Mainzer Ingrossaturbücher Band 25

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StA Wü, MIB 25 fol. 206 [01]

Datierung: 6. Januar 1447

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Archiv: Würzburg StaatsA

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Inhalt

Vollregest:

Albrecht Markgraf zu Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, bestätigt, dass er mit Hilfe Konrad Schenks, Herrn zu Erbach, Hans von Ybergs und Dietrichs von Gemmingen den Jakob Markgraf zu Baden und Grafen zu Sponheim auf dem Tag zu Mergentheim geschickt hatten, um zwischen dem Erzbischof Dietrich von Mainz und Pfalzgraf Otto (Otte) bei Rhein, Herzog in Bayern zu schlichten. Die Streitparteien vereinbarten, dass die Ansprüche und Forderungen, die sie gegeneinander erheben, gemäß der Einung von Mergentheim vom 2. Januar 1445 (Samßtag nach dem heiligen Jarstag) endlich zu einem Entscheid kommen sollten.

Dies sind die Forderungen Erzbischof Dietrichs an Pfalzgraf Otto:

  • Wegen des Roldfellers, der ein Mann Erzbischof Dietrichs ist, den Cuntz (Contz) Rüdt gefangen und genötigt hatte, Pfalzgraf Otto zu folgen.
  • Wegen Wolpar, den Cuntz Rüdt gefangen und in den Turm gelegt und für 100 Malter geschatzt hatte.
  • Wegen Steffan Karll, den Diener Herzog Ottos dafür getötet haben, dass er im Geleit Erzbischof Dietrichs geritten ist, was den Diener auch bekannt war.
  • Wegen der Unterredung, die beider Herren Amtleute wegen der Atzung zu Rinderfeld gehabt haben.
  • Cuntz Rüdt hat Contz Endres, Fritze Smydt und Hans Schedel verboten, vor dem Gericht Rinderfeld auszusagen. Der Zehntgraf zu Bischofsheim hatte ihnen das wegen des Zehnten geboten, wegen eines Aussage (besage), die Kartäuser zu Grünach betreffend.
  • Wegen des neuen Zolls vnder dem Berge gen Luden [Lauda].
  • Dass man keinen Bannbrief zu Distelhausen (Destelhusen) verkünden lassen will, es sei denn (er werde dann geantwurt) auf der Kanzel.
  • Wegen Konrad Wikel.
  • Wegen des Abts von Schöntal, das Dorf Simmringen (Sumeringen) betreffend.
  • Streit im Amt Wildenberg, wegen des Zenthauses zu Mudach [Mudau?].
  • Wegen eines Armen genannt Clas Hoffeman, den der Pfalzgraf fangen und für 30 Malter Hafer schatzen lassen hat.
  • Herzog Otto hat einen Mainzer namnes Peter Banspecht sieben Ochsen und zwei Kühe ohne Gerichtsbeschluss und gegen das Recht entwenden lassen.
  • Herzog Otto hat Cuntz Rüdt Dörfer genommen und die Eigenleute des Erzbischofs darin bedrängt.
  • Wegen Symon Gyeres, der sein Geld verloren hat.
  • Wegen zweier Armen in Talheim (Dalen), denen Herzog Otto zwei Wiesen nehmen ließ.
  • Cuntz Rüdt hat den Hirten Zuscharrunge fangen lassen, weil er auf die Gemarkung der von Heidesbach [Heidersbach?] gefahren ist.
  • Diener Herzog Ottos haben die Jäger des erzbischöflichen Amtmannes zu Wildenberg im Wildbann zu Allfeld gefangen und ihn gezwungen, zu geloben, nicht mehr im Wildbann zu jagen.
  • Contz Rüdt hat zu Eicholzheim (Eychelßheim) ein Gebot ausgesprochen, anders als es altes Herkommen ist. Darzu hat Herzog Otto den Leibeigenen ihr Vieh genommen und einem mainzischen Eigenmann names Michel ein Kuh erschlagen.
  • Cuntz Rüdt hat einer Frau eine Kuh nehmen lassen und sie zu 9 Gulden verurteilt (verbieten lassen), weil sie in einer Wiese ein Tuch mit Gras geschnitten hat.
  • Cuntz Rüdt hat dem erzbischöflichen Schultheiß den Hans Ludener abgefangen.
  • Herzog Otto hat vier Bettler freien lassen, die dann zwei Kerzen zu Amorbach gesammelt haben.
  • Streit im Amt Buchen. Hans Hamort hat Peter Snyder, Hans Snyder, Hans Gernolt und Hans Ritzter in der erzbischöflichen Zent Buchen, Mudau und Mosbach belästigt.
  • Desgleichen sind etliche andere von desselben Scheffers wegen in der Zent zu Buchen bzw. Mudau bedrängt worden.
  • Herzog Otto enthält dem Propst zu Lorsch einen seiner ungehorsamen Mönche vor, gibt ihm Geleit zu Hemsbach (Hemßpach) und lässt ihn Güter des Klosters Lorsch einklagen.
  • Herzog Otto beschwert Güter des Propstes zu Hemsbach in der Weise, dass ehedem 6 Mann da gewesen sind, die gefrondet haben, nun ist aber nur noch einer für das Kloster da, der ihm nun die Frondienste allein leisten müsse.
  • Herzog Otto beschwert den Propst mit einem Reisewagen (Reißwagen), anders als altes Herkommen ist.
  • Herzog Otto hat dem Erzbischof einen Königsmann namens Heintz Kidel fangen lassen.

