Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 0639

Datierung: 17. September 1356

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Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Or. Pap.: Frankfurt (Reichssachen Nr. 14i). Spuren des unter dem Text aufgedruckten Sekrets. - Gedr.: v. Lersner, Frankfurter Chronica 2 I, 305. - Vgl.: Chronicon Moguntinum S. 6 (Anno 56 predicto repertum est foramen in muro Pingwie factum a Cunone de Falckenstein, et ob hoc facta est inter dominum Moguntinum etc. et Kunonem predictum magna discordia); Heinrich von Diessenhoven (Böhmer, Fontes 4) S. 106; Gesta Trevir. (ed. Wyttenbach et Müller) 2, 283. - Vgl. Vigener i. d. Mitteilungen des oberhess. Geschichtsvereins N. F. 14 (1906) S. 18ff. und 27 Anm. 1.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Gerlach berichtet der Stadt Frankfurt über einen geheimen Gang Kunos von Falkenstein auf Burg Klopp.

Vollregest:

Erzbischof Gerlach an Bürgermeister, Rat und Bürger der Stadt Frankfurt: Am 13. September (nu an dinstage nehst was) hat er erfahren und gefunden, dass Kuno von Falkenstein in den vier Wochen nach der Kündigung, nach deren Ablauf er dem Erzbischof die Schlösser Bingen und Klopp (Clopp) wiedergeben musste,[a] durch den Schornstein, der vor dem Bett in des Erzbischofs Schlafkammer zu Klopp steht, ein Loch hat brechen lassen; diese Öffnung führt abwärts zu einer anderen Kammer und unter dieser her durch einen Turm in den Graben, der die Burg umgibt. In diesen Gang hat Kuno eine Leiter gestellt, die in dem Schornstein zu einem Brett führt, das breit genug ist für drei gewappnete Männer, die die dünne Wand des Schornsteins mit den Händen eindrücken können.

Da das Loch gemacht worden ist nach Ansagung der Lösung und Kuno bei der Übergabe der Schlösser nichts davon gesagt hat, so ist der Erzbischof mit anderen, die das Loch gesehen haben, der Meinung, dass Kuno es hat machen lassen, um ihm Leben und Gut zu nehmen. Da Kuno eine Sühne mit ihm beschworen und als Geistlicher ihm, seinem Erzbischof, Gehorsam gelobt und sich als erzbischöflicher Rat eidlich zur Treue verpflichtet[b] hat, so möge der Frankfurter Rat ihn für einen Mann ansehen, der wider Eid und Ehre seinem Herrn nach dem Leben getrachtet hat.

Erzbischof Gerlach bittet den Rat, zwei oder mehr Beauftragte bis zum 23. September (frytag nehst komt) nach Klopp zu senden zur Besichtigung des Loches.[c]

- D. Eltevil sabbato ante Mathei apostoli sub nostro sigillo presentibus impresso.

Fußnotenapparat:

[a] Vgl. Reg. 579 Anm. 2.
[b] unsern rad gesworn hatte, unsir beste zu<o> werbin und unsern schaden zu<o> warnen.
[c] Der Frankfurter Rat hat daraufhin zwei Boten gesandt. Eintrag im Frankfurter Rechenbuch von 1356 f. 25, unter »dominica post Mathei« [Sept. 25], gedr.: Mitteilungen a. a. O. 20 Anm. 2.

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Keine

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 0639, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/6925 (Zugriff am 20.04.2024)