Böhmer/Will, Regesten (706-1288)

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BW, RggEbMz 01 Nr. 001a

Datierung: 742 bis 755

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Böhmer/Will, Regesten

Weitere Überlieferung:

Böhmer/Will, Regesten S. I-XIII.

Inhalt

Kopfregest:

Einleitende Bemerkungen Böhmers und Wills zu Erzbischof Bonifatius.

Vollregest:

Wenn auch die ersten Keime des Christenthums schon einige Jahrhunderte vor Bonifatius in die deutsche Erde gelegt wurden und zahlreiche Glaubensboten im siebenten und achten Jahrhundert einzelnen deutschen Stämmen das Evangelium verkündeten, so muss doch für Bonifatius der glänzende Ruhm, »Apostel der Deutschen« zu sein und zu heissen, allzeit unverkümmert bleiben. Seine Verdienste sind erhaben über alles Lob; die Erfolge seines rastlosen Strebens sichern ihm den höchsten Preis, solange der Name »Christ« besteht, solange die Civilisation den Werth ihres Sieges über die Barbarei zu schätzen weiss. Ausser den physischen Hemmnissen, die sich dem gewaltigen Werk der Mission des hl. Bonifatius entgegenstemmten, hatte er auch geistigen Widerstand genug zu bekämpfen; wirkte doch der Clerus den entschiedenen Massregeln des eifrigen Missionärs oftmals mit angestrengter Kraft entgegen, und waren es doch hartnäckige Irrlehrer, die selbst mit allen Mitteln des Trugs und der List dem Verkünder des christlichen Glaubens, christlicher Zucht und Sitte, hindernd in den Weg traten. An der Klugheit, Kraft und Ausdauer des im Dienste Gottes wirkenden Mannes scheiterten aber alle Bestrebungen seiner Gegner, und das Bewusstsein der höheren Sendung, das ihn lebhaft durchdrang, liess seinen Glaubensmuth nicht sinken und verschaffte ihm sogar die Krone des Marterthums.

Während Bonifatius in den unwirthsamen deutschen Gauen als Glaubensbote mit tausend Mühsalen und Widerwärtigkeiten kämpfte, unterhielt er mit seiner Heimath den lebendigsten Verkehr, wie man aus den vielen Schreiben an seine Landsleute und von denselben an ihn ersieht. Ebenso verlor er Rom niemals aus dem Auge, und stets war er eingedenk der Pflichten, die er als apostolischer Legat zu erfüllen hatte. Weiter auf das Verhältnis einzugehen, in welchem er zu den Päpsten Gregor II. und III., Zacharias und Stephan II. (III.) stand, ist hier ebensowenig der ort, wie für eine beleuchtung seiner kirchlichen überzeugung. Nur sehen wir uns veranlasst, um so mehr einen zweifel an der richtigkeit der betreffenden ausführungen bei Rettberg, Deutschlands Kirchengeschichte I, 409-418) auszusprechen, als neuestens Oelsner, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter König Pippin 1871, (K. Pippin) den grossen Apostel und martyrer nach dieser seite in einem durchaus anderen lichte erscheinen lässt. Zugleich aber geben wir uns der hoffnung hin, dass die gründlichkeit und unbefangenheit der forschung, welche immer allgemeiner auch der Kirchengeschichte zugute kommt, über die ebenberührten, freilich nicht ganz leichten Fragen, in nicht allzuferner Zeit genügenden Aufschluss bringen und sie einer entgiltigen Entscheidung näher führen wird. Die von Rettberg so sehr misskannte Stellung des hl. Bonifatius zu König Pippin hat auch neuerdings durch Oelsner zuerst in seiner Dissertation »De Pippino rege Francorum.« (Simultatem inter Pippinum et Bonifacium fuisse nego.) und dann in seinem »König Pippin«, sowie durch Hahn in den Jahrbüchern d. fränk. R. 741-752. S. 140 eine entschiedene rectification erfahren. Nichts lag den beziehungen des Erzbischofs zu dem König ferner als »feindschaft« oder »missverhältniss«, da Pippin den wünschen des hl. Bonifatius bereitwilligst entgegenkam (Zurückgabe eines Theils der bischöflichen Besitzungen; Bonifatius als Petent bei Pippin; Unterstützung der Schüler des Bonifatius; Ernennung Lulls zum Nachfolger des Bonifatius) andererseits aber der Erzbischof sich voll des Dankes gegen den König zeigte, seine Ergebenheit und Freundschaft aussprach und seine Dienste anbot. Unterliegt es wol keinem Zweifel, dass Bonifatius vermöge seiner natürlichen Anlage vorzugsweise für eine praktische Thätigkeit geschaffen war, so wäre es doch ebenso gewiss ein Irrthum, wenn man behaupten wollte - wie es zuweilen geschehen ist -, dass es ihm an einer tieferen wissenschaftlichen bildung und namentlich an einer genauen kenntniss der lateinischen sprache gefehlt habe. Mag auch sein Stil des classischen Schwungs entbehren, so besitzt er doch viele Vorzüge vor den meisten sprachlichen Denkmalen seiner Zeit, da es diesen an der Reinheit der Latinität gebricht, welche sich in der karolingischen Epoche so rasch entwickelte.

