Otto - Erzbischofsregesten (1328-1353)

2696 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 810.

Otto, RggEbMz Nr. 3801

Datierung: 6. Oktober 1328

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Otto, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Otto, Regesten mit Verweis auf: Registriert: Rom, Reg. Vat. t. 115 f. 115 Nr. 653. - Gedr. im Auszug: Riezler, Vat. Akt. 400 Nr. 1087. - Reg.: Löher, Archiv Zeitschr. 6, 227 Nr. 596 (unrichtig; s. Vogt, Reichspolitik B.s S. 13 Anm. 1); Preger-Reinkens, Auszüge aus Urkunde d. Vat. Archiv (Münch. Abhandl. XVII [1886]) S. 264 Nr. 449; Emler, Reg. Boh. et Moraviae 3, 588 Nr. 1501; Sauerland, Urk. u. Reg. 2, 18 Nr. 1553. - Vgl. Vogt, Reichspolitik B.'s S. 13; Schrohe, Erzbischof Heinrich III. S. 2.

Inhalt

Kopfregest:

Papst Johannes XXII. schreibt dem König Philipp von Frankreich.

Vollregest:

Papst Johannes XXII. schreibt dem König Philipp von Frankreich: noch ehe dessen Wünsche über die Besetzung des Mainzer Stuhles zu seiner Kenntnis gelangt seien, habe er bereits eine bestimmte Person, quam conditionis huiusmodi (nämlich: Romane ecclesie fidelis et devota memorateque ecclesie Maguntinensis perutilis) regieque gratam celsitudini existere credimus, für das Erzbistum ins Auge gefasst[a]. Er werde sich alle Mühe geben (operosam intendimus adhibere diligentiam), dass dieser Providierte dem König Johann von Böhmen genehm sei (J. regi Boemie illustri grata et devota reddatur).
- Dudum in considerationem.

- D. Avinione II. nonas octobris a. 13.

Quellenkommentar:

Vogt ist der Ansicht, die Betonung der auf den König Johann genommenen (oder vielmehr zu nehmenden [b] Rücksicht, sei eine "leere Phrase". und er weist darauf hin (Anm. 2), "dass die Beziehungen des Hauses Virneburg zu König Johann keine sehr herzlichen waren" (unter Bezugnahme auf Lacomblet, Urkb. III Nr. 205). Man beachte in dieser Beziehung insbesondere auch die Denkschrift von 1336 (Stengel 1, 262 Nr. 422 § 7 u. 8 [s. Reg. 3679]): intererat ... d. regis Boemie et d. archiepiscopi Treverensis ... , ut salubriter prospicerent, ne ... ipsorum capitalis et notorius inimicus, per quem status sui suorumque liberorum ac successorum detrimentum timere verisimiliter poterant, tam potentis ecclesie ipsis vicine solium ... in evidens eorundem exterminium possideret. Ich glaube, dass Vogt den Papstbrief nicht ganz richtig interpretiert hat. Vermutlich war es König Philipp, der dem Papste nahegelegt hatte, auf König Johann Rücksicht zu nehmen. Vogt hat auch übersehen, dass nach den Worten des Papstbriefes die Provision Heinrichs v. V. bereits so gut wie erfolgt war. Andrerseits bemerkt Vogt S. 8 Anm. 6 mit Recht: "Dass auf die Nachricht von Balduins Erwählung der Papst nun doch dem Buchegger [Graf Hugo. der im August 1320 im Auftrage des Erzbischofs Mathias, seines Bruders. an die Kurie gegangen war (s. Sauerland, Urkunden u. Reg. I, 464 Nr. 1035)], für seinen Bruder (Berthold) das Erzstift angeboten, dieser jedoch jetzt abgelehnt habe, ist aus zeitlichen Gründen ausgeschlossen ... Selbst die Nachricht von Verhandlungen, die unmittelbar nach des Mathias Tod eingeleitet worden waren, konnte den Papst kaum mehr beeinflussen, da er schon am 6. Okt. seinen Entschluss gefasst hatte." Bekanntlich melden die Gesta Bertholdi (Fontes 4, 300) und Mathias von Neuenburg (ed. M. G .SS Nov. ser. IV, 1 S. 128), dass Berthold von Buchegg im Jahre 1324 "das päpstlich-französische Projekt einer Neubesetzung des deutschen Thrones zu Fall gebracht habe". De quo eum secretariis pape decanus detulit Moguntinus, quod papam post mortem Maguntini ab ipsius Bertholdi provisione retraxit; s. Vogt S. 8.

Fußnotenapparat:

[a] duxeramus nostre considerationis intuitum ... dirigendum, und zwar negotüs presentialiter in partibus eisdem imminentibus, nachdem er früher (dudum) in Anbetracht der Zeitlage (attenta conditione temporis) die Besetzung der Mainzer und einiger anderen Kirchen sich reserviert hatte.
[b] Man beachte den Ausdruck: grata et devota reddatur.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Otto, RggEbMz Nr. 3801, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/6301 (Zugriff am 29.03.2024)