Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

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Vigener, RggEbMz Nr. 3102

Datierung: 5. Juli 1373

Quelle

Aussteller:

Ausstellungsorte:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

Vigener, Regesten mit Verweis auf:

  • Or. Pap.: Marburg, Staatsarchiv (Hanau, Krieg und Fehden). Auf der Rückseite Spuren des aufgedrückten Administrationssiegels.
  • Druck: Landau, Die Rittergesellschaften in Hessen 134; Reimer, Urkundenbuch Hanau 3, 774 Nr. 658.[e]
  • Erwähnt: Friedensburg in der Zeitschr. des Vereins f. hess. Gesch. N. F. 11 (1885), 15f.
  • Vgl. Landau a. a. O. 59. Vgl. auch Vigener, RggEbMz Nr. 3099 und 3105.

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Bischof Adolf von Speyer, Vormund des Mainzer Stiftes, vermittelt eine Sühne wegen Vorfällen zu Steinau.

Vollregest:

Bischof Adolf von Speyer, Vormund des Mainzer Erzstiftes, bekundet: Wegen der Geschichte zu Steinau (Steynau), wobei Ritter Frowin von Hutten und andere totblieben, war Ulrich von Hanau, sein Oheim,[b] durch den Ritter Konrad von Hutten und dessen Söhne, durch Fritz von Hutten, den Sohn des verstorbenen Frowin, und Fritzens Brüder durch Gruszen Diemar (Dyemar) und ihre Freunde und Helfer gefangen genommen worden. Er vereinbart nun mit Rat seiner Freunde zwischen Ulrich von Hanau und Johann, Herrn von Isenburg und Büdingen, seinem Neffen, sowie deren Leuten und allen, die mit der Sache zu tun hatten, auf der einen Seite und den obengenannten, sowie Henne Eberhard, Henne Ryman, Richard von Elm (Elma), Hencze Pheffersagk, Hermann von Hutten und ihren bei der Sache beteiligten Freunden auf der anderen Seite, eine Sühne unter folgenden Bedingungen:

1. Ulrich soll in dem Stift zu Schlüchtern eine ewige Messe und ein ewiges Licht stiften, den Altar bewidmen mit einer Gülte von 50 Gulden für einen Priester, der dort Singmesse hält (den altar besinget); Konrad und Frowins Nachkommen sollen den Altar besetzen. Ulrich soll für 100 Gulden ein steinernes Kreuz vor das Sterbehaus Frowins setzen, doch so, dass das Fahren auf der Straße nicht behindert. wird.

2. Der Abt von Fulda. soll von Konrad und von Frowins Kindern die Pfandschaft, nämlich Stolzenberg (Stolczenberg), Soden und Salmünster (Salmonster), vor dem 22. Februar 1377 (kathedra Petri über drei Jahre) nicht lösen und soll das beurkunden.

3. Ulrich darf der Gesellschaft mit dem Stern[c] gegen die Landgrafen von Hessen und deren Helfer nicht helfen, solange der jetzige Krieg währt; doch müssen die Landgrafen den Ulrich aus der Fehde lassen.

4. Ulrich soll die Gegenpartei nicht vor den Landfrieden zu Nürnberg oder vor den in der Wetterau (Wedereuben), falls hier einer errichtet wird,[d] oder sonst vor ein Gericht vorladen; sollte es dennoch jemand tun, so soll Ulrich die Klage widerrufen.

5. Ulrich hat den vorgenannten von Hutten 7.504 Goldgulden Frankfurter Währung, halb am 11. November (Martini) 1373, halb am 21.Mai (Pfingsten) 1374 zu zahlen, in Stolzenberg, oder, wenn sie dieses dann nicht mehr besitzen, in Werberg. Ulrich soll sich dafür selbsechzehnt vergeiseln; die Geiseln müssen, wenn ein Termin nicht eingehalten wird, in Würzburg oder Salmünster einreiten. Ist nach vierteljährigem Einlager die Zahlung nicht erfolgt, so muss Ulrich denen von Hutten die Burg (hus) Schwarzenfels (Swarczenfels) mit Gülten und Renten übergeben. Geiseln und Burg werden erst frei, wenn das Geld bezahlt ist.

6. Ulrich soll Briefe von dem Kaiser beschaffen, worin dieser denen von Hutten wegen dieser Sachen verzeiht, ebenso Briefe von seinen Herren und seinen Freunden, die hier in Betracht kommen.

Diez hen wir geret und getedinget zuschen beyden parten uff den dyenstag allernest nach sant Peters und Pauls dag der heilgen aposteln zu Orba.

Fußnotenapparat:

[a] Das Jahr ergibt sich aus Vigener, RggEbMz Nr. 3105.
[b] Verweis ausgelassen.
[c] Vgl. Vigener, RggEbMz Nr. 2954 Anm. 2.
[d] Der Landfriede vom 14. November 1371 war am 1. Januar 1373 abgelaufen. Vgl. Vigener, RggEbMz Nr. 2871 § 11.
[e] Zu dem fehlerlosen Druck Reimers wäre nur zu bemerken, dass im Or. vor langrefen (S. 775, Z. 33) gesellschaft getilgt ist.

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Keine

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Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 3102, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/4706 (Zugriff am 29.03.2024)