StAD R 11 REM Nr. 25

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StAD R 11 REM Nr. 25 [032]

Datierung: um den 12. Februar 1375 [a]

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Darmstadt StaatsA

Weitere Überlieferung:

  • StAD R 11 REM Nr. 25 mit Verweis auf: Kop.: Straßburg, Stadtbibliothek, Chronik des Jakob Twinger von Königshofen, Kop. 4 (Vorlage 1870 beim Bombardement Straßburgs vernichtet) - Chron.Dt.St. IX, Oberrhein II, S.677).

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Aus der Chronik des Jakob Twinger von Königshofen.

Vollregest:

Die Straßburger Domherren erkennen Lamprecht von Bamberg, den der Papst zum Pfleger über das Bistum Straßburg ernannt hatte, als solchen nicht an, sondern erweltent zwene an das bistum, den dechan [Johann] von Ohssenstein und den Schu<o>lmeister [Georg] von Veldentze. Dise zwene hettent grosse missehelle umb das bistum und keinre wolte dem andern entwichen, do wart der dechan von Ohssenstein confirmiert von dem bischofe [Adolf] von Mentze. Dowider appellierte der ander und dirre bischof Lampreht wollte pfleger sin über das bistum also es ime der bobest gegünnet hette, und mahte herte briefe und processe wider alle die, die in daran irretetent. [a]

Quellenkommentar:

[a] Zur Datierung: Die Wahl des Domkapitels fand wohl Anfang 1375 statt. Vgl. die Urkunde von 1375 Februar 18 (Kaiser Karl IV. an Straßburg, Huber, Regesta Imperii, Nr. 5466). Kaiser Karl IV. weiß an diesem Tag in  Prag von den Wahlabsichten des Domkapitels, aber noch nichts von der Wahl. 1375 Februar 24 verwendet sich Eberhard von Württemberg für den bereits erwählten Johann von Ochsenstein. Die Wahl erfolgte also um den 12. Februar. Vgl. 1375 März 22: Kaiser Karl IV. schreibt (auf die Kunde der Wahl) an den Landgrafen von Hessen (Huber, Regesta Imperii VIII, Nr. 5468). Vgl. ebd. 1375 März 3: Der Landgraf war mit Eberhard verfeindet.

Bemerkung:
Lamprecht von Brunn stieß als Administrator des Bistums Straßburg zunehmend auf den Widerstand des Domkapitels, der schließlich in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Domdekan Johann von Ochsenstein einmündete. Die Auseinandersetzungen führten zu gegenseitiger Bannung und zur Verhängung des Interdikts. Es geschah vielleicht auf Bischof Adolfs von Nassau Veranlassung, wenn der mit ihm verbündete Graf Eberhard von Württemberg sich bei der Stadt Straßburg für Johann verwandte. Siehe den Brief Eberhards vom 24. Februar 1375 (Chroniken der deutschen Städte, Bd. IX, S. 1044, aus dem Straßburger Stadtarchiv). In ähnlicher Weise unterstützte Herzog Johann I. von Lothringen den Dechanten Johann von Ochsenstein mit einem Brief vom 25. Februar 1375 (ebd. S. 1045). Im Juli 1375 kam es jedoch zur Aussöhnung. Sühnevertrag bei Wencker, Ausbürger S. 126. Zur Vorladung der Straßburger an die römische Kurie (1378 Mai 29) nach vorangegangener Klage des Bischofs Lamprecht und zur Straßburger Verteidigungsschrift (ca. August 1378) siehe Straßburger Urkundenbuch, Bd. V, Nr. 1322 und 1329, bes. S. 966 oben und S. 973 oben.

Quellenansicht

Keine

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Zitierhinweis:

StAD R 11 REM Nr. 25 [032], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1745 (Zugriff am 19.04.2024)