1, 224 Nr. 259 § 9. - Vgl. auch Reg. 715.

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Keine

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Zitierhinweis:

Vogt, RggEbMz Nr. 0704, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/18613 (Zugriff am 29.04.2024)