Otto Abel bezeichnet in der Vorrede zu seiner Übersetzung von Willibalds Leben des hl. Bonifatius S. XIII, dessen Schreibweise als die »der Vulgata und der Kirchenväter«; Hahn (Noch einmal die Briefe und Synoden des Bonifaz. in: Forschungen z. d. G. XV, 74.) rühmt die »einfache, auf das Sachliche meist beschränkte Redeweise, die alle Briefe des Bonifaz auszeichnet.« Sicher ist, dass sich Bonifatius mit der Erlernung der Grammatik und Metrik beschäftigte, wie Willibald ausdrücklich sagt. (Tam grammaticae artis eloquentia et metrorum medullatae facundiae modulatione imbutus.) Das beste zeugniss für den erfolg seiner bemühungen auf dem sprachlichen gebiet liegt aber darin, dass er, wie wir alsbald sehen werden, selbst eine lateinische Grammatik verfasste und auch ein grösseres lateinisches Gedicht hinterliess. Ausser den Briefen des hl. Bonifatius, von denen wir bei den Quellen seiner Geschichte sprechen, sind an schriftlichen Werken von ihm vorhanden: 1) Ein »Poenitentiale« (Poenitentiale S. Bonifacii et antiqua confessio theotisca.), von welchem nur der Anfang bekannt war, bis es durch Binterim als Anhang zu »C. Blasci Dissertatio, in qua ostenditur, diaconis nunquam fuisse permissum administrare sacramentum poenitentiae. Moguntiae. 1822. S. 140 flgde« und in seinen Denkwürdigkeiten der christkatholischen Kirche. V, Th. 3, S. 430 flgde zum erstenmal vollständig ans Licht trat.

Hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass Giles und Migne in ihren Ausgaben der Werke des hl. Bonifatius nur das Bruchstück des Pönitentiale, welches zuerst von Martene und Durand, Vet. script. coll. VII, 48 ediert ward, nachdruckten. 2) Fünfzehn Predigten (Sermones S. Bonifatii), zumeist an junge Priester gehalten, wurden zuerst von Martene und Durand in der Coll. vet. script. IX, 186 bis 218, neuerdings von Giles, in S. Bonifacii archiep. et mart. opp. (London 1844) und von Migne, Patrol. Bd 89 herausgegeben. 3) Unter der Aufschrift "Eine Reliquie des Apostels der Deutschen." veröffentlichte jüngst Professor C. P. Bock im Freiburger Diöcesanarchiv. Bd III, 223-272 ein grösstentheils unediertes Gedicht des hl. Bonifatius und schickte demselben eine sehr gediegene Einleitung voraus. Dasselbe war früher durch den Cardinal Mai als »Liber unus de virtutibus et vitiis carmine scriptus.« aus einem römischen Codex nur dem Namen nach bekannt geworden, bis Th. Wright in: Biographia Brit. (London 1842) auf einen Theil davon mit der Bezeichnung: »Incipiunt Enigmata Bonifacii Episcopi, quae misit sorori suae.« aufmerksam machte. Dieses Bruchstück edierte Giles nach der Handschrift im britischen Museum in seiner Ausgabe der Werke des hl. Bonifatius.

Ein Codex der Aenigmata in Einsiedeln ist verzeichnet in: Archiv für ältere deutsche Geschichtskunde. VIII, 742. (S. Wattenbach, Deutschlands Gqq. II, 369). 4) Eine lateinische Grammatik des hl. Bonifatius. (Ars Domni Bonifacii archiepiscopi et martyris.) entdeckte und gab heraus Angelo Mai in: Classicorum auctorum e vaticanis codd. editorum Tom. VII, 475-548. Romae 1835. Diese Grammatik ist als eine Compilation aus Donatus, den Commentarien zu Donatus und einigen anderen Grammatikern, besonders Charisius characterisiert worden von Keil, De grammaticis quibusdam latinis infimae aetatis commentatio. S. 6. Hiezu vergl. Bursian, die Grammatik des Winfried-Bonifacius in: Sitzungsb. d. Münch. Akademie. 1873. S. 457-460. 5) Ein Fragment Incipiunt caesurae versuum sti. Bonifacii befindet sich in dem Katalog der Lorscher Klosterbibliothek aus dem 10. Jahrhdt. in der palatino-vaticanischen pergament-Handschr. 1877. fol. 114. Hieraus hat Wilmanns in: Rheinisches Museum f. Philologie. Bd 23, S. 403 einige Abschnitte veröffentlicht; diese hatte auch schon Hensinger ohne den Namen des Verfassers aus einem Wolfenbütteler Codex mitgetheilt und es waren dieselben dann bei Gaisford, Scriptores latini rei metricae. 577 flgde wieder abgedruckt worden. »Für die Abfassung dieses Compendiums der Metrik hat Bonifacius hauptsächlich die auf die Metrik bezüglichen Abschnitte der Origines der Isidorus benutzt« sagt Bursian a. a. o. 6) Als ein untergeschobenes Werk des hl. Bonifatius ist die "Vita S. Livini episc. et mart." zu betrachten, welche am besten durch Mabillon (AA. SS. Ord. S. Bened. Saec. II, S. 449 flgde) ediert ward. (Otto Abel hält a. a. o. wie die Vita Livini, so auch die unter nr. 2 aufgeführten Sermones "für Machwerke späterer Zeit." Dahingegen findet Ebert, Geschichte der christlich-lateinischen Literatur. I, 614 »nichts, was gegen die Authentie der Sermones, wohl aber manches, was für sie spricht.«)

