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Kopfregest:

Erzbischof Baldewin von Trier bittet Papst Johann XXII, der Gräfin Loretta von Sponheim, und allen ihren Mitschuldigen wegen seiner und einiger seiner Kleriker Gefangennahme Lossprechung zu gewähren.

Vollregest:

Trier[a]. - Erzbischof Baldewin von Trier bittet P. Johann XXII. und seine Pönitentiare, der edlen Frau (spectabili matrone) Gräfin Loretta (-rete) von Spanheim, Herrin in Starkenburg (-ckemberg)[b] und allen ihren Mitschuldigen wegen seiner und einiger seiner Kleriker Gefangennehmung und Gefangenhaltung (in captivitate, qua ipsa olim per se et suos me et quosdam meos clericos quodam casu fortuito detinuit et facit (!) aliquamdiu detineri) mit seiner und seiner Kleriker Zustimmung und Einwilligung (consensu et bona ac libera voluntate) Lossprechung zu gewähren und jeden Makel der Inhabilitat und Infamie von ihnen zu nehmen.

- D. Treveris a. D. 1329, die 17. mensis Martii[c].

Quellenkommentar:

[a] Nach Görz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier S. 73 urkundet Baldewin auch am 5. Februar 1330 in Trier. Man beachte femer den Lehensrevers des Trierer Bürgers Johannis Walrami über die Veste Sommerau usw. vom 16. März 1330 (Copien: Koblenz, Balduineum 1, 600; 2, 612; 3, 289 ep. 675; gedr.: Hontheim, Hist. Trev. 2, 114 Nr. 639; s. Altes Repert. Nr. 1283).
[b] Am 24. ]anuar 1329 hatte der Papst dem Sohne des Grafen Heinrich von Sponheim (Spaim-), Godfrid, ein Kanonikat in Trier übertragen und eine Präbende reserviert (Sauerland, Urk. u. Reg. 2, 217 Nr. 1637). Am gleichen Tage teilt er den Äbten von Cornelimünster, Kölner Diöz., und S. Pantaleon zu Köln, sowie dem Archidiakon von Nantes (Nennetensis) [Joh. de Lescapon] mit, dass er dem Kanoniker der Trierer Kirche Godfrid, Sohn des Grafen Heinrich von Sponheim (Spaim-), ein Kanonikat in Trier überträgt, eine Präbende aber, wenn eine in Trier frei ist oder frei wird, reserviert. Godfrid oder sein Beauftragter sollen diese innerhalb Jahresfrist nach der Erledigung an sich nehmen. Er verbietet (inhibentes) dem Erzbischof (venerabilis fr. nr.... archiepiscopus Treverensis) und dem Kapitel von Trier, oder wem sonst die Übertragung der Präbenden in Trier zusteht, in dieser Zeit anders über die Pfründe zu verfügen, und hebt alle widersprechenden Bestimmungen auf. - Nobilitas generis, . - D. Avinione IX. kal. Februarii a. 13. Or: München, B. Hauptstaatsarchiv (Sponheim E 5141; jetzt Rheinpfälzer u. überrhein. Urk. f. 693). Dorsal: Philippus Kale pro H. de Jul. R.; rechts auf dem Umbug: XX P. Reat.; links unter dem Umbug: P. de Rivo XX. Registriert: Rom, Reg. Vat. 90 f. 261 Nr. 1701: s. Lehmann, D. Grafsch. Sp. 38; Sauerland l. c. Der hier genannte Godfrid ist doch wohl identisch mit dem "Gotfridus natus quondam Henrici, comitis de Spainheim", in Sauerland 2, 320 Nr. 1879, also ein Sohn der Gräfin Loretta (s. Kisky, Die Domkapitel der geistlichen Kurfürsten (1906) 190 Nr. 310). Ob dieser wohl im Januar 1329 (im Auftrage der Mutter ?) an der Kurie war?
[c] Für die Datierung unserer Urkunde ist Reg. 3079 ausschlaggebend. Es sind demnach Lehmann, Dominicus und Vogt l. c. zu berichtigen. - "In den folgenden Jahren", so bemerkt Vogt (Reichspolitik B.'s S. 12 Anm. 3), "war der Verkehr zwischen dem Erzbischof und der Kurie ein sehr beschränkter, ruhte aber doch nicht völlig".

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