Otto - Erzbischofsregesten (1328-1353)

2696 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 55.

Otto, RggEbMz Nr. 3054

Datierung: 21. November 1329

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Otto, Regesten

Weitere Überlieferung:

  • Otto, Regesten mit Verweis auf: Cop.: Registriert: Rom, Reg. Vat. t. 96 Nr. 3513. - Gedr. auszugsweise: Sauerland, Urk. u. Reg. 2 (1903) 284 Nr. 1802. - Reg.: Preger-Reinkens, Auszüge aus den Urk. des Vat. Archivs Nr. 509 (v. Löher, Archival. Zeitschr. 6 [1881] 233 Nr. 678); Schrohe, Mainz in seinen Beziehungen 100. - Erw.: Riezler, Vat. Akt. 431 Nr. 1226 note 1.

Inhalt

Kopfregest:

P. Johann XXII. schreibt an den Dekan von St. Gangolf, den Scholaster von St. Peter und den Kantor von St. Johann in Mainz in Sachen der Inbesitznahme der Güter und Rechte der Mainzer Kirche.

Vollregest:

P. Johann XXII. an den Dekan von St. Gangolf, den Scholaster von St. Peter und den Kantor von St. Johann in Mainz: Der Kämmerer, der Schultheiß, die Richter, Konsuln und die in der Stadt weilenden Bürger von Mainz haben ihm vorgestellt, dass gegen die Anhänger des Erzbischofs Baldewin von Trier (clericos fautores, auxiliatores et sequaces venerabilis fratris nostri Baldwini archiepiscopi Treverensis), deswegen weil dieser einen gewissen Teil der Güter und Rechte der Mainzer Kirche in Besitz genommen hat oder noch in Besitz zu nehmen trachtet (occupavit hactenus et adhuc nititur occupare), kraft apostolischer Autorität einige Prozesse[a] erlassen sind, die u. a. die Bestimmung enthalten, dass, so lange diese Anhänger in der Stadt weilen, auf dieser das Interdikt ruhen soll. Da es nun vorgekommen ist und noch weiterhin wird vorkommen können, dass die gen. Anhänger aus der Stadt vertrieben wurden oder vertrieben werden, weil sie nicht freiwillig gehen wollten oder wollen, und zwar "non absque violenta iniectione manuum in eosdem", und auch, dass Mainzer, die solche Anhänger Baldewins außerhalb der Stadt antrafen, sie gefangen nahmen oder sonst sich tätlich an ihnen vergriffen (manuales iniurias absque tamen effusione sanguinis irrogando), so sind die Täter (Bürgermeister oder Bürger samt ihren Familiaren) der Exkommunikation verfallen. Der Papst ermächtigt die Adressaten, sie von dieser loszusprechen, und es soll diese Vollmacht auch für die Zukunft bestehen bleiben. - Devotionis et fidei puritas.

- D. Avinione Xi. kal. Decembris anno XIV [b].

Fußnotenapparat:

[a] Vielleicht bezieht sich auf diese Prozesse, die wohl kraft päpstlicher Vollmacht, aber nicht vom Papst selbst erlassen wurden, die Angabe des Johann von Winterthur (ed. Mon. Germ. hist. Nova ser. 3 [1924] 99): Propter quod processus varios summi pontificis contra eum fulminatos penitus contempsit et, ne ad partes illas mitterentur vel illic aliquatenus reciperentur, precaveri summopere precepit. Man vgl. damit Stengel, Nova Alamanniae 1, 325 Nr. 501 cap. 4.
[b] Am gleichen Tage schreibt P. Johann XXII. an dieselben 3 Adressaten: ut priores, praepositos, archipresbyteros, plebanos, capitula, rectores et praelatos civitatis Mag. ad contribuendum cum civibus Mag. in illis functionibus, ad quas per statuta canonica sunt astricti, compellant. Dat. Avin. Xl. kal. Dec. anno 14. (Registriert: Rom, Reg. Vat. t. 95 Nr. 1153; gedr.: Riezler, Vat. Akt. 431 Nr. 1226).

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Otto, RggEbMz Nr. 3054, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/7394 (Zugriff am 25.04.2024)