Dies sind die Forderungen Herzog Ottos an den Erzbischof und die Seinen:

  • Wegen dem Dorf Rinderfeld, wegen Karll, wegen Feldener, einem Leibeigenen Herzogs Otto, wegen Muns von Destelhusen.
  • Wegen der Juden von Lauda und zwei armen Männern von Ober-Lauda (Obern Luden) wegen, die dem Herzog abgefangen sind.
  • Wegen Schedlin von Rinderfeld, wegen Clas Syfrid von Rinderfeld, wegen Aufenthaltung zu Hochhausen (Hochusen) und Impfingen (Ympffickeim).
  • Wegen des Kellers von Lauda.
  • Wegen Peter von Gaßenfaut, eines Priesters von Lauda.
  • Wegen Hans Bawmans von Urhausen (Vrhusen).
  • Wegen Apffelbach von Lauda.
  • Wegen des Schultheißen von Distelhausen.
  • Wegen des Juden, der vnschicher ist vor czurichen.
  • Wegen der Schöffen zu Rinderfeld.
  • Wegen der Leibeigenen Herzog Ottos zu Königshofen (Konigßhoffen).
  • Wegen Fritze Forschen von Königshofen.
  • Wegen Hans Frolichs von Distelhausen.
  • Wegen der herzöglichen Leibeigenen zu Hochhausen.
  • Wegen des Schultheißen von Impfingen.Wegen des Wydemans von Sordingen.
  • Wegen Eycholtshenns, wegen Martin Frye, wegen des Pfarrers von Rotenberg (Rottemberg), wegen Leonhart Wolff, wegen Madern Bach.
  • Wegen der herzoglichen Leibeigenen Balspach, Robern vnd Wachenswenden.
  • Wegen Frondienste der herzoglichen Hintersassen.
  • Wegen des Zollhafers.Wegen der herzöglichen Güter zu Limbach (Lympach).
  • Wegen Heintz Merckel und Hensel Kremer von Eberbach.Wegen Bechtold Lenwer von Eberbach.Wegen Cleusel Stein.
  • Wegen Contz Wegel von Strümpfelbach (Strumpffelbron).
  • Wegen Fritze Schucze, wegen Marheincze, wegen Heincze Recker vonTalheim, wegen des Dekans zu Bischofsheim und wegen denen von Laudenbach.

Alle (wir) kündigen ihre Siegel an.

- ... geben ... Mergentheim am dem heiligen Oberstage ... 1447.

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 25 fol. 206 [01], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/21949 (Zugriff am 28.03.2024)