Böhmer/Will, Regesten (706-1288)

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BW, RggEbMz 10 Nr. 082

Datierung: Frühjahr 913

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Böhmer/Will, Regesten

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Hatto begleitet den Zug König Konrads gegen Herzog Heinrich von Sachsen. 

Vollregest:

Als König Konrad gegen Herzog Heinrich von Sachsen zog, um die Güter des Mainzer Bistums und die Selbständigkeit Thüringens jenem gegenüber zu wahren, befand sich in seiner Begleitung auch Hatto.

An diesen Zug knüpft sich die ganz nett ausgeschmückte Sage von einer goldenen Kette, die Hatto habe anfertigen lassen, um den Herzog Heinrich mit derselben bei einem Gastmahl zu erwürgen. (Eine andere Erklärung, nach welcher die Kette nur als Merkmal desjenigen dienen sollte, auf dessen Ermordung es abgesehen war, hat wenig Beifall gefunden.) Durch den Goldschmied sei aber diese Hinterlist verraten worden und nun habe sich Herzog Heinrich der Besitzungen Hattos bemächtigt ... Et statim omnia quae in iuris ipsius erant in omni Saxonia vel Thuringorum terra occupavit. Widukind. in: M. G. SS. III, 427; Quicquid enim ad episcopum [Hattonem] in Saxonia vel Thuringia pertinuit, totum sibi [Heinrico] precepit occupari, amicos regis partibus ex his omnino depredatos expellens. Thietmari Chron. in: M. G. SS. III, 736. Diese letztere Tatsache dürfte als der historische Hintergrund oder wohl als die Veranlassung unserer Sage zu betrachten sein, die also zum Deckmantel der Beraubung des Erzbischofs dienen sollte.

- Vergl. De torque Hattonis, Pontif. Mogunt., qua insidiatus esse fertur Henrioo aucupi Saxoniae tunc Duci. in: Christii Noct. Academ. Specim. III, 221; Waitz, Jhrbb. unter K. Heinrich I, S. 22. Was Heidemann S. 35 u. 36 über die Entstehung der Hattosagen in Sachsen bemerkt, verdient wohl der Beachtung; Rintelen, in: Forsch. z. d. G. III, 345; Dümmler, G. d. o.R. II, 582; Löher, K. Konrad. I.Cap. VI; Knochenhauer, G. Thüringens. 58 u. 148; Stein, K. Konrad I. v. Franken. 231.

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Keine

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Zitierhinweis:

BW, RggEbMz 10 Nr. 082, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/10811 (Zugriff am 19.04.2024)