StAD R 11 REM Nr. 25

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StAD R 11 REM Nr. 25 [040]

Datierung: August 1375[d]

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Darmstadt StaatsA

Weitere Überlieferung:

  • Regestensammlung im StAD Best. R 11 A Kurmainzer Regesten (Mit Verweis auf: Wyss, Limburger Chronik c. 106 S. 67f.).

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Vollregest:

1374 [!] da war Adolf, der Sohn des Grafen Adolf von Nassau (Nassauwe), Bischof zu Speyer (Spire), ein vom Kapitel erwählter Bischof zu Mainz (Menze) [a]. Er nahm alle Burgen in dem Land und Bistum Mainz (Menze) in seinen Besitz. Papst Gregor XI. aber gab das Bistum Mainz Herrn Ludwig, einem Sohn des Markgrafen von Meißen (Missen), dem Bischof zu Bamberg (Babenberg). Beide Bischöfe griffen zum Schwert und zogen gegeneinander in den Krieg. Adolf von Nassau war nicht bereit, dem Markgrafen von Meißen Platz zu machen.

Er brachte auf seine Seite: den Herzog Otto von Braunschweig (Brunswig)[-Lüneburg] [b], den Grafen von Waldeck (Waldecke), einen Grafen von Schwarzburg (Swarzburg), Graf Johann [II.] von Nassau (Nassauwe), Herrn zu Dillenburg, den Grafen von Ziegenhain (Zigenhan), einen Herrn von Eppstein (Eppenstein) und einen Grafen von Katzenelnbogen (Catzenelnbogen).

Diese zogen persönlich zusammen mit manch anderen Grafen und Herren, mehr als 600 Reiter und Knechte, in die Stadt Erfurt, wo die Truppen (große moge) Erfurts schon waren. Sie verlegten sich darauf (unterstanden) das markgräfliche Land zu erobern (anzugewinnen). Da berieten sich die Markgrafen von Meißen mit ihren Freunden und kamen mit 6.000 Rittern und Knechten auserlesenen Volkes vor Erfurt, und lagerten sich mit anderen Truppen (burger), die sie da hatten, um Erfurt und fügten der Stadt großen Schaden zu, indem sie deren Weingärten und Herrschaften übel mitspielten.

Nachdem sie 14 Tage und Nächte vor Erfurt gelegen hatten, traf der Römische Kaiser Karl IV. (Carolus der virde), König zu Böhmen (Beheimen), und sein Sohn Wenzel (Wenzclaus) mit viel Volk, Rittern und Knechten, ein, und legten sich mit den Markgrafen von Meißen ebenfalls vor Erfurt und lagen dort ganze acht Wochen [c] nacheinander mit großen Ehren und Macht. Sie hätten gerne mit den Herren und mit der Stadt Erfurt gestritten, doch dazu kam es nicht. Denn die meisten Herren, Ritter und Knechte, die sich in Erfurt aufhielten, zogen während einer Nacht weg und ließen die Markgrafen und den Kaiser zurück. Gleichwohl behielt Bischof Adolf mit rechter Gewalt das Bistum Mainz mit allen seinen Burgen (sloißen), Landen und Leuten, [entgegen dem Willen von] Papst, Kaiser und allen Markgrafen von Meißen. Er ließ diese alle ir bestez suchen und regierte das Stift zu Mainz herrlichen als ein kuner gedorstig furste. Da erfüllte sich das Wort, dass der Lehrer (metrista) in der Schule zitiert: Audaces fortuna iuvat non omnibus horis. Das heißt übersetzt: Das gelucke helfet den kunen luden nit zu aller zit, daz laß dir geduden [Das Glück hilft dem Kühnen nicht jedesmal, das lass dir kundtun].[d]

Quellenkommentar:

[a] Am 21. April 1373 zeigte das Mainzer Domkapitel der Stadt Gernsheim Adolfs Wahl an (gleichzeitiges Transumpt im StA Darmstadt).
[b] Brief vom 29. August 1374 (Huber, Reichssachen Nr. 596).
[c] Auf acht Wochen gibt auch Rothe, Dür. Chron. 628 die Dauer der Belagerung an, der Kaiser war nicht so lange da: Am 5. August war er noch in Prag, am 28./29. August lag er vor Erfurt und am 6. September bereits vor Gräfentonna. Er ist sicher unmittelbar nach dem 5. August aus Prag angereist.
[d] Wyss stellt den Vorfall in das 1374.

Quellenansicht

Keine

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Zitierhinweis:

StAD R 11 REM Nr. 25 [040], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/222 (Zugriff am 28.03.2024)