Vigener - Erzbischofsregesten (1354-1374)

3168 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 3054.

Vigener, RggEbMz Nr. 3051

Datierung: 21. April 1373

Quelle

Aussteller:

Archiv: Vigener, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Vigener, Regesten mit Verweis auf: Eingeschaltet in das Vidius der Mainzer Richter vom 26. April (D. Eltevil 1373 sexto kal. mensis Maii), Or. Perg.: München, Reichsarchiv (Erzstft Mainz, 1. Nachtrag fasc. 41). Das Siegel der Richter fehlt.

Inhalt

Kopfregest:

Das Mainzer Domkapitel überträgt dem Bischof Adolf von Speyer die Administartion des Mainzer Erzstiftes.

Vollregest:

Der Domdekan Heinrich und das Domkapitel bekunden: Seitdem ganz kürzlich (allirnulichst) Erzbischof Johann gestorben ist, werden Bistum und Erzstift (stift), das Domkapitel, die übrige Geistlichkeit und die Untersassen des Erzstiftes von mancherlei Feinden und von solchen, die pfänden und angreifen, täglich geschädigt in geistlichen und weltlichen Sachen.

Da sie nun für die Zukunft besorgen, dass diese Schädigung täglich schlimmer werde, und da sie keinen kennen, der das Erzstift besser beschützen, regieren und zum Frieden bringen könnte als Bischof Adolf von Speyer, der an Bildung (kunsten), Sitten, Macht und Einsicht in geistlichen und weltlichen Sachen hervorragt, so übertragen (empfelen) sie ihm einmütig die Verwaltung (administracien), Vormundschaft (monparschaf) und Verwesung (proviserie) des Erzstiftes, wie diese durch den Tod Erzbischof Johans an sie gekommen sind.

Sie heißen alle Richter, Offiziale, Amtleute, Mannen, Burgmannen, Dienstmannen, Schultheißen, Schöffen, Bürger, Zöllner und Untertanen, dem Bischof Adolf von Speyer als dem Administrator, Vormund (mompar) und Provisor des Domkapitels und Erzstiftes gehorsam zu sein, so lange, bis die Postulation, womit das Domkapitel ihn einmütig zum Erzbischof postuliert hat, vom römischen Stuhl bestätigt oder Adolf vom römischen Stuhl neu mit dem Erzbistum providiert wird oder aber bis Dekan und Domkapitel, die in dieser Sache dann zusammengerufen werden sollen, insgesamt oder durch Mehrheitsbeschluss diese Ubertragung widerrufen und bis dieser Widerruf den Empfängern bekannt wird. Sobald das geschehen ist, sollen sie wieder dem Domkapitel verpflichtet sein wie am Tag dieser Urkunde. Ausgenommen in allem sind die Briefe, Eide und Versprechungen, die ihnen Bischof Adolf vor Datum dieses Briefes gegeben hat.

- Geben zu Mentze an dornstage nhest[!] nach dem heilgen osterdage 1373.

Quellenkommentar:

Eine fehlerhafte Abschrift in Barkefelds Kopialbuch zu Duderstadt hat im Datum »Dienstag« statt »Donnerstag«. Druck: J. Jaeger, UB. v. Duderstadt 98 in. 141. Uber die Erhebung Adolfs berichtet das Chronicon Moguntinum (S. 32) ohne Tagesangabe: Anno 73. Adolfus episcopus Spirensis, eodem tempore mortuo archiepiscopo Maguntino Johannes, in administratorem ecclesie Maguntinensis er archiepiscopum communiter a capitulo postulatus recepitur, qui prius fuerat electus, ut prescriptum est. Vgl. Vigener, RggEbMz Nr. 2810. - Von den thüringischen Chroniken bringt die sog. Historia Pistoriana (Kap. 120, Pistorius, Script. rer. Germ., ed. Struve 1, 1352) einen kurzen selbständigen Bericht (Anno domini 1373 mortuo Johanne archiepiscopo Moguntino canonici elegerunt Adolphum de Nassaw, episcopum Spirensem, dantes ei plenam possessionem at auctoritatem in temporalibus et spiritualibus), der sich in gleicher Weise in der sogen. Historia Eccardiana (vgl. über beide Werke K. Wenck in: Neuen Archiv für sächsische Gesch. 17 (1896) 201 f.) findet (J. G. Eccard, Historia genealogica principum Saxoniae superioris Spalte 460) und auch der Erzählung (irrig zu 1374) in der Düringischen Chronik Rothes (Kap. 720; Thüring. Geschichtsquellen 3, 625) zu Grunde liegt. Mit der falschen Jahresangabe 1374 vermerken die Limburger Chronik (Kap. 106 ... da wart Adolf, greben Adolfs son von Nassauwe, bischof zu Spire, ein irwelt bischof zu Menze von dem capitals, unde nam he alle sloiß in dem lande unde bischtome zu Menze unde was der gewaldig) und Königshofen (Kap. 3; Städtechroniken 9, 589) die Erwählung Adolfs.

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Personenindex

Zitierhinweis:

Vigener, RggEbMz Nr. 3051, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/4655 (Zugriff am 29.03.2024)