Mainzer Ingrossaturbücher Band 12

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StA Wü, MIB 12 fol. 076 [01]

Datierung: 21. Dezember 1391

Quelle

Aussteller:

Archiv: Würzburg StaatsA

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Pfalzgraf Ruprecht der Ältere bei Rhein, Pfalzgraf Ruprecht der Jüngere und Erzbischof Konrad von Mainz bestätigen, dass sie einen Landfrieden geschlossen haben.

Vollregest:

Pfalzgraf Ruprecht der Ältere bei Rhein (Rine), oberster Truchsess des heiligen Römischen Reiches, Herzog in Bayern (Beyern), sodann Pfalzgraf Ruprecht der jüngere, Herzog in Bayern, und Erzbischof Konrad von Mainz (Mencze) bestätigen, dass sie zu Ehren und zur Stärkung der heiligen Kirche, des Stuhls zu Rom (Rome) und des heiligen Reiches einen Landfrieden geschlossen haben. 

Sie wollen sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam Land und Leute schirmen und schützen. Sie wollen die Straßen und ihre Geleitsrechte wahren, sich nicht gegenseitig verbauen, gemeinsame Feinde fernhalten, sich bei kriegerischen Auseinandersetzungen gegenseitig mit festvereinbarten und entsprechend ausgerüsteten Truppen helfen, nur gemeinsame Frieden und Urfehden schließen, Beute und Gefangene, gemeinsam eroberte Burgen und Städte vertragsgemäß teilen.

Entstehende Streitigkeiten zwischen ihren Amtleuten, Hauptleuten, Mannen, Burgmannen und Untertanen werden friedlich und gemäß der minutiös vereinbarten Bestimmungen geschlichtet. Je nach Klagepartei sind die Rheinseite, auf der Mainz (Mencze) liegt, bzw. die Mainseite (Meyn), auf der Kastel (Castel) liegt, Grenzbereiche. Schlichtungsort ist entweder Bingen oder Bacherach bzw. Weinheim (Wynnheim) oder Heppenheim. Als Obermänner im Schlichtungsverfahren sind von Seiten des Mainzer Elekten Eberhard (Ebirhard) Graf zu Katzenelnbogen (Kaczinelenbogen), Engelhard Herr zu Weinsberg (Winsperg), Johan von Liebenstein, Sifrid vom Stein (Steyne), oder Ritter Johan von Stockheim (Stogheim) auserkoren, bzw. Bischof Niclas von Speyer (Spire), Sifrid von Venningen (Vinyngen), Meister des Deutschen Ordens in Deutschen Landen, Schenk Eberhard (Ebirhart) Herr zu Erbach (Erpach) oder Diether von Handschuhsheim (Henschusheim). 

Alle Friedensparteien nehmen von sämtlichen Handlungen Papst Bonifaz (Bonifacius) in Rom, König Wentzel (Wenczlae), das heilige Römische Reich, die Krone in Böhmen, die Markgrafen von Brandenburg (Brandeb(er)g) und Lausitz (Lusisse) aus. Die Pfalzgrafen nehmen alle Herren aus, denen sie mit Mannschaft verbunden sind, sowie Bernhard Markgraf zu Baden, die Herzöge von Bayern, Friedrich (Fridrich) Burggraf zu Nürnberg (Norenberg).

Erzbischof Konrad nimmt aus Otto (Otte) Herzog von Braunschweig (Brunswig), den Bischof von Würzburg (Wirczeburg), Graf Simon (Syma(n)) von Sponheim (Spanheim) und dessen Grafschaft, die Grafen von Waldeck (Waldecke) und von Veldenz (Veldencze) und seinen geistlichen und weltlichen Herrschaftsbereich. In Hessen, Thüringen (Doringe(n)), Westfalen, Sachsen (Sassen) und Bayern will man sich gegenseitig nur helfen, wenn man es gerne tut. Alle Aussteller kündigen ihre Siegel an. 

- [geben] ... 1391 uff sand Thomas dag des heiligen aposteln. 

Quellenkommentar:

[a] Der gesamte Eintrag ist mit mehreren Linien und der Bemerkung “vacat“ durchgestrichen.

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Keine

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 12 fol. 076 [01], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/3374 (Zugriff am 20.04.2024)