In einer alten Wiener Handschrift, welche Aufzeichnungen über Runen enthält, findet sich die Bemerkung: .. fertur quod sanctus bonifacius archiepiscopus acmartyr de angulsaxis veniens. hoc antecessoribus nostris demonstraret. quod tamen non ab illo inprimis coeptum est. sed ab antiquis istius modi usus crevisse comperimus. Germania, herausgegeben von K. Bartsch. Jhrg. XVI, 257.

Endlich wollen wir nicht unerwähnt lassen »dass die Glossen zur Epistola Jacobi im Cod. Fuld. ed. E. Ranke. 1868, cf. dessen Specimen Cod. Fuld. zum Berliner Jubiläum. 1860. (Facs. der Glossen.) vielleicht von Bonifatius' Hand sind.« Wattenbach, Deutschland's Geschichtsq. 3. Aufl. I, 105 Note 3. Dass Bonifatius eine viel grössere Anzahl von Schriften verfasste, wird durch mehrfache Andeutungen in seinen Briefen ausser Zweifel gesetzt. Merkwürdig ist es aber, dass die uns erhaltenen Werke meistentheils erst so spät aufgefunden wurden. Eben dieser Umstand ist ein, wenn auch schwacher Hoffnungsanker, dass die Reihe der Schriften unseres Apostels auch künftig noch durch neue Entdeckungen vergrössert werden wird. Mit mehr Zuversicht dürfen wir wohl erwarten, dass die vorhandenen Werke des hl. Bonifatius recht bald einmal in einer correcten Gesammtausgabe erscheinen werden, da die Editionen von Giles und Migne selbst recht bescheidene Ansprüche unbefriedigt lassen.

Leider können wir uns hier weder mit den Schriften des grossen Missionärs selbst, noch mit den Ausgaben derselben weiter beschäftigen und verweisen desshalb auf das sehr gründlich gearbeitete Kapitel »der heilige Bonifatius als Schriftsteller« in dem so verdienstvollen Werk: Sämmtliche Schriften des hl. Bonifatius übersetzt und erläutert von Dr. P. H. Külb. Auszug aus Willibald's »Leben des hl. Bonifatius« bis zum Bericht von dessen Erhebung auf den erzbischöflichen Stuhl von Mainz: I. Schon in frühester Jugend fasste Winfried den Entschluss, sich dem Dienste Gottes zu weihen und obgleich ihn sein Vater anfangs von diesem Vorhaben abbringen wollte, so durfte er doch später mit dessen Erlaubniss in das Kloster Exeter (Adescancastre) eintreten. II. Mit grossem Eifer gab er sich dem ersten Unterricht hin. Nachdem er aus dem Knabenalter herausgetreten war, besuchte er, von dem Drang nach höherem Unterricht getrieben, die benachbarten Klöster und zwar ging er zunächst nach Nhutscelle, wo er in den Orden des hl. Benedictus eintrat. Er zeichnete sich durch Eifer in der Ascese, wie auch durch eine Fülle von Kenntnissen aus und wurde frühzeitig aus einem Schüler ein Lehrer. Der Ruf seiner Leutseligkeit und seiner Wissenschaft verbreitete sich bald sehr weit; viele Männer strömten zu ihm und auch Frauen führte er ein in die Tiefe der himmlischen Forschung. III. In unausgesetzter Beschäftigung mit der hl. Schrift wusste er die Völker mit derselben auf eine sehr geschickte weise bekannt zu machen, indem er bei hoch und niedrig ernst und milde zu paaren verstand. Die berechtigung zur verbreitung der himmlischen Lehre ward ihm erst nach zurückgelegtem dreissigsten Lebensjahre zuteil und er gelangte nach canonischer Vorschrift zur priesterlichen Würde. (Vgl. Phillips, Angels. Recht. 223.) Durch frommen Wandel war er ein Vorbild christlicher Tugenden. IV. Im Einverständniss mit dem König Jna von Wessex fand eine Kirchenversammlung statt (c. 710), durch welche Bonifatius mit einer Gesandtschaft an den Erzbischof Berchtwald von Canterbury betraut ward. Er entledigte sich seines Auftrags in einer Weise, die allen grosse Freude bereitete und für ihn eine Stufe des wachsenden Ansehens und Ruhmes ward. Innerer Drang trieb ihn, sein Vaterland zu verlassen, und er ging mit zwei oder drei Gefährten durch geistliche und weltliche Unterstützung ermuthigt, über den Canal auf das Festland. (715-716?)2) In Friesland hatte das Heidenthum während der Kämpfe zwischen dem Frankenherzog Karl und dem König Radbod wieder um sich gegriffen, wesshalb Bonifatius durch Predigt das Evangelium zu verbreiten anfing. Da aber seine Arbeit ohne Frucht blieb, ging er wieder nach England zurück in sein Kloster. V. Nach dem Tode des Abtes trugen ihm die Brüder diese Würde an, die er aber ausschlug, da er für seinen Beruf schon fertig und bereit war. Beim Eintritt des Sommers wollte er mit einem Empfehlungsschreiben des Bischofs Daniel von Winchester3) zu den Schwellen der Apostel reisen, wurde aber von der Sorge für seine Brüder zurückgehalten bis dieselben einen neuen Abt erhielten. Nun trat er die Reise über den Canal an (I. Romreise 717 oder 718?) und als er nach glücklicher Fahrt gelandet war, erwartete er die übrigen Gefährten. In Gemeinschaft mit ihnen ward unter Gebet die Reise fortgesetzt und die Pilger erreichten glücklich die Schwelle des seligen Apostels Petrus. Schon nach wenigen Tagen erlangte Bonifatius Zutritt bei Papst Gregor II und offenbarte ihm den Zweck seiner Reise, indem er ihm ein versiegeltes (pass) und das offene Empfehlungsschreiben seines Bischofs überreichte. (Vergl. Simson, Bonifacius 33 note.) Der Papst hielt täglich eifrige Zwiegespräche mit ihm bis die Zeit der Himkehr herankam. (718-719?) Im Mai brach er auf, versehen mit dem Segen des apostolischen Stuhles und einer Vollmacht des Papstes. Er begrüsste auf der Reise den Langobardenkönig Luitprand, der ihn höchst ehrenvoll aufnahm. Dann überstieg er die Alpen und drang durch Bayern bis Thüringen vor. Daselbst suchte er sich über die bestehenden Verhältnisse zu orientieren und durch Ansprachen an die Vornehmen und Fürsten des Volkes dieselben auf den rechten Weg der Erkenntniss zu führen; die Priester aber ermahnte er, von den eingerissenen Irrlehren abzulassen. Hierauf begab er sich nach Franken, (d. i. zwischen Rhein und Main), von wo er rheinabwärts nach Friesland fuhr. Daselbst streute er den Samen der göttlichen Lehre aus und wurde drei Jahre hindurch der Gehilfe des hl. Willibrord. (719-722.) Als ihm dieser die bischöfliche Würde antrug, schlug er sie in Demuth aus und beharrte bei der Weigerung trotz der sanften Zurechtweisung und der Bitten Willibrords. Dieser ertheilte ihm endlich seinen Segen und die Erlaubniss zu gehen, und so kam Bonifatius an den Ort, der Amanaburg heisst (922).

