Inhalt

Kopfregest:

Papst Innocenz VI. versagt dem König Karl die Bestätigung einiger Briefe aus der Zeit Kunos von Falkenstein.

Vollregest:

P. Innocenz VI. an König Karl: Der Mainzer Dompropst Magister Wilhelm Pinchon hat ihm gewisse Schriftstücke, enthaltend Verträge zwischen Erzbischof Gerlach und dem damaligen Okkupator der Mainzer Kirche Kuno von Falkenstein,[a] die zum Teil auch den Propst selbst betreffen, überbracht und im Namen des Kaisers um deren Bestätigung gebeten. Um des Kaisers Wünschen zu willfahren, hat er die Sache dem Kardinalbischof von Porto[b] zur Berichterstattung übergeben. Da aber jene Verträge den kanonischen Satzungen und dem göttlichen Rechte zuwider sind, möge Karl es nicht verübeln, wenn er seinen Wunsch um Bestätigung nicht erfüllen kann.[c]
- »Dilectus filius magister«

- D. Avinione VII. kal. Junii a. III.

Fußnotenapparat:

[a] Vgl. die erzb. Urk. vom 8. und 30. Januar 1354, Reg. 33 und 76. - Kuno selbst hat dem Papste gegenüber die Sache nicht berührt und in seiner eingehenden Supplik um Rehabilitierung nicht einmal erwähnt, dass er unter Erzbischof Heinrich die Dompropstei innehatte, wie sich aus der Bulle P. Innocenz VI. »Misericordis Christi vicarii«, D. Avin. VII. kal. Mart. a. III. [1355 Febr. 23] ergibt (Rom, Reg. Avin. 130 f. 464v); Auszug: Sauerland a. a. O. Nr. 217, vgl. ebenda ur. 215f. und 218).
[b] Guido von Boulogne, vgl. Eubel, Hierarchia 1, 17.
[c] Wilhelm hat sich bald darauf persönlich zu König Karl begeben; am 26. August wird er zu Prag als Zeuge Karls genannt (Böhmer-Huber Nr. 2233). Vgl. auch die erzb. Urk. vom 3. August.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Personenindex

• Papst: Innocenz VI. [1352-1362] (Aussteller)
• König: Karl IV. [1346-1378] (Empfänger)
• Boulogne: Guido von (Nennung)
• Falkenstein: Kuno von (Nennung)
• Pinchon: Wilhelm (Nennung)
• Mainz: Gerlach [Eb. 1346-1371] (Nennung)

Ortsindex

• Avignon : Stadt (Ausstellungsort)

Körperschaften

• Porto : Bischöfe (Nennung)