Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 0571

Datierung: 20. März 1356

Quelle

Aussteller:

Ausstellungsorte:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Or. Perg.: Mainz, Stadtbibliothek (St. 137). Das Sekret (beschädigt) an roter Seidenschnur. - Gedr.: Würdtwein, Subsidia dipl. 12, 372 (aus dem Or.) - Verz: Scriba, Hess. Regesten 3, 205 Nr. 3066. - Vgl. Hegel, Verfassungsgesch. v. Mainz 126.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Gerlach schreibt an den Pleban der hl. Kreuzkirche zu Mainz in Sachen des Streites zwischen der Stadt Mainz und der Geistlichkeit umd den Verkauf von Gütern in der Stadt..

Vollregest:

Eltville - Erzbischof Gerlach an den Pleban der hl. Kreuzkirche zu Mainz (s. Crucis ecclesie nostre Magunt.): Die Äbte der Klöster S. Alban und S. Jakob, die Pröpste, Dekane und anderen Prälaten und die Kanoniker des Domstiftes und der anderen Stifte in und vor der Stadt Mainz haben zugleich im Namen des gesamten Klerus der Stadt Mainz ihm vorgetragen, daß der Rat und die Bürger der Stadt Mainz, dem mit der Exkommunikation und dem Interdikt drohenden Verbote zutrotz, eine Verfügung erlassen haben gegen den Verkauf· von Gütern und Besitzungen in der Stadt an die Geistlichkeit und ferner bestimmt haben, die Geistlichkeit sei verpflichtet, auch von solchen Sachen, die sie nicht zu Zwecken des Handels kommen lässt oder verschickt, Zoll zu entrichten und Ungeld (alias contribuciones vulgariter ungelt nuncupatas) auch von dem, was sie zum Lebensunterhalt kauft oder verkauft, daß sie schließlich gar von den erzb. weltlichen Richtern in der Stadt Mainz ohne Wissen des Klerus einen allgemeinen Rechtsspruch erwirkt haben, der im Wortlaut folgt.

[Nach diesem Spruch vom 16. Januar 1356 (dez samestages nach dem achtzehen dage)[a] kann niemand, der seine Ansprüche auf ein Gut auf den drei ungebotenen Dingen des Jahres unangefochten geltend macht und sich sein Recht durch des Gerichtes Briefe bestätigen läßt, nachträglich von irgend jemand, er sei Geistlicher oder Laie, in dem Besitze angefochten werden. Das Urteil wurde gefunden durch Jakob Bonathen, Pedirmanne zum Gensefleische, Jekeln under den Bedelern, Petschen under den niedern Scharn. Sie brachten das Urteil vor Wilhelm von Saulheim, den Kämmerer, und vor Rudolf, den Schultheiß zu Mainz, in Gegenwart der Richter Heinrich, Wilken und Jakob. Das Urteil wurde bestätigt und verkündet.[b] - Act. et publicatum 1356 et diebus superius annotatis.]

Da sich nun aber beide Parteien, unter Vorbehalt ihrer Rechte, gütlich verglichen haben, der soeben angeführte besiegelte Urteilspruch dem Erzbischof übergeben und kanzelliert worden ist und der Klerus insbesondere sich für jetzt zufriedengestellt erklärt, so befreit Erzbischof Gerlach die genannten Richter und Bürger auf ihre Bitte von den Sentenzen, die sie sich durch ihr Vorgehen zugezogen hatten, und hebt das Interdikt auf. Er betraut den Pleban mit der Verkündigung und fordert ihn auf, diesen Brief besiegelt zurückzugeben.

- D. Eltevil 1356 dominica qua cantatur Reminiscere.

Fußnotenapparat:

[a] Or. Perg. (durch Schnitte getilgt): München, Reichsarchiv (Mainz, Erzstift fasc. 99b). Die Siegel Wilhelms v. Saulheim, des Schultheißen Rudolf, der Richter Heinrich, Wilken und Jakob (alle beschädigt; Rudolfs Siegel schildförmig) an Presseln. - Würdtweins Druck ist nicht fehlerfrei; S. 374 Z. 9 v. u. lies ko<e>me statt kummern.
[b] dis urteil quam ubir den dritten man und halte man daz die volge mit eiden ane alle widersprache als ein recht was und ist. Und hat dis schulth[eiz] Rud[olph] allez mit aiden besait vor dem vorg[enanten] hern Wilhelm camerer, und gab darubir richter Jacob der vorg[enannte] daz orteil.

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Keine

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 0571, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/6857 (Zugriff am 19.04.2024)