Otto - Erzbischofsregesten (1328-1353)

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Otto, RggEbMz Nr. 6110a

Datierung: 1346-1371

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Otto, Regesten

Weitere Überlieferung:

Otto, Regesten S. 665.

Inhalt

Kopfregest:

Bemerkungen Ottos zu Erzbischof Gerlach von Nassau

Vollregest:

Gerlach war d. 3. Sohn des gleichnamigen Grafen G. v. Nassau u. s. Gem. Agnes, Tochter des Landgrafen Heinrich d. Ungehorsamen v. Hessen. Die Ehe der Eltern ist geschlossen Anf. 1307. Die älteren Brüder hießen Adolf u. Johann. Außerdem hatte G. 3 Schwestern: Adelheid, verm. 1329 mit Ulrich v. Hanau; Agnes, um 1350 Äbtissin zu Clarental bei Wiesbaden (gest. an einem 16. Mai); u. Anna, verm. mit Craft v. Hohenlohe, erw. 1337 u. 1357. Nach d. Tode v. Gerlachs Mutter († 13. Juni 1332) schritt der Vater zu einer zweiten Ehe mit Irmgard, Tochter Crafts v. Hohenlohe, die noch 1367 lebt; aus dieser 2. Ehe gingen noch 2 Söhne hervor: Craft u. Ruprecht.

Gerlachs Vater, Graf Gerlach, ist gestorben am 7. Januar 1361; er wurde an der Seite s. 1. Gemahlin Agnes v. Hessen, Gerlachs Mutter, in d. Kirche v. Kl. Clarental beigesetzt. Graf Gerlach hat somit die Erhebung s. Sohnes zum Erzbischof v. Mainz noch erlebt.

Eb. war durch seinen Vater der Enkel König Adolfs v. Nassau, dessen Ehe mit Imagina v. Limburg reich mit Kindern gesegnet war; nicht weniger als 7 Söhne u. 3 Töchter sind daraus hervorgegangen. Aber von den 7 Söhnen hat nur der eine Gerlach, d. Vater des Erzbischofs, s. Vater, d. König, überlebt; die anderen 6 sind in frühen Jahren gestorben. Von den 3 Töchtern des Königspaares vermählte sich die jüngste mit Pfalzgraf Rudolf, mit dem sie im J. 1317 vor dem ihnen verfeindeten König Ludwig nach Österreich flüchtete, wo er im J. 1319 starb, während M. ihm erst im J. 1328 im Tode folgte. Die 3 Pfalzgrafen Adolf, Rudolf u. Ruprecht (1317-1390) waren mithin d. Erzbischofs Vettern.

Interessant ist, daß bereits d. Erzbischofs gleichnamiger Vater von s. Eltern für die geistl. Laufbahn bestimmt gewesen war; er war in jungen Jahren im Besitz eines bepfründeten Kanonikats u. hatte sogar die Subdiakonatsweihe empfangen (S. meinen Aufsatz: Graf Gerlach v. N. als Subdiakon, in Nass. Heimatbl. 35 (1934). Den Weg, den der Vater frühzeitig aufgegeben hatte, ist dann der Sohn, offenbar wieder unter dem Einflusse u. auf den Wunsch seines Vaters, zu Ende gegangen. Daß dabei dem Vater Gerlach die Erhebung s. Sohnes zum Mainzer Erzbischof von vornherein als erstrebenswertes Ziel vor Augen gestanden habe, ist mehr als wahrscheinlich. Das Beispiel der Eppsteiner, die im 13. Jahrh. nicht weniger als viermal den erzb. Stuhl durch einen der Ihrigen besetzt hatten, mußte von selbst zur Nacheiferung anspornen. Und Graf Gerlach wird auch nicht verfehlt haben, seine Reisen an die Kurie i. d. J. 1327 (? s. Nass. Heimatbl. l. c. 43) u. 1338 [s. Reg. 4178] im Interesse s. Hauses zu nützen.

Mit Erzbischof Gerlach im allgemeinen beschäftigt sich Schliephake, Gesch. v. Nassau 4, 197 ff.; mit seinem Kampf um d. Erzbist. Colombel, D. Kampf d. Erzbischofs Gerlach v. N. mit Heinrich v. V. um d. Erst. M. (Beil. z. Progr. d. Gymnasiums in Hadamar 1862); Pfeil (unt. d. gleich. Titel), Straßb. Diss., (Darmstadt 1910) u. Vigener, Kuno v. F. u. Erzbischof Gerlach v. Mainz, in Mitt. d. oberhess. Geschichtsver. N. F. XIV (1906).

Necrolog. mon. Vallis s. Clare (Kremer, Orig. Nass. 2, 413): St. Blasii. Obitus illustr. d. Elisabeth ducisse Austrie et mariti sui Henrici ducis et fratris Henrici arch. Mog. - Man beachte auch d. Verkaufsbrief v. Hattenberg bei v. Gudenus, Cod. dipl. 3, 437 nr. 298. (Vgl. Otto, Regesten S. 724).

Quellenansicht

Keine

Metadaten

Zitierhinweis:

Otto, RggEbMz Nr. 6110a, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/21677 (Zugriff am 29.03.2024)