StAD R 11 REM Nr. 25

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StAD R 11 REM Nr. 25 [172]

Datierung: 1. Juni 1376

Quelle

Aussteller:

Empfänger:

Archiv: Darmstadt StaatsA

Weitere Überlieferung:

  • StAD Best. R 11 REM Nr. 25 mit Verweis auf: 1. Inseriertes Transsumpt auf Bitten des Augustiners Volkard de Frisia, Erford(ensis), von Petrus Villeni, legum doctor, decanus ecclesie Gapincen(sis) [1], von 1376 ind. 14, die 19 m. Sept., pontif. d. Greg. [1376 September 19]: Or. Perg.: Osnabrück, Staatsarchiv, Augustinerkloster, Siegel des Petrus hängt an roter Seidenschnur. [A] 2. Perg. Kop.: Rom (Vatikanstadt), Vatikanisches Archiv, Reg. Vat. 289, fol. 698. [B] 3. Notariatsinstrument, Notar: Joh. Ryman von Rodinberg. Eingerückt in die Urkunde des Erzbischofs Friedrich von Magdeburg (Notariatsinstrument des Bernhard Becker, Kleriker der Osnabrücker Diözese), von 1447 September 23, Pap. Kopie (ca. 1500): Gotha, Staatsarchiv, RR I, 11, fol. 20. [C] 4. Schlechte Abschrift des 18. Jhs: Weimar, Hauptstaatsarchiv, F. 1023, fol. 128. [D] Sauerland, Urkunden und Regesten aus dem Vatikanischen Archiv Bd. V, S. 484 Nr. 1215 (ohne die inserierte Bulle Johannes XXII.). Kehr/Schmidt, Päpstliche Urkunden und Regesten II S. 345, Nr. 1280. Regesten der Erzbischöfe von Köln Bd. VIII, S. 400, Nr. 1423 (nach einem Transsumpt von 1376 November 4 im Staatsarchiv Ludwigsburg sowie einem Transsumpt von 1376 September 19 im Historischen Archiv der Stadt Köln). Vgl. Hefele, Conziliengeschichte, 2. Aufl., Bd. VI, S. 888 und 963. Zur Bulle von 1321 Juli 25 Eubel, Bullarium Franciscanum V (1898), S. 208, Nr. 437 mit Anm., Tautu, Acta Ioannis XXII. sowie Regesten der Erzbischöfe von Mainz, Abt. I, Bd. 2, S. 465, Nr. 2354. 

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Vollregest:

Papst Gregor [XI.] schreibt den Erzbischöfen [Ludwig] von Mainz, [Friedrich] von Köln und [Peter] von Magdeburg: Die Dominikaner, Franziskaner, Augustinereremiten und Karmeliter (fratrum ordinum Predicatorum, Minorum et heremitarum s(an)c(t)i Augustini et sancte Marie de Montecarmeli) in provinciis Alamanie, Saxonie, Teutonie, Bauarie, Reni et Colonie commorantium hätten sich beschwert, daß einige plebani ac rectores von Pfarrkirchen bisweilen öffentlich predigten und zum Teil in privaten Gesprächen behaupteten, die Brüder der genannten Orden seien nicht berechtigt, den Pfarrkindern Beichte zu hören, und diesen sei es nicht erlaubt, bei jenen gültig zu beichten sine ipsorum rectorum speciali licentia, ferner, daß einige Pfarrer ihre Pfarrkinder, wenn sie nicht binnen Jahresfrist (nachdem sie den Mönchen gebeichtet) bei ihnen gebeichtet hätten, exkommunizierten und ihnen [sogar] bei Krankheit die Eucharistie verweigerten. Auf diese Beschwerde hin fordert Papst Gregor die genannten Erzbischöfe auf, in ihren Diözesen für die Beachtung des (inserierten) Erlasses Papst Johannes XXII., D. Auinione VIII kl. Augusti pont. n. anno 5 [1321 Juli 25] (Vas electionis doctor eximius), zu sorgen und gegen Ungehorsame mit kirchlichen Strafen vorzugehen. Die inserierte Bulle Johanns XXII. verdammt folgende Artikel des Dr. theol. Johannes de Polliaco:

1.) Eine Beichte, die bei Minoriten, auch wenn diese im Besitz einer Generalvollmacht zum Beichthören sind, abgelegt wird, muß stets vor einem verordneten Priester wiederholt werden (quod confessi fratribus habentibus licenciam generalem audiendi confessiones tenentur eadem peccato, que confessi fuerunt, iterum confiter. proprio sacerdoti);

2.) Der Papst kann von der Verpflichtung, wenigstens einmal im Jahr bei einem verordneten Priester zu beichten, nicht befreien, da diese Verpflichtung durch die Verordnung Omnis utriusque sexus des Generalkonzils [von 1215] auferlegt worden ist; nicht einmal Gott selbst kann davon entbinden (quod stante statuto omnis utriusque sexus edito in consilio generali Romanus pontifex non potest fatere, quod parochiam non teneantur omnia peccata sua semel in anno proprio sacerdoti confiteri, quem dicit esse parochialem curatum ymmo nec deus posset hoc facere, quia ut dicebat implicat contradictionem. Ymmo nec deus quin confessus habenti generalem licenciam teneatur iterum eadem peccata confiteri proprio sacerdoti quem dicit esse, ut premittitur, parochialem curatum);

3.) Der Papst kann keine Generalvollmacht zum Beichthören erteilen (quod papa non potest dare potestatem generalem audiendi confessiones).
Exhibitia nobis (pro parte dilectorum filiorum)

- D. Auinione kl. Junij pontif. n. anno 6.

Fußnotenapparat:

[1] Gap, Hauptstadt des Departements Hautes-Alpes, Frankreich.

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Keine

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Zitierhinweis:

StAD R 11 REM Nr. 25 [172], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/21290 (Zugriff am 29.03.2024)