Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 0834

Datierung: 24. Juni 1357

Quelle

Aussteller:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Or. Perg., Notariatsinstrument des kaiserl. Notars Ulricus quondam Marquardi de Frisinga (commorans Maguntie): München, Reichsarchiv (Mainz, Domkapitel fase. 111). Rest vom Sekrete Erzbischof Gerlachs (1) an Pressel, die anderen drei Siegel fehlen.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Abt Hermann und der Konvent des Klosters S. Alban vor Mainz bekunden, dass sie die Klage zurückgezogen haben, die sie vor dem geistlichen Gericht gegen das Klosters Rupertsberg bei Bingen angestrengt hatten.

Vollregest:

Abt Hermann und der Konvent des Klosters S. Alban vor Mainz, O. S. B., bekunden, dass sie die Klage zurückgezogen haben, die sie vor dem geistlichen Gericht gegen die Meisterin und den Konvent des Klosters Rupertsberg bei Bingen, O. S. B., angestrengt hatten.

Gegenstand des Streites waren: einmal die in der Nahe (Naa) gegenüber dem Dorfe Sarmsbeim (Sarmis-) liegende Insel, gen. die oberste Au, und die Äcker, Wiesen, Bäume und Weiden auf dieser Insel, eine kleine Insel in der Nahe, die zwischen der zuerst genannten und der Insel Blendwinswerde liegt, und eine zweite kleine Insel gegenüber dem Weinberg gen. die Leye. Dies alles haben die Nonnen zu Rupertsberg seit mehreren Jahren gegen einen jährlichen Zins von 13 Malter Roggen, Binger Maß, vom Albanskloster in Pacht. Ferner beanspruchte S. Alban von der den Nonnen gehörigen Insel, die ihrer in der Nahe liegenden Mühle benachbart ist und sich einerseits in die Gemarkung der Dörfer Münster (Munstere) und Sarmsheim, andererseits in die Gemarkung des Dorfes Büdesheim erstreckt, den Zehnten [auch] von dem Büdesheimer Teil. Die Nonnen hielten sich nicht zur Zahlung verpflichtet und verweigerten sie.

Beide Teile haben sich nun verglichen.

Die Nonnen behalten jenen Besitz für immer in Pacht; den Jahreszins haben sie auf eigene Kosten und Gefahr zwischen dem 15. August und 8. September (assumptio et nativitas Marie) nach Bingen vor den Hof des Albansklosters zu bringen. Der von den Nonnen bisher dem Albanskloster entrichtete Zehnte von den ihnen verpachteten Inseln bleibt bestehen. Die Nonnen dürfen auf diesen Inseln keine Bauten errichten, die dem Albanskloster , dem Land oder der dort durch die Nahe gehenden Furt[a] nachteilig sein können. Tun sie es dennoch oder liefern sie den Zins nicht rechtzeitig, so haben sie das Recht der Bebauung und Nutznießung der Inseln verloren und müssen außerdem auf Verlangen des Albansklosters durch die Mainzer Richter (nach Ablauf einer achttägigen Mahnfrist) exkommuniziert und interdiziert werden, bis dem Kloster Genüge geschehen ist. Über den strittigen Zehnten wird bestimmt, dass die Nonnen ihn (ebenso wie den, seither von ihnen gelieferten aus dem zu Münster und Sarmsheim gehörigen Teile der Insel) zahlen' müssen, wofern sie nicht nachweisen können, dass sie zur Zahlung nicht verpflichtet sind. Erzbischof Gerlach genehmigt und bestätigt diese Vereinbarung und läßt auf Bitten der Aussteller sein Siegel anhängen. Ferner siegeln auf Bitten der Aussteller die Richter des Mainzer Stuhles.

Zeugen:[b] Konrad, Propst von S. Mauricius, Jakob gen. Huser, Kanoniker von S. Stephan zu Mainz; Magister Hartmann gen. Zabel, Fürsprecher des Mainzer Gerichts (advocatus sancte Magunt. sedis); Arnold von Bingen, Pastor der Pfarrkirche in Sponheim (Spans-), Mainzer Diözese; Wilhelm von Schönau (Schonnouw), Propst, und Hennikin gen. Wilburger, Sachwalter (negociorum gestor) des Klosters Rupertsberg; Philipp Ulrici, Kleriker.

- Acta et gesta sunt hec premissa in civitate Magunt. in curia dicta ibidem ad sanctum Sepulchrum 1357 indict. decima pontif. Innoc. VI. anno V., die vicesima quarta mensis Junii, que fuit ipsa die nativitatis beati Johannis baptiste hora diei eiusdem circa horam terciam.

Fußnotenapparat:

[a] vado vulgariter dicto dem furte, ubi per dictum flumen cum bigis et curribus transitur.
[b] Sie stehen nach dem Datum, aber vor der Erklärung des Erzbischofs und der Richter. 

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Keine

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 0834, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/7125 (Zugriff am 19.04.2024)