StAD R 11 REM Nr. 25

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StAD R 11 REM Nr. 25 [167]

Datierung: 14. Mai 1376

Quelle

Aussteller:

Ausstellungsorte:

Archiv: Darmstadt StaatsA

Weitere Überlieferung:

  • StAD Best. R 11 Nr. 1 und 25 mit Verweis auf: Or. als Notariatsinstrument des kaiserlichen Notars Heinrich Juvenis de Esschenwege, Kleriker der Mainzer Diözese, mit Zeichen. (Liniertes Pergament) GA. Weimar, Reg. C. pag. 660 B 3. Rotes spitzovales Siegel des Dekans im Schlüssel.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Vollregest:

Dietrich (Theodericus) Dekan von St. Johannes in Hauge bei Würzburg, päpstlicher Beauftragter (mit zwei anderen) an die Weltgeistlichen, Äbte, Prioren, öffentliche Notare in den Provinzen, Städten und Diözesen Mainz, Köln, Trier, Magdeburg, Prag, Salzburg, Eichstätt, Würzburg, Basel, Worms, Konstanz, Bamberg, Regensburg, Augsburg, Naumburg, Meißen, Merseburg und Halberstadt:

Aufgrund der Bulle Gregors XI. von 1375 Februar 13 [am Rand: hier ist ein Stück vom Text und im Datum aufgenommen], die Erzbischof Ludwig [von Mainz] dem Aussteller übergeben hat, hatte Bischof Wicko von Naumburg, wie [?] Dietrich vom Papst beauftragt, einigen Vasallen der Mainzer Kirche und anderen, die Güter, Rechte und Gerichtsbarkeit der Mainzer Kirche innehatten, befohlen, ihm binnen 6 Tagen urkundlich zu geloben, dem Adolf von Nassau, einst Bischof von Speyer, dem Rebellen gegen den päpstlichen Stuhl, nicht Gehorsam oder Hilfe mit Rat oder Tat zu erweisen, sondern dem Erzbischof Ludwig als ihrem wahren Herrn zu gehorchen und ihm oder seinem Vertreter zum Besitz der Burgen, Plätze, Güter und Rechte des Stiftes zu verhelfen, widrigenfalls sie nach Ablauf der 6 Tage exkommuniziert seien, wie die Urkunde des Bischofs [am Rand: das Datum ist nicht angegeben. Es heißt nur: in sigillat. et in publicam formam redact.] näher besagt.

Diese Urkunde wird an verschiedenen Plätzen und Städten der Mainzer Diözese veröffentlicht, besonders in Gotha, Arnstedt (Arnstete) , Isenach, Hersfeld, Weimar (Wymar) und Jena (Jhenis), so dass von jenen Ungehorsamen, besonders den unten genannten, niemand Unkenntnis vorschützen kann.

Demnach sind die folgenden ungehorsam geblieben: Otto, Herzog von Braunschweig, auch gen. von der Leyne, die Grafen Heinrich und Ernst von Gleichen, H[einri]ch. von Hohenstein (Hoensteyn), H[einri]ch von (in) Stalberg, Hermann von Kranichfeld (Cranichfelt) cum suis militibus, armigeris, famulis, clientulis et satrapis, Gunther von Rudolfisleyben, früher Kanoniker von St. Marie pro provisore, Thylo, einst Rektor der Marien Magdalenen-Kapelle prosigillifero, Joh. Popparten pro sculteto, Joh. Langela pro advocato, Heinrich Holczheige pro forestario, Johan Salczgreve pro theolonario cereti que pro officiatiis seu clientulis cllordii [?] archiep. Erfordens. sequentis, Martin von Mulchelde, Dietrich von Sulcze, Johan von Crucheym, Heinrich von Goszirstete, Dietrich Worrich, Johan Mundener, Heinrich Brun, Wytego von Talheym, Heinrich von der Sachse, Nycolaus von Albirsleyben, Hermann von Nottleyben [?], Heinrich Obizzer, Dietrich Unsoete, Gunther von Wandssleyben, Johann von Sommeringen, Albert von Gamstorff, Hartung von Someringen, Arnolt von Nörten (Northnn), Heinrich von Heydensheyn, Heinrich von Wendissleyben, Konrad und Heinrich von Erich, Hermann Greppher, Albert von Waldenrode, Hermann von Stalin, Heinrich von Tanrode, Konrad von Wissensee, Hugo Herrn Bruns, Heinrich von Salcza, Jakob Podewicz, Konrad Noeting, Segehard Hotterman, Johann Richtersdorff, Dietrich von Willerstete, Nikolaus Emmiche, Herman Markgrafe, Gunther von Weimar (Wymar), Dietrich von Zimmer (Czymmer), Kristan von Gotha, Johan von Gamstete, Gysela von Sacza, Dietrich von Hemeleiben, Konrad Syndram, Andreas von Sechsschilderade, Heinrich Rolle, Hermann von Somerde, Dietrich Wyd, Johann Greppler, Konrad von Muchelde, Johann von Brampach, Johann von der Wunne, Dietz Rünste (Runste), Bertold von Erich, Konrad Winste, Gunther von Schobelicz, Heinrich von Wissensee, Dietrich Bichelingen, Andreas von Tabirstete, Johan von Castorff, Friedrich von Hunold, Johan von Magdeburg, Johan von Sulczeborg, Johan von Sulczebrucke, Nikolaus Unsöte (Unsote), Ludwig von Urleyben, Heinrich von Bechstete, Konrad von Arnstete, Johan von Sangirhusen, Dietrich (dic.) Hug, Gunther von Frymar, Apelo von Lybergen, Dietrich Ficzum (Ficztum), Dietrich von Benstete, Erfurter Bürger, und dazu Ratsmeister, Räte Schöffen, Schultheißen, Vögte und übrigen Amtleute (officiati) und alle Personen der Stadt Erfurt; Hewlwig, Hugolde, Herman Loda, Heinrich Knocz, Herman Keseman, Heinrich Meyger, Heinrich Dingilstete vom Steyne, Herman Pryme, Heinrich Meyge junior, Heinrich Rex, Konrad Miles, Helwich Dordewant [?], Heinrich Winterkorn, Heinrich von Mulhusen, Bodinschein dictus Keseman, Bürger von Heiligenstadt; Konrad und Werner von Valkinberg, Ritter, Bernhard von Dalwigk (Talwig), Ritter, Gotschalk Holczsatil, Habitanten in Elnhage; Heinrich vomme Ryse, Heinrich, sein Sohn, Goczo von Lengefelt, Herman von Aldinmulhusen, Dietrich von Schonenstete, Dietrich von Slatheym, Heinrich und Eckehard von Dankilstorff, Brüder, Thylo von Oygenriden [?], Hermann und Dietrich von, Brüder, von Oygerinden (Oygerinden [?]), Konrad und Dietrich von Hohenburg (Hoenburg), Berthold Wydensee, Hermann und Ernst von Kulstete, Ernst von Cranichfelt, Heinrich Korner, Goczo Enterad, Heinrich von Dankilstorff, Hildebrand Langgrafe, Friedrich Kirstani [?], Dietrich von Northusen, Heinrich Herbordi, Konrad Lutigeri, Konrad Hopphensag, Heinrich Czornstete [?] Lanifices, Friedrich Frankenrod, Dytmar Loman, sutores, Lutigen Beche, Ludwig Cotisgedrenge, Konrad von Cruczeborg, Konrad Hechener, pistores, Johan Russche, Heinrich Heyge, Hermann und Dietrich Gottschalk, carnifices, Heinrich Ficz und Johann Pimpper, fabri, Cristan Germar, Heinrich [von] Aldenmulhusen und sein Bruder, Cristan von Wyssensee, Syboto von Gotha, Cristan von Northusen, Bürger in Heiligenstadt [sic, Mühlhausen? oder Duderstadt?] und Ratsmeister, Räte, Schöffen, Schultheißen, Vögte und übrigen officiati der Städte Erfurt, Mühlhausen, Heiligenstadt, Duderstadt in den Gemeinden dieser Städte und den umliegenden Burgen und Dörfern.

