Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 0621

Datierung: 22. Juni 1356

Quelle

Aussteller:

Ausstellungsorte:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Or. Perg.: Stuttgart (Liebenzell, weltl. Repert. S. 1). Rest des erzb. Sekrets und die beschädigten Sekrete Ruprechts und Gerhards an Presseln. -Beglaub. Abschr. v. 1781: Karlsruhe, Kppiar 141 (94) f. 21. -Reg.: Fester, Reg. d. Markgrafen Nr. 1128 - Verz.: Koch u. Wille, Reg. d. Pfalzgrafen Nr. 2959. -Vgl. Reg. 620 und 631.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Gerlach, Pfalzgraf Ruprecht d. Ä. und Bischof Gerhard von Speier entscheiden als gekorene Ratleute einen Streit über die Tagung zu Vaihingen.

Vollregest:

Gundelsheim - Erzbischof Gerlach, Pfalzgraf Ruprecht d. Ä. und Bischof Gerhard von Speier, die von denselben (voriges Reg.) in den Streitigkeiten über die Tagung (daz sprechen) zu Vaihingen (Veh-) zu Ratleuten gekoren worden sind, entscheiden in folgender Weise:

1. Markgraf Rudolf oder, wenn er nicht will, sein Brudersohn [Rudolf VI.] soll dem Wilhelm von Waldeck, der für seine Forderung an den Markgrafen diesem das Haus Liebenzell (Libencelle) abgenommen hat, binnen Jahresfrist 3.000 kleine Goldgulden geben, je zur Hälfte an Weihnachten und am folgenden 24. Juni (Tag Joh. d. T. gen. sunnewende), und zur Sicherheit selbzwölft mit guten Geiseln in Straßburg einreiten. Wenn das geschieht, soll Wilhelm unverzüglich dem Markgrafen Liebenzell überliefern; verweigert er die Annahme des Geldes oder der Sicherheit und die Rückgabe Liebenzells, so dürfen die Grafen von Württemberg ihm nicht gegen den Markgrafen helfen.

2. Stadilherre soll Liebenzell, soweit er es innehat, dem Markgrafen wiedergeben, widrigenfalls (so erklären der Pfalzgraf und B. Gerhard) die Grafen von Württemberg tun sollen, was Erzbischof Gerlach ihnen befiehlt. Erzbischof Gerlach bekundet, dass die Grafen sich ihm gegenüber dazu bereit erklärt haben.[a]

3. Der Markgraf soll dem Grafen Hugo von Tübingen (Thuyngen), einem Johanniter, binnen Jahresfrist 200 kleine Gulden geben für den Schaden, den seine Diener dem Grafen zugefügt haben.

4. Dem Scherer [= Graf Konrad von Tübingen) soll der Markgraf seine Burgen ledig sagen und machen, da er ihm nicht gestatten wollte, sein Recht auf sein Gut auf dem ihm angesetzten Tage zu beweisen.[b]

5. Der Markgraf soll den Grafen von Württemberg die 120 Pfund Heller wiedererstatten und die Hengste, die er ihnen zugleich damit genommen hat.

6. Alle Gefangenen sollen frei sein.

7. Die Grafen sollen auf das verzichten, was sie dem Markgrafen gegenüber auf dem Tage zu Vahingen oder seitdem als Recht beanspruchten (alles recht, das sie off den markgr ... behilden).

8. Beide Teile verzeihen einander alle Friedensbrüche während ihres Zwistes. Dagegen soll der Angriff, den die Diener des Markgrafen am 19. Juni (Sonntag vor Joh. Bapt.) in der Zeit dieser durch die drei Ratleute ge­machten Sühne, gegen arme Leute der Grafen unternahmen, gesühnt werden; die drei Ratleute wollen sich über die Sache unterrichten und sie bis zum 25. Juli (Jacobi) entscheiden.

- G. zu Gundilsheim off dem Necker off den mittewochen vor santte Johans Baptisten tag als er geborn wart 1356.

Fußnotenapparat:

[a] des an uns also gegangen und bliben sint.
[b] wand er ym nit staden wolde, daz er sin gut vorrechte off den tag als ym bescheiden was.

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Keine

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 0621, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/6907 (Zugriff am 23.04.2024)