(Neuerdings ist die Verschiedenheit der Meinung darüber, ob hier Ameneburg oder Hammelburg gemeint sei, wieder einigemal aufgetaucht, allein es kann wohl kaum ein zweifel bestehen, dass es sich hier um Ameneburg handelt. Vergl. Reinerding, Bonifazius, 39 u. 240 flgde.) VI. Dort entriss er eine grosse Menge Volkes dem heidnischen Aberglauben, gründete ein Kloster und bekehrte dann die (Nieder)-Hessen. Hierauf stattete er dem apostolischen Stuhle über seine Erfolge Bericht ab und sein Bote überbrachte ihm ein Schreiben, durch welches er nach Rom zu kommen eingeladen wurde. Er begab sich sofort dahin und ward von Papst Gregor II freundlich aufgenommen. (II. Romreise 722). Zuerst fragte ihn derselbe in St. Peter nach seinem Glaubensbekenntniss, welches Bonifatius nach einigen Tagen schriftlich vorlegte. Bei einer Einladung in den Lateran gab ihm der Papst dasselbe zurück und unterhielt sich fast den ganzen tag mit ihm über seine Mission. Zum Beweise der Anerkennung seines erfolgreichen Wirkens verlieh er ihm den Rang eines Bischofs (den bischöflichen Eid s. unten nr. 10.) über die Völker, die noch eines Hirten entbehrten, und ertheilte ihm am 30. Nov. 722 die Weihe (Vergl. Kal. Dec.. et ordinatio sanctissimi Bonifatii in Pontificatus gradum a domino Gregorio Papa Romano. Martyrol. Fuld. ed. Rosweyde in Adonis martyrol. 674. Jaffé, Zur Chronologie d. Bonifazischen Briefe. in: Forschungen zur deutsch. G. X, 402) unter dem Namen Bonifatius. Auch ward ihm eine Canonensammlung übergeben, und durch eine Urkunde sicherte ihm der Papst seine Rechte und seine Würde, gewährte ihm die Gemeinschaft mit dem apostolischen Stuhle und stellte ihn unter den Schutz des glorreichen Herzogs Karl Martell (722 Dez. Vergl. unter nr. 14). Dieser nahm ihn ehrerbietig auf und gestattete ihm wieder nach Hessen zu gehen (723), wo viele Katholiken die Firmung empfingen, manche aber den heidnischen Gebräuchen nicht ganz entsagen konnten. Bonifatius fällte deshalb die Jupiterseiche (Joviseiche ist aus dem lateinischen in »Thorseiche« zu übersetzen. Vergl. Grimm, Deutsche Mythologie. I, 62 n. 63, 110, 131) bei Geismar, aus deren Holz er eine Kirche baute. Hierauf wandte er sich nach Thüringen, wo erst nach heftigem Streite das Christenthum wieder die Oberhand gewann. In Ordruf gründete er ein Kloster (Nach dem Vorgange von Olearius, Brückner, Krügelstein und Löffler hat neuerdings Beck, Gesch. d. gothaischen Landes. I, 11 dargethan, dass Bonifatius die Johanniskirche auf dem Altenberge zuvor erbaut habe.) und aus Britannien trafen zahlreiche Gehilfen bei ihm ein, welche in Gauen und Dörfern das Wort Gottes verkündeten. Unterdessen war Papst Gregor II gestorben (731) und Bonifatius liess dessen Nachfolger Gregor III. durch Gesandte seine Huldigung darbringen, die jener durch das Versprechen der Freundschaft sowie durch Übersendung des erzbischöflichen Palliums (Vergl. unten nr. 21 und Anonymi quaestio an electores aei Mog. aut Colon. sacro duntaxat pallio carentes rite inungant Germanorum regem. in: Schmidt, Thes. jur. can. II, 556 flgde.) beantwortete. (c. 732) Bonifatius ward durch diese Beweise der Anerkennung überrascht und gestärkt und erbaute