MIB Band 10 (1382-1385)

StA Wü, MIB 10 fol. 148v [02]

Datierung: 1. Mai 1383

Quelle

Aussteller:

Mainz: Adolf I. [Eb. 1373/81-1390]

Empfänger:

Joselin [02] [Jude]

Archiv: Würzburg StaatsA

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Adolf I. von Mainz nimmt mit Zustimmung des Domkapitels Joselin zu seinem Juden und Bürger an.

Vollregest:

Littera data Joselino Judeo.

[Der Mainzer Erzbischof] Adolf [I. von Nassau, Bischof von Speyer] hat mit Zustimmung seines "lieben Andächtigen", des Dekans Wilhelm (Willehelms) und des Mainzer (Mentze) Kapitels Joselin zu seinem Juden und Bürger empfangen, ebenso dessen Ehefrau, Kinder, Mägde und Knechte und alle, die sein Brot essen. Sie dürfen sechs aufeinanderfolgende Jahre lang in der erzbischöflichen Stadt Miltenberg oder in anderen erzstiftischen Städten wohnen. Der Erzbischof will sie wie andere Juden auch in allen persönlichen und dinglichen Angelegenheiten schirmen, schützen und rechtlich verantworten. Dafür zahlen sie jedes Jahr am St. Martinstag im Winter (11. November) 100 gute schwere Gulden. Darüber hinaus dürfen sie geldlich nicht weiter belastet werden; Mit Beden und sonstigen Steuern haben Joselin und die Seinen nichts zu schaffen. Joselin und die Seinen haben freies Zuzugs- und Abzugsrecht. Sollte ihn jemand anklagen, soll er dies tun und sie beredin mit umbe sprechin Cristen und Juden die nicht seine Feinde sind, wie dies Judenrecht ist. Wenn die Juden dann das Mainzische verlassen und alles bezahlt haben, müssen die erzstiftischen Amtleute sie soweit geleiten, wie das erzstiftische Geleit reicht. Kein mainzisches geistliches Gericht darf sie vorladen oder bannen. Den Juden ist es gestattet, Pfand- und Kaufgeschäfte zu tätigen, nicht aber blutige phande und naße gewand und kilche und missegewand. Dekan Wilhelm und das Kapitel bestätigen den Sachverhalt und kündigen an, das Kapitelsiegel neben das Siegel des Mainzer (Mentze) Erzbischofs zu hängen.
- Datum ... 1383 ipsa die Philippi et Jacobi apostolorum.