Sie alle sind Anhänger Adolfs von Nassau, unterstützen ihn mit Rat und Tat in seiner Rebellion, hindern Erzbischof Ludwig im ruhigen Besitz des Erzbistums, machen mit Adolf Bündnisse und Verschwörungen.

Jüngst in diesem Jahr haben sie ein großes Heer gesammelt und gemeinsam mit den wegen ihrer Rebellion gegen Erzbischof Ludwig namentlich exkommunizierten vorgenannten Erfurter das Land (territorium) Thüringen und die Dörfer, Burgen und Städte der Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm von Meißen, Bruder des Erzbischofs Ludwig, nullis ipsarum marchionum demeritis exigentibus, sondern allein aus Hass gegen Erzbischof Ludwig (oder gegen sein Recht), nur noch von Schlechtigkeit, in ap. sedis non contemtum no modicum et gravarum, Kirchen, Klöster, Kapellen verbrannt, Altaria, vicaria, aras gestürzt (subrirt), in ihrem Übermut zerstört, Kelche, Bücher, Glocken, Fahnen und andere zum Gottesdienst gehörige Schmuckstücke und Zeichen weggenommen, in blinder Gier mit ihren Gesellen für sich verwendet und mancherlei offenen Gottesraub begangen.

Das alles ist so offenkundig und wahr, dass es durch nulla tergiversacium verheimlicht werden könne. In Thüringen und den benachbarten Gebieten, nämlich in Böhmen, Sachsen, Westfalen, Franken, Bayern, Schwaben, Hessen, am Rhein, sogar in einigen Teilen Galliens redet man so laut allgemein davon, dass kein Zweifel daran sein kann, dass die Schuldigen der Exkommunikation verfallen sind.

Da nun der Bischof von Naumburg sich weigert, die Sache weiter zu betreiben, so nimmt Dietrich sie in die Hand. Er hätte jetzt schon das Recht, all die Anhänger Adolfs und Rebellen gegen den päpstlichen Stuhl und den Erzbischof Ludwig als exkommuniziert zu verkünden, als verlustig aller Lehen, Güter und Privilegien, die sie von der Mainzer Kirche haben. Aber er will lieber nicht Strenge walten lassen, heißt darum die Empfänger (bei Strafe der Absetzung und Exkommunikation), wenn dazu aufgefordert werden, jene Schuldigen öffentlich aufzufordern, sich am 12. Tag nach der Verkündigung oder einen Tag später vor ihm in seinem Wohnhaus zu Hersfeld zu erscheinen oder Vertreter zu senden, um sich zu verantworten, widrigenfalls er Exkommunikation oder andere Strafen verhängen wird. Die Prozesse und Strafen, die Erzbischof Ludwig im Zusammenhang mit seiner Erhebung erlassen hat, sollen dadurch nicht berührt werden.

Zeugen: Konrad Huter, Rektor der Pfarrkirche in Ammera und Herwick (Herwicus) Herwici de Isenaker, Notar des Mainzer Stuhls, Kleriker der Mainzer Diözese.

- Actum et datum Hersfeldie die quarta decima mensis Maii ... 1376.

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Keine

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Zitierhinweis:

StAD R 11 REM Nr. 25 [167], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/21285 (Zugriff am 29.03.2024)