eine Kirche zu Fritzlar (Vergl. unten nr. 22) und eine zu Ameneburg; zu jeder derselben fügte er auch ein Klösterlein (c. 732-735). Hierauf begab er sich zur Zeit Herzog Hugoberts in das Land der Baiern (c. 735-736.), wo er vielfach umherreisend predigte und Kirchen in Augenschein nahm. Dann kehrte er wieder zu den Brüdern in seiner eigenen Diöcese zurück (c. 736-737). VII. Als den Thüringern und Hessen zahlreiche Kirchen erbaut waren und jeder derselben ein Wächter vorstand, begab sich Bonifatius mit einer ansehnlichen Begleitung nach Rom, (III Romreise 737-738), wo er von Gregor III. gütig aufgenommen und von einer erheblichen Menge von Römern und Freunden umringt ward. Nachdem er einen grossen Theil des Jahres wallfahrend die Reliquien der Heiligen besucht hatte, trat er mit vielen Geschenken bereichert (Vergl. auch die empfehlungsschreiben Gregor's III unten nr. 28, 29, 30) den Rückweg an (739). Bei dem Langobardenkönig Liutbrand gönnte er seinen müden Gliedern einige Ruhe und begab sich dann auf Einladung des Herzogs Odilo zu den Baiern, bei denen er predigte und viele Missbräuche abschaffte (739). Er theilte hierauf das Land in vier Sprengel und gab einem jeden einen Bischof. Salzburg erhielt Johannes, Freising Erembergk, Regensburg Goibald, Passau Vivilo. (Vergl. unten nr 31. dann Simson, Bonifacius S. 62 und 63. und Otto Abel, Uebersetzung von Willibald's Leben des hl. Bonifazius. Beilage I.) Nach dem Tode des Herzogs Karl Martell (741.) ward unter seinen Söhnen Karlmann und Pippin das Christenthum befestigt und alles nach den vorschriften der kirche verbessert. Ergänzung der Nachrichten Willibald's über Bonifatius vor seiner Erhebung auf den erzbischöflichen Stuhl von Mainz: Die Annahme, dass Winfrid schon im kloster "Bonifatius" genannt worden sei, ist nicht ausreichend unterstützt; dagegen kann aus freilich nicht ganz unverdächtigen Überschriften von Briefen der Beweis hergeleitet werden, dass er i. j. 719 den beinamen (cognomento Jaffé Mon. Mog. 66.) Bonifatius führte. (Einmal heisst es Bonifacio sive Wynfritho l. c. 74; an drei Stellen nennt er sich selbst Bonifatius, qui et Wynfrethus. l. c. 97, 107, 233.), weshalb wir die Überlieferung Willibalds (c. VI) mit Simson und Jaffé so verstehen zu können glauben, dass Papst Gregor bei der ernennung des Bonifatius zum Bischof ihm diesen namen als solum et proprium nomen verlieh. Vergl. Breysig, Jhrbb. des fränk. R. unter Karl Martell. 42, Note 4. Die Abstammung Winfrid's, sein Geburtsort und die Zeit seiner Geburt lassen sich durch authentische Quellen nicht nachweisen. Es muss daher die Annahme, dass er einer »begüterten familie« angehörte, und dass er zu Kirton in Devonschire im jahr »682« geboren sei, als auf Tradition, und bezüglich der Jahreszahl als auf nicht ganz verlässiger Combination beruhend, mit einem geringeren Mass der Glaubwürdigkeit beschieden werden, als es seither gewöhnlich der Fall war. (Vergl. Rettberg, Deutschland's Kirchengeschichte. I, 334-336.) Bonifatius selbst bezeichnet als seine Heimath das »überseeische Sachsenland« d. i. England. (.. ecclesia, in qua natus et nutritus fui, id est in transmarina Saxonia. Jaffé, Mon. Mog. 114.)

