Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 0633

Datierung: 19. August 1356

Quelle

Aussteller:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Or. Perg; Darmstadt (Crumstadt Nr. 3). Das große Siegel Gerlachs (stark beschädigt) liegt bei, das Siegel Ulrichs[c] an Pressel. - Notarielles Transsumpt von 1358 April 27,[d] Or. Perg. (mit Signet): a. a. O. (Nr. 3a). - Abschrift Bodmanns: Bodmann-Habelsches Archiv I 329 S. 4. - Reg. v. 1726: Darmstadt, Epitome archivi s. Victoris S. 77. - Gedr. (mit Auslassungen)[e]: Baur, Hess. Urkunden 1, 429 Nr. 624 (»aus d. Or.«, aber mit vielen Abweichungen von dem unsrigen). - Reg.: Wörner, Zweites ERgänzungsHeft zu Scribas hess. Regesten 2, 34 Nr. 436; Roth, Nass. Geschichtsquellen 1, 497 Nr. 18 (zu Aug. 12).

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Gerlach schlichtet einen Streit zwischen Dekan und Kapitel des Stiftes St. Viktor vor Mainz und dem erzbischöflichen Dorf Gernsheim.

Vollregest:

Erzbischof Gerlach bekundet: Der Dekan und das Kapitel des Stiftes S. Viktor vor Mainz und das erzb. Dorf Gernsheim hatten Streitigkeiten um einen Teil der Weide und des Bruches, die man daz eigen nennt.

Der Teil geht von dem Eschenstocke an bis zum (uff) Ulersfach, weiter zum Sundesfach, wo das Viktorstift zwei Rosengehölze (ruselucher)[a] hat, von den Rosengehölzen nach (uff) Sendenfrt mitten uff den Stek und da fort die lache abe biz zu den houbten, wo das Viktorstift drei Rosengehölze hat, weiter bis an daz fideln und von dem fideln abe biz an die haulache[b] und weiter bis auf der Wormser Kamp zwischen dem Besitz des Viktorstiftes (zusschen den selben herren) und der burggerten und von dem Kamp weiter auf die Mittelbrücke (uff die mittelbrucken) zwischen dem Besitz des Viktorstifts und dem Hain und weiter die Lache aufwärts zwischen der Mittelbrücke und denen von Pfungstadt (Pundstaid).

Dekan und Kapitel erklärten, dass Weide und Bruch ihrem Stift gehörten. Auf die Klagen beider Parteien hat der Erzbischof den Ulrich von Cronberg, seinen Vitztum im Rheingau, mit der Entscheidung beauftragt. Ulrich hat sich durch Erkundung (kuntschaft) unterrichtet, wie weit die Rechte beider Teile gehen, und die Grenzen abgesteckt (den bescheit gesaiszt und gesteint). Der Erzbischof erklärt diese Abgrenzung als verpflichtend für beide Teile. Darnach sollen die Steine an dem Esschestocke und weiter in der Linie stehen bleiben, die von dem Viktorstift (s. oben) angegeben worden ist. Wenn ein Grenzstein (mar-) irgendwie verloren geht, kann das Stift ihn ersetzen. Der Erzbischof befiehlt beiden Teilen, diese Entscheidung zu halten. Mit ihm siegelt Ulrich von Cronberg, der erklärt, dass er im Auftrage des Erzbischofs alles auf seinen Eid erkundet und nach bestem Wissen entschieden habe.

- G. 1356 uff des (!) nesten fridaig nach unser frauwen dage de[n] man nennet zu latine assumpcio virginis gloriose

Quellenkommentar:

Gerlachs Urk. vom 22. Aug. für das Stift zu Bingen s. unter den Nachträgen.

Fußnotenapparat:

[a] "die Rau<e>ßlochern bedreff[end]" schreibt eine Hand des 16. Jhs. auf die Rückseite des Notariatsinstrument.
[b] Der Schreiber unterscheidet mit ungewöhnlicher Deutlichkeit u und n (Baur hat "hanlach").
[c] S * ULRICI * DE * CRONENBERG * MILITlS.
[d] Werner gen. Cocke, Vikar des Viktorstiftes, hat als Prokurator des Dekans und Kapitels das Or. dem k. Notar Bertoldus quondam Heinrici dictus de Sassinhusen cler. Magunt. dioc. vorgelegt "in domo dicta zu<e> dem Baume sita ex opposito ecclesie sancti Johannis Magunt[ine]." Zeugen: Nicolaus an dem Kornmarte, Vikar des Viktorstiftes, und Hertelin, Rektor der Pfarrkirche in Bretzenheim (Briczem), Mainzer Diözese.
[e] Z. B. nennt sich der Erzbischof (wie stets, außer in Briefen) auch Erzkanzler.

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Keine

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 0633, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/6919 (Zugriff am 29.03.2024)