Böhmer/Will, Regesten (706-1288)

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BW, RggEbMz 30 Nr. 363

Datierung: ca. 1196

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Böhmer/Will, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Böhmer/Will, Regesten mit Verweis auf: Gudenus, C. d. V, 1104; Schneider, Baugesch. d. Mainzer Domes. 17. (Organ f. christl. Kunst. 1870 nr. 11 u. 12.), rezensiert von Will im Bonner theol. Literaturbl. 1871 nr. 20 S. 646 mit Rücksicht auf die Chronologie obigen Briefes. ‒ Von Guibert v. Gembloux finden sich 19 handschriftliche Briefe in der burgundischen Bibliothek zu Brüssel, von denen einige an die Erzbischöfe Konrad, Christian und Siegfried II. von Mainz gerichtet sind. Vgl. Dahl, Die heil. Hildegard. in: Quartalbl. d. Ver. f. Kunst und Literatur in Mainz. III Jahrgang, Heft I, 31.
    Das nämliche oben angeführte Lob findet sich in einem Brief Guiberts, welcher fälschlich als an den Erzbischof Siegfried II. von Mainz gerichtet, bezeichnet wird, (Dieser Irrtum findet sich auch Reg. Mog. I, S. 196 Nr. 75. Vergl. Varrentrapp, Zur G. d. deutsch. Kaiserzeit. in: Sybel's hist. Ztsch. Bd 47, S. 418, note 1.) während er gemäß seines Inhalts zweifelsohne an Konrad geschrieben wurde. Wenn sich Guibertus in demselben einführt als humilis quondam abbas Gemblacenis coenobii nunc simplex monachus, so würde dies allerdings auf eine spätere Zeit hinweisen, da Guibert, welcher im Jahr 1194 Abt von Gembloux wurde, erst nach zehn Jahren dieser Würde entsagte. Hier muss aber doch wohl der Inhalt den Ausschlag geben. Im Text heißt es nämlich: Reliquistis tenebras et ad lucem transistis, dum spretis pertinacissimis defensoribus iniqui schismatis, ad justas partes catholici pontificis Alexandri accessistis etc... de amittendo episcopatu in nullo diffisus, spontaneum patriae praetulistis exilium etc. Martène et Durand, Vet. SS. coll. I, 941.

Inhalt

Kopfregest:

Abt Guibert von Gembloux schreibt an Erzbischof Konrad.

Vollregest:

Abt Guibert von Gembloux lobt ihn in einem an Erzbischof Konrad gerichteten Brief, weil er sich zur Partei des rechtmäßigen Papstes Alexander III. gehalten und weder durch Versprechungen noch Drohungen habe bewogen werden können, von demselben abzulassen.

(Completum in Vobis videmus ‒ dum spretis pertinacissimis defensoribus iniqui scismatis sub Octauiano Pseudopapa conflati, cuius gressus in lubrico positi videbantur, ad iustas partes Alexandri Catholici Pontificis, cuius pedes Deus supra petram statuerat, contempto honore tanti Archiepiscopatus concessistis. Retrahebat enim Vos Imperator ‒ pollicens pacem et securitatem, nec magis dicens Vos timere debere de amissione dignitatis Pontificii Vestri, quam Ipsum de euulsione Imperialis Corone: Instabant etiam Principes Regni, quorum minima pars consanguinei Vestri, dissuadentes transitum, asserentes, electionem, quam tuendam Imperator susceperat, nullatenus posse infirmari, spondentesque, in omnibus periculis et necessitatibus se Vobis astituros in auxilio oportuno. Vos autem in nullo his motus ‒ aduersus omnes eorum incantationes cordis aures laudabiliter obturastis).

Hierauf beklagt der Briefschreiber das Unglück des Brandes, das den Mainzer dom betroffen, (vgl. unten Nr. 405) nachdem der Erzbischof seinen Sprengel verlassen hatte, und schildert den schlimmen Eindruck, den die Verwüstung des Domes auf ihn gemacht, so oft er denselben, von Rupertsberg nach Mainz kommend, gesehen habe.

Die Erhebung des Erzbischofs Christian geißelt er als einen Akt der Ungerechtigkeit, erwähnt dann die Berufung Konrads durch den Papst und den Kaiser auf den erzbischöflichen Sitz von Salzburg und fügt hieran eine Schilderung von dem Jubel bei Konrads Zurückführung nach Mainz. Endlich richtet er an diesen Worte der Warnung, die Absicht einer zweiten Fahrt nach Jerusalem aufzugeben und ermahnt ihn, statt dessen der Wiederherstellung des Domes, die sein Vorgänger vernachlässigte, seine Tätigkeit zu widmen.

(Propter hec, inquam, omnino consultius ageretis, si hac secunda expeditione, ad quam Vos preparatis, omissa, ad hoc, quod Vobis specialiter incumbit et ad quod Vos et etas et imbecillitas corporis impellit, videlicet ut non ad hanc ... sed ad illam supernam Iherusalem ... expetendam et obtinendam utiliter intenderetis etc.).

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

BW, RggEbMz 30 Nr. 363, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/15092 (Zugriff am 29.05.2024)