Mainzer Ingrossaturbücher Band 09

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StA Wü, MIB 9 fol. 138

Datierung: 7. April 1372

Quelle

Aussteller:

Archiv: Würzburg StaatsA

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Verkauf der Burg Rietburg und der Dörfer Weier und St. Martin durch den Speyer Bischof Gerhard 1349 an das Kapitel des Stiftes Speyer. Dieses verkauft die Burg im Jahr 1372 an Arnolt von Engassen weiter.

Vollregest:

Friedrich von Schönburg (Schonenburg), Dekan, und das Kapitel des Stiftes Speyer (Spire), zeigen  eine alte Urkunde des Bistums Speyer vor, in der der ehemalige Bischof Gerhard [im Jahr 1349] die Burg Rietburg (Ryperg) und die dabei liegenden Dörfer Weyher (Wyher) und St. Martin mit allen Rechten und Freiheiten für 3.000 Pfund Heller an das Stiftskapitel verkauft hatte.

In der inserierten Abschrift teilt Bischof Gerhard mit, dass es die gravierende finanzielle Notlage des Stiftes erfordert, dem Dekan und Kapitel zu Speyer die bischöfliche Burg Rietburg (Ryberg) und die beiden dabeiliegenden Dörfer Weiher und St. Martin, mit Vogtei und Gericht, mit dem Kirchsatz in Weiher, und sonstigen zugehörigen Rechten und Einkünften, ausgenommen allein das Schultheißenamt in St. Martin, das zum Amt uff den Bachgaugen gehört, für 3.000 Pfund Heller zu verkaufen. Das Geld ist mit Florentiner Gulden, ein Gulden entspricht 22 Schillinge Heller, Speyerer Währung, ausgezahlt worden. Der Bischof verspricht dem Kapitel, es im Besitz der Güter zu schützen.
Dem Bischof ist es möglich, die Burg und die Güter unter bestimmten Bedingungen für die genannte Summe zurückzukaufen.
Sollte die Burg beschädigt werden oder abbrennen, wird der Bischof keine Forderungen stellen. Geht die Burg [in Kriegen] verloren, wird der Bischof bei der Rückgewinnung helfen.
Der Bischof kündigt sein Siegel an. [der geben wart ... 1349 an santh Michahels abent des heilgen ertzengels [= 28.9.1349]

Da Burg Rietburg, Wehrteile, Gräben, Mauern und Gebäude in sehr schlechtem baulichen Zustand sind, wie das Stiftskapitel gesehen und erfahren hat, es zur Zeit viele Kriege und Missernten gibt, und die Kapitelherren sich nicht in der Lage sehen, Abhilfe zu schaffen, verkaufen sie [Kauf auf Wiederkauf] mit Wissen des derzeitigen Bischofs Adolf  [amtierte 1372-1390] die Burg und Herrschaft Rietburg kraft dieser Urkunde dem Ritter Arnolt von Engassen (Engaßen) und dessen Erben. Arnolt darf die Burg nicht weiterveräußern, sie bleibt Offenhaus des Stiftskapitels. Es wird vereinbart, dass Arnolt und seine Erben stets Mannen des Stiftskapitels sein müssen. Das Kaufgeld ist über die Speyerer Münze an das Kapitel gezahlt worden. Arnolt soll in den kommenden fünf Jahren 400 Gulden an der Burg verbauen. Die Gesamtkaufsumme beträgt auf 3.200 Gulden. Nach erfolgtem Wiederkauf muss Arnold 200 Gulden auf Eigengut belegen und bleibt dafür Mann des Stiftskapitels. Der Bischof kann dann die Burg zu den gleichen Bedingungen wieder an sich lösen.
Die Rechtsstellung der Burg darf nicht geschmälert werden, der Kaufvertrag selbst nicht durch vorgeschobene Gründe in Frage gestellt werden.
Bischof Adolf bestätigt sein Einverständnis und kündigt sein Siegel an. Das Stiftskapitel kündigt sein Kapitelsiegel an.
- [...] geben ... 1372 ... Mitwochen nach Santh Ambrosii tage des heilge(n) bischoffes.

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fol. 138r
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fol. 139r
fol. 139v
fol. 140r
fol. 0e

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 9 fol. 138, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/2678 (Zugriff am 28.03.2024)