Ueber die Ableitung des Namens Winfrid bestehen verschiedene Ansichten. Die einen bringen ihn mit vin = labor, pugna und fridh = Friede in verbindung, so dass er einen, der durch Kampf Friede verschaffe, also einen »Sieger« bedeute. Andere leiten den Namen von dem angelsächsischen vina, winna = arbeiten, ringen, machen, und frid = glück, heil, gutes her. Dagegen stellen ihn Graff, Sprachschatz. I, 868 und Förstemann, Namenbuch. I, 1318 unter das althochdeutsche wini (angelsächsisch wini, vine) = amicus, sodalis. Was nun die Bedeutung des Namens »Bonifatius« und die von ihr abhängige Schreibweise desselben betrifft, so bestehen darüber noch heute zweierlei Ansichten. Pott, Personennamen. S. 561 sagt etwas unklar: »Bonifacius mag aus facere umgedeutet sein; ursprünglich war es Bonifatius (Eutyches), wie ich auch geschrieben finde, aus fatum«. Die Ableitung von bonum und facere nun im Sinne von benefactor oder beneficiens, welche Corssen, Aussprache, Vocalismus und Betonung der lateinischen Sprache. I, 57. vertritt, indem er den Übergang von Bonifatius aus Bonifactius, wie suspicio oder suspitio aus suspictio, annimmt, hat im Rheinischen Museum. Jhrg. 1869, S. 131 mit recht widerspruch gefunden, denn bei dieser ableitung wäre mindestens die form Benefatius zu erwarten. Es verdient daher die andere etymologische Erklärung, für welche sich Schuchart, Vocalismus des Vulgärlateins. III, 317 u. 352 entscheidet, jedenfalls den Vorzug. Dieselbe führt den Namen Bonifatius auf bonum fatum zurück und wir haben dann eine Wortbildung, welche vollständig zu dem griechischen Eutyches und annähernd zu dem lateinischen Bonaventura stimmt; analogien im griechischen sind: Eudoxia, Euphemia, Euphrosyne, Eusthatius. Von der grössten Wichtigkeit für die Entscheidung unserer Frage sind nun aber die Inscriptiones christianae von Rossi. I Bd, in welchen sich bis zum sechsten Jahrhundert »Bonifatius« geschrieben findet. Zum Jahre 368: (b) ONIFATIAE; z. j. 370: BONIFATIE; z. j. 472: BONIFATIUS; z. j. 532: der Hexameter: MEMBRA BEATA SENEX BONIFATIUS HIC SUA CLAUSIT; z. j. 584: BONIE[F]ATIAE. Ferner ist bemerkenswerth, dass Böckh's Corpus inscriptionum graecarum. Bd. IV (ed. Curtius), 568 nr. 9830 die griechische Form Βονοφὰτια bietet. Endlich verdient erwähnt zu werden, dass in Forcellinis Lexicon (Ausg. f. Deutschl. I, 337) in einem der späteren Kaiserzeit angehörigen lateinischen Glossar der Eigenname Bonifâtus (griechisch Εὐμοιροσ) vorkommt. In den Urkunden K. Pippin's und Karls des Grossen erscheint ebensowol die schreibweise Bonifatius wie Bonifacius. (Vergl. Sickel, Regesten der Urkunden der ersten Karolinger. Acta Pippini. nr. 17 u. 24; Acta Caroli. nr. 69, nr. 87 u. nr. 88.) Es darf daher nicht Wunder nehmen, wenn unter den drei Codices der Briefe des hl. Bonifatius aus dem 10. Jahrhundert, die uns erhalten sind, ebenfalls keine Übereinstimmung bezüglich der Anwendung von t und c in der Schreibung des Namens Bonifatius besteht. Der Wiener Codex hat nach der gefälligen Mittheilung des Herrn k. k. Hofraths Dr. Birk durchgehends Bonifacius und zwar unterscheidet die Handschrift im Text streng zwischen c und t; unbedingte Sicherheit gewähren auch die rothen mit Uncialen geschriebenen Überschriften, in denen also eine Ähnlichkeit zwischen c und t nicht vorkommen kann. Dahingegen schreiben der Münchener und der Carlsruher Codex durchaus Bonifatius. In Bezug auf den ersteren bestätigt Herr Oberbibliothekar Föringer, dass demselben das Facsimile bei Würdtwein in dessen Ausgabe der Briefe des hl. Bonifatius vollkommen entspreche; in Bezug auf den letzteren aber giebt die Versicherung des Herrn Archivdirectors Roth von Schreckenstein, dass in demselben die Schreibung Bonifatius constant und eine Verwechslung von t und c nicht möglich sei, volle Gewähr. Quellen zur Geschichte des hl. Bonifatius.

