Mainzer Ingrossaturbücher Band 30

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StA Wü, MIB 30 fol. 196 (172)

Datierung: 17. Januar 1465

Quelle

Aussteller:

Empfänger:

Ausstellungsorte:

Archiv: Würzburg StaatsA

Weitere Überlieferung:

In der alten Foliierung steht der Eintrag auf fol, 172r, nach neuer Zählung ist es fol. 196.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Adolf II. von Mainz ernennt Johannes Gutenberg in der Kurfürstlichen Burg zu Eltville zu seinem Diener und Hofgesinde (Hofmann) und überlässt ihm ein Hofkleid sowie jährlich zum Eigenverbrauch 20 Malter Getreide und 2 Fuder Wein.

Vollregest:

Wir Adolf usw. bekennen und tun kund, öffentlich mit diesem Brief, dass wir die angenehmen und willigen Dienste anerkennen, die unser lieber Getreue Johannes Gutenberg uns und unserem Stift bisher geleistet hat und in künftigen Zeiten leisten soll. Darum und aus besonderer Gnade haben wir ihn zu unserem Diener und Hofgesinde aufgenommen und tun dies kraft dieser Urkunde.

Wir dürfen und sollen ihm diesen Dienst, so lange er lebt, nicht aufkündigen. Damit er ihn umso besser leisten kann, wollen wir ihm jedes einzelne Jahr dann, wenn wir unser allgemeines Hofgesinde einkleiden, ihm die Kleidung unserer Edlen und unsere Hofkleidung aushändigen lassen. Er erhält jedes einzelne Jahr 20 Malter Getreide und zwei Fuder Wein für den Bedarf in seinem Wohnhaus; er darf diese Dinge weder verkaufen oder verschenken. Er darf sie aber ohne Steuern (Ungeld, Niederlage und Wegegeld) zu zahlen in unsere Stadt Mainz einführen. Ihm sind, so lange er lebt und er unser Diener ist, Wachdienste, Reiseverpflichtungen, Schatzungszahlungen und andere Lasten, die wir unseren anderen Bürgern und Einwohnern der Stadt Mainz bisher aufgebürdet haben oder in Zukunft auferlegen werden, gnadenhalber erlassen.

Der genannte Johannes Gutenberg hat in Treue gelobt und einen persönlichen Eid auf die Heiligen geschworen, uns treu und hold zu sein, uns vor Schaden zu bewahren, sich bestens aufzuführen und alles das zu tun, was ein treuer Diener seinem rechtmäßigen Herrn schuldig ist.

Alle oben angeführten Stücke. Punkte und Artikel versprechen wir in guter, wahrer Treue, kraft dieser Urkunde, wahrhaftig, jederzeit, fest und unverbrüchlich einzuhalten, nichts dagegen zu unternehmen oder unternehmen zu lassen, auf keine Weise, ohne Täuschungs- und böse Nebenabsicht. Um dies zu beurkunden haben wir unser Siegel an diesen Brief hängen lassen.

Der ist in Eltville ausgestellt worden am Donnerstag St. Anthonitag im Jahr des Herrn 1465.

Johannes Gutenberg hat einen Gegen-Brief ausgestellt.

Quellenkommentar:

Transkription des Originaltextes

als myn gnediger herre von Menntz Johann Gudenberg zu ſiner gnaden diener vnd hoffgesſinde empfangen hat

Wir Adolff etc. Bekennen vnd thun kunt vffintliche mit dieſem brieff das wir haben angeſehenn annemige vnd willige dinſt die vns vnd vnßerm Stifft vnſer lieber getruwer Johann Gudenberg gethain hait vnnd jnn kunfftigen zijten wol thun ſall vnnd mag dar vmb vnd von beſundern gnaden jne zu vnnſerm dhiener vnnd hoiffgeſinde vffgnommen vnnd emphangen / emphaen vnnd nemen jne uff geynwertiglich in crafft dießs brieffs wir ſullen vnnd wollen jme auch ſolichen dinſt dwile er lebet nit uffſagen, vnd uff das er ſolichs dinſtes deſtabas geweſen moge ſo wollen wir jne alle iar vnnd eynns jglichen jars, wan wir vnnſer gemeynn hoiff geſinde kleyden werden zu iglichen zijten glich vnnßern Edeln kleyden vnnd vnſer hoiffkleydung geben laißen vnnd alle iar eyns iglichen jars zwenczig malder korns vnd zweij fuder wins zu gebruchung ſines hußs doch das er die nit verkeuffe ader verſchengke, /frij ane vngelt, nydderlage vnnd wegegelt jnn vnſer ſtaidt mentze jnngeen laißen jne auch dwile er lebet vnnd vnnſer dhiener ſine vnnd blibet wirdet wachens vollge dynſte, ſchatzunge vnnd anderer die wir andern vnnßeren burgern vnnd jnnwonern der bemelten vnnſer ſtaidt Mentze bißher uff geſatzt haben oder hernachmals uffſetzen werden gnediglich erlaißen vnnd hait vns darüber der egenant Johann Gudenberg in truwen globt vnd lipliche eynen eydt zu den heyligen geſworen vns getruwe vnnd holt zu ſinen vnnßern ſchaden zuwarnen vnnd beſtes zu werben vnd alles das zuthun das eyn getruwer dyener ſinem rechten heren ſchuldig vor bunden vnd pflichtig iſt zu thun Alle obgeſchribben ſtugke puncte vnd artigkel gereden vnnd vorſprechen wir in guten waren truwen jn crafft dießs brieffs ware ſtede veſte vnnd vnuerbrochlich zuhalten dar widder nit zuthun ader ſchaffen gethan werden in dheyne wiße ußgeſcheyden alle argeliſte vnd geuerde vnnd des zu vrkunde ſo haben wir vnßer jngeſiegel thun hengken an dieſen brieff Der gebenn iſt zu Eltuil am donrſtag ſant Anthonij tag Anno domini Milleſimo quadringenteſimo ſexageſimo quinto

Dedit literam reuevrſalem etc

Quellenansicht

Keine

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 30 fol. 196 (172), in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/21632 (Zugriff am 19.04.2024)