Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 3117

Datierung: 30. August 1373

Quelle

Aussteller:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

Vigener, Regesten mit Verweis auf:

  • Druck: Schunk, Codex dipl. 312 Nr. 149 (aus dem Or.).

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Der Mainzer Domherr Andreas von Brauneck verspricht einigen Bürgen, sie gütlich aus der Verpflichtung zu lösen und schadlos zu halten.

Vollregest:

Andreas von Brauneck (Brunecken) Domherr zu Mainz und Propst zu Bingen, gelobt, die Domherren Johann von Eberstein, Wilhelm Flach von Schwarzenberg, Heinrich von Solms, Klaus von dem Steine, Propst zu Aschaffenburg, Rorich von Sternberg (Sterrenberg), Albrecht Hoffart (Hovew[a]rd), Konrad [von] Weinsberg (Winespem), Ulrich von Kronberg und Heinrich Beyer, die er dem Domdekan Heinrich und dem Domkapitel für 2.000 Goldgulden von der Dompropstei[a] wegen zu Bürgen gesetzt hat - sie haben seine Urkunde[b] mitbesiegelt - von der Bürgschaft ohne Schaden zu lösen. Dafür setzt er ihnen zu Unterpfand die 600 Gulden, die er jährlich auf dem Zoll zu Ehrenfels und seiner Propstei zu Bingen hat, und verspricht, ihnen zu größerer Sicherheit eine Urkunde von seinem gnädigen Herrn Adolf, Bischof zu Speyer und Vormund des Mainzer Erzstiftes, zu schicken darüber, dass sie die Gülte an Zoll und Propstei aufheben dürfen, wenn ihnen etwaiger Schaden von der Bürgschaft nicht ersetzt wird.

- Der gegeben wart den man zu latine schreift datum 1373 feria tercia proxima ante diem beati Egidii confessonis.

Fußnotenapparat:

[a] Am 20. Juni war der Kardinalbischof Raimund von Palestrina gestorben, der durch Urban V. mit der Propstei providiert worden war; vgl. Vigener, Die Mainzer Dompropstei im 14. Jahrh. XXVIIf. Gregor XI. verlieh die Propstei am 20. September 1373 dem Subdiakon Hugo de Ruppe, der das kanonische Recht zu Montpellier im 4. Jahre studierte (Rom, Reg. Vat. 272 f. 157). Das blieb ohne Erfolg. Die Anerkennung durch Gregor XI. hat Andreas natürlich nicht erlangt (vgl. z. B. Rom, Vatikan. Archiv, Obligationes et solutiones 40 [341] f. 186: Anno domini 1374 indict. 12, die XXIV. mensis Aprilis fuit facta commissio venerabili viro, domino Andree de Bruenke [!], canonico Maguntino ac in provincia Maguntina apostolico collectori oder die Vorladung, die Hugo de Kerollay, päpstlicher Kaplan und auditor causarum, in Avignon am 18. März 1374 gegen gen. Mitglieder des Mainzer Domkapitels, unter ihnen der canonicus Andreas de Brunecke richtete, Or. Perg.: Frankfurt, Stadtarchiv [Marc v. Lersner Nr. 13]). Da sich aber Adolf von Nassau gegen den Willen der Kurie auf dem Mainzer Stuhle behauptete, so verblieb auch dem Andreas die Dompropstei.

[b] Andreas (Titel wie oben) erklärt, dass er zum Besten des Erzstiftes die jetzt erledigte Dompropstei auf Bitten des Domdekans Heinrich und des Domkapitels übernommen hat. Da nun die zu der Dornpropstei gehörige Gülte zu einem Teile bereits erhoben ist, zum anderen Teil wegen der jetzt in Deutschland herrschenden Fehden (orloge) und Kriege ohne große Kosten und Arbeit nicht erhoben werden kann, damit ferner der Domdekan und das Domkapitel dem Papst gegenüber und auch sonst schadlos bleiben, so hat er mit Rücksicht darauf, dass der Reinertrag der Propstei durchschnittlich 2.000 Gulden beträgt (uber kost und arbeit sich dryffet umb 2000 g. noch gemeynen jaren), dem Domdekan und dem Domkapitel die 9 gen. Domherren (Klaus von dem Steyne wird »der Jüngere« genannt, Rorich von Sterrenberg als Kämmerer der Stadt Mainz bezeichnet, Heinrich Beyer als Heinrich von Sterrenberg) für 2.000 Goldgulden zu Bürgen gesetzt. Wird das Domkapitel von der Propstei wegen geschädigt, so muss er auf dessen Mahnung die 2.000 Gulden oder den Teilbetrag, um den das Kapitel geschädigt ist, bezahlen. Tut er es binnen Monatsfrist nicht, so müssen auf Mahnung seine Bürgen binnen Monatsfrist je einen Knecht und ein Pferd nach Mainz in eine Herberge zum Einlager (leisten) schicken. Während des Einlagers sind die Bürgen suspendiert von den Pfründen, die sie im Mainzer Dom haben; deren Ertrag fällt nach alter Gewohnheit dem Domstift zu, bis dem Kapitel Genüge geschehen ist. Die Bürgen geloben gute Bürgen zu sein, verzichten auf alle ihren Verpflichtungen entgegenstehenden Rechte und siegeln mit. Andreas verspricht, falls er die Dompropstei so lange behält, dem Domkapitel zu Anfang des nächsten Jahres neue Bürgen zu setzen und erst dann, wenn das Domkapitel für die 2.000 Gulden Sicherheit erhalten hat, Gefälle von der Dompropstei zu erheben. Wenn er bestätigt (confirmiret) wird, das Kapitel und die Bürgen schadlos gehalten, die 2.000 Gulden und der fällige Teilbetrag bezahlt sind, so sind er, seine Bürgen und diese Verschreibung ledig. - Geben du man schrif zu latine datum 1373 feria tercia proxima ante diem beati Egidii confessoris. - Or. Perg.: München, Reichsarchiv (Erzstift Mainz, fasz. 380 = Domkapitel fasc. 126). Das Siegel des Andreas (oval; nur zur Hälft erhalten), das des Wilhelm Flach (3), Reste des Siegels des Albrecht Hoveward (7) und des Heinrich Beyer von Sterrenberg (10; auf der Pressel: Beyr) an Presseln.

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 3117, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/4721 (Zugriff am 29.03.2024)