Die vorzüglichste Quelle für die Geschichte des hl. Bonifatius sind die Briefe von ihm und an ihn. Ihrem Wesen nach stehen sie mit den Urkunden in gleichem Rang der Authenticität, ihr Werth aber ist um deswillen ein ganz besonderer, weil sie nach den verschiedensten Seiten hin Ausbeute gewähren. So enthalten sie mehrfache Mittheilungen über heidnische Verhältnisse und altdeutsche Culturzustände, den Übergang zum Christenthum stellen sie in klares Licht, die Beziehungen Roms zur Mission in Deutschland werden durch sie in der schönsten Weise kund gegeben, die Wechselwirkung der weltlichen Mächte mit den civilisatorischen Bestrebungen der Kirche tritt aus ihnen hervor als ein grosses Moment der religiösen, politischen und culturgeschichtlichen Entwickelung. Der Briefwechsel des hl. Bonifatius führt uns mitten hinein in den Gang einer Epoche der Weltgeschichte, auf der eigentlich die gesammte Bildung und sittliche grösse des abendlandes seit eilfhundert jahren beruht. Welche seite des historischen interesses man daher immer ins auge fassen mag, jene briefe gewähren aufschlüsse oder doch Anhaltspunkte der Belehrung, die man in anderen Quellen vergeblich suchen würde. Was die von dem rastlos wirkenden Glaubensboten an die Päpste, Bischöfe, weltliche Grosse, Freunde, Freundinen und fromme Gläubige gerichteten Briefe an und für sich betrifft, so sind sie alle ausgezeichnet durch die grösste Einfachheit, Kürze und Ungezwungenheit; das beständige Streben nach strenger Wahrheit schliesst das überschwängliche Wesen aus, das sich in den sonstigen Schriften aus dem achten Jahrhundert so breit macht; unermüdlicher Eifer für seinen Beruf drückt sich in allen Briefen des hl. Bonifatius als der gemeinsame Grundzug aus, tiefer Ernst ist allzeit gepaart mit der sanften Gemüthsart des Mannes, der seiner auf das Göttliche gerichteten Mission stets eingedenk blieb. Wer sollte daher nicht in das Urtheil des Johannes von Müller einstimmen, wenn er (Werke V, 358) von den Briefen des hl. Bonifatius sagt: »Es ist nicht möglich, mit wärmerer Zärtlichkeit Freunden und Freundinnen zu schreiben. Aus dieser Correspondenz sieht man was communio sanctorum ist. Dabei die innige Gottesfurcht und einfältige Religion.« Oft genug sind seit Serarius, dem ersten Herausgeber der Briefe des hl. Bonifatius, (Moguntiae 1605) dieselben nachgedruckt worden (S. Potthast, Bibliotheca hist. medii aevi. S. 289 und Supplement S. 69), aber eine kritische, mit benutzung des gesammten handschriftlichen materials bearbeitete ausgabe fehlte bis Jaffé durch herstellung einer solchen (Monumenta Moguntina. in: Bibliotheca rerum Germanicarum Tom. III. Berolini ap. Weidmannos mdccclxvi) seine grossen wissenschaftlichen Verdienste noch erheblich vermehrte. Da diese Ausgabe durch viele Vorzüge vor den früheren ausgezeichnet ist, so glaubten wir ausschliesslich von ihr bei der Bearbeitung der Briefe des hl. Bonifatius und des hl. Lullus Gebrauch machen zu sollen. Das grosse Ansehen und die wohlverdiente Verehrung, deren sich Bonifatius bei den Zeitgenossen erfreute, mussten natürlich den Wunsch rege machen, dass eine lebensbeschreibung desselben der mit- und nachwelt den ruhm seiner thaten verkünde, seinen glaubensmuth und martyrtod verherrliche. Auf anregung seines nachfolgers Lullus und des Bischofs Megingoz von Wirzburg verfasste daher Willibald, Presbyter der Kirche St. Victor in Mainz (nicht der erste Bischof von Eichstätt, wie man bis in die neueste Zeit vielfach geirrt. Vergl. hierüber: Simson, Willibald's Leben des hl. Bonifazius. 1. u. 2.) die Vita S. Bonifatii,welche durch einen grossen reichthum von zuverlässigen nachrichten eine höchst schätzbare quelle für die Geschichte des Heiligen ist. (Vergl. Wattenbach, Deutschlands Geschichtsquellen 3 Ausg. I, 106.) Dieselbe diente zugleich als Grundlage einer Passio S. Bonifatii und dreier späteren Lebensbeschreibungen (von Othlo, von einem Priester zu Utrecht und von einem unbekannten Verfasser zu Münster), die aber von keinem hohen Werthe sind. Wir benutzten Willibaldi Vita S. Bonifatii in der Ausgabe der Mon. Germ. hist. SS. II, 331-353. und der Mon. Mog. von Jaffé, 429-471, welche letztere sich durch zahlreiche Verbesserungen von der ersteren vortheilhaft unterscheidet. (Vergl. Potthast, Bibl. hist. medii aevi S. 636. und Supplement S. 132.) Hier sei gestattet, auch dessen Erwähnung zu thun, was Trithemius im Chron. Hirsaug. 129 von einer Vita St. Bonifatii des Fuldaer Mönchs Meginfrid sagt: "Vitam quoque S. Bonifacii Martyris ex monacho primi Moguntinensis Ecclesiae Archiepiscopi descripsit [Meginfridus] heroico carmine libros duos. Im Anschluss hieran fährt dann Trithemius fort: Vitam S. Sturmi primi abbatis Fuldensis metrice composuit. Vitam et gesta S. Rhabani ex quarto abbate Fuldensis coenobii, sexti archiepiscopi Moguntini prosaice composuit. Vitam et passionem sancti Sonderoldi ex monacho Fuldensis coenobii Moguntinensium noni archiepiscopi. Vitam sancti Hildeberti ex abbate Fuldensis monasterii Moguntinensium ecclesiae XII. archiepiscopi. Alia insuper multa composuit: quae ad manus meas non venerunt. Die Existenz Meginfrid's »eines Trithemischen Schriftstellers« wird jetzt beinahe allgemein bezweifelt: Vergl. Loebell, Gregor v. Tours. S. 484-490. Böhmer, Font. III. Vorr. XXXII. Wolf, Joh. Trithemius und die älteste Gesch. d. Kl. Hirsau. in: Würtemb. Jhrb. f. Statist. 1863. S. 237 flgde. Wattenbach, Deutschls Gqq. II, 359. Paul, De fontibus a Trithemio in prima parte Chron. Hirsaug. adhibitis. Silbernagl, Joh. Trithemius. 161 flgde. Helmsdörfer, Forsch. z. Gesch. Wilhelms v. Hirschau, Göttingen. 1874; Marcuse, Ueber den Abt Joh. Trithemius. Halle. 1874. - Als Vertheidiger des Trithemius traten neuestens für die Existenz Meginfrids ein: Mittermüller in: Histor.-polit. Blätter. Bd 62, S. 837-855. Ruland in: Bonner Theol. Literaturblatt. 1868. Nr. 21 u. 22. und in: Chilianeum, Neue Folge, 1. u. 2. Heft. In den sonstigen Quellen sind die Nachrichten über Bonifatius, abgesehen von den zahlreichen Notizen über sein Martyrium, recht dürftig. Dieser Mangel hat offenbar dazu beigetragen, dass man in den späteren Zeiten, wie im elften Jahrhundert, die Kunde über den so sehr verehrten Heiligen zu erweitern suchte, wobei es mit der Prüfung des mündlich überlieferten wohl nicht so genau genommen worden sein mag.

Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass auch zu verschiedenen Zeiten nicht selten die Verdienste des hl. Bonifatius und sein Ruhm sehr in Schatten gestellt wurden. Hierüber spricht sich Heusser, Bonifacius und der Staatsstreich K. Pipins. S. 1 folgendermassen aus: »Dafür schmückte ihn auch die Kirche, der er so eifrig und unverdrossen gedient hatte, mit der Doppelglorie des Apostels und Martyrers, während die protestantische Geschichtsschreibung, kaum zum Leben erwacht, sofort gegen ihn ihre Polemik richtete und als denjenigen brandmarkte, welcher dem Reiche des Antichrists in Deutschland den Grundstein gelegt habe. Namentlich die Magdeburger Centuriatoren [Bd VIII, praef. S. 3 und cap. X S. 796 flgde] lassen sich in leidenschaftlicher Parteiwuth so sehr verblenden, dass sie ihm nicht nur fast alles Verdienst um die Christianisirung Deutschlands absprechen, sondern sich auch nicht scheuen, um ihre ungerechten Urtheile zu erhärten, die unzweifelhaft geschichtlichen Nachrichten über ihn zu verdrehen und nach ihrem Sinne auszubeuten. Ihnen folgte mehr oder weniger und für lange Zeit die spätere protestantische Geschichtsschreibung, und erst die neuere Zeit hat sich bemüht die historischen Thatsachen jener Zeit mit kritischer Unparteilichkeit zu beleuchten und den Verdiensten des Mannes die gerechte Würdigung zu Theil werden zu lassen.«

Wattenbach (Deutschland's Geschichtsquellen. 3. Aufl. I, 105. Note 3) fühlt sich durch »die schöne Characteristik bei Moll (Kerkgeschiedenis van Nederland. I, 141) wohlthuend berührt gegenüber den zur Mode gewordenen unwürdigen und unhistorischen Angriffen auf Bonifatius.«

Eine der schwierigsten Seiten in der Geschichte des hl. Bonifatius bietet die Chronologie. Dieselbe lässt sich in bezug auf manche Briefe kaum feststellen, in bezug auf andere ergeben sich nur annähernde Fristen. Ebenso unsicher sind rücksichtlich der Zeit viele sonstige Quellenangaben, so dass manche der wichtigsten Momente aus dem Leben des gewaltigen Glaubenshelden fortwährend einen Gegenstand chronologischer Streitfragen bilden. Vorsicht und Zurückhaltung bestimmter Urtheile scheint uns daher in diesen einer genauen Fixirung bedürftigen Daten eher am Platze, als die Aufstellung apodictischer Behauptungen, die aber in Wirklichkeit einer unwandelbaren Grundlage entbehren und für welche noch immer das Adhuc sub judice lis est