Mainzer Ingrossaturbücher Band 09

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StA Wü, MIB 9 fol. 050v

Datierung: 29. Juli 1377

Quelle

Aussteller:

Empfänger:

Archiv: Würzburg StaatsA

Weitere Überlieferung:

  • Regestensammlung im StAD Best. R 11 A Kurmainzer Regesten Nr. 26.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Elekt Adolf von Mainz schuldet für Gerlach von Hohenlohe den beiden Juden Abraham von Jagstberg  und einigen Herren von Auwe 3.500 Gulden.

Vollregest:

Adolf [erwählter Erzbischof von Mainz und Bischof von Speyer] bekennt, dass er für seinen »lieben Oheim« Gerlach von Hohenlohe (Hohenloch), den erb(er)n wolbescheide(n)) Juden Abraham von Jagstberg (Jagsperg, Jagesp(er)g) und Gotschalk von Auwe, wohnhaft (geseßen) zu Mergentheim, Joseph von Auwe, gesessen zu Rotenberg, und David von Auwe, wohnhaft zu Wertheim, und allen deren Erben 3.500 Gulden schuldig ist.

Adolf bzw. seine Amtsnachfolger wollen das Geld am kommenden Obersten Tag [6. Januar] bezahlen. Tut er das nicht, soll jeder Gulden jede Woche zwei alte Heller Zins tragen.

Adolf setzt ihnen die am Schluss genannten Bürgen, die auf mündliche oder schriftliche Mahnung, die erstmals ein halbes Jahr nach dem Obersten Tag erfolgen kann, jeder mit einem Knecht und einem Pferd in einem Haus der Juden zu Mergentheim oder an anderer Stelle vier Meilen im Umkreis davon so lange Einlager halten (leisten) sollen, bis das Geld samt möglicher Kosten vollständig bezahlt ist. Kein Bürge darf sich mit Hinweis auf einen anderen Bürgen oder auf andere Weise seiner Pflicht entziehen. Ausfallende Knechte oder Pferde müssen vom Besitzer ersetzt werden. Stirbt ein Bürge oder geht außer Landes, muss der Erzbischof binnen Monatsfrist einen gleichwertigen Ersatzbürgen stellen. Der Erzbischof verspricht seinen Bürgen, sie gütlich zu lösen und schadlos zu halten. Kein Bürge darf sich entfernen (fur zihen), auch wenn er über Jahr oder Tag oder noch länger ungemahnt bleibt, die Verpflichtungen gelten solange die Schuld besteht. Pflichtvergessene Bürgen können gepfändet oder vor ein weltliches oder geistliches Gericht geladen werden.

Die vorliegende Urkunde ist seitens der Gläubiger uneingeschränkt übertragbar. Es darf den Gläubigern nicht zum Schaden gereichen, wenn diese Urkunde in Teilen verschrieben (missschriebe(n)), nass oder löchrig geworden ist.

Der Erzbischof verpflichtet, sich wegen dieser Schuld weder an Kaiser und Könige noch an andere zu wenden oder sonst Schritte dagegen zu unternehmen.

Die Bürgen sind [a]: Graf Gottfried (Gotfr(ied)) von Rieneck (Rynecke), Gerlach (G(er)lach) und Gottfried (Gotfr(ied) von Hohenlohe (Honloch), Dietrich (Diter(ich)) Lamprecht (Lampr(echt)), Ytel Mertin, Wiprecht (Wipr(echt)) Mertin, Dietrich (Diter(ich)) und Konrad (Conrad) Gyr, Ritter, Konrad (Conrad) Mertin von Messelhausen (Meßilhusen), Kunz (Contze) von Uissigheim (Ussinkeim), Rabe Rude, Endres (Endr(es)) Zobel gen. Taübe, Beringer (Bering(er)) Riche, Dietrich (Diter(ich)) Goltstein, Heinrich (Heinr(ich)) von Tortzebach, Süczel von Königshofen (Kungishofen), Kunz (Contze) Goltstein von Gattenhofen (Gattinhofe(n)), Bertolt von Gontbür, Dyrolff und Ulrich (Ulr(ich)) Stangen (Stange(n)) von Zellingen (Zellinge(n)), Brüder, Konrad (Conrat) Ubel von Walkershofen (Walkirshofe(n)), Kunz (Contze) Morlebach, Lutz (Lutze) Truchsess (Truchseze) von Wallbach (Walbach) und Caspar von Botendorf (Botendorff). Die Bürgen kündigen ihre Siegel an.

- Datum anno preascripta 1377 quarta feria post Jacobi apostoli.

Fußnotenapparat:

[a] Die Namen der Bürgen und die Datumszeile sind von anderer Hand mit anderer Tinte beigefügt worden.

Quellenansicht

fol. 50v
fol. 51r

Metadaten

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Ortsindex

Körperschaften

Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 9 fol. 050v, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/785 (Zugriff am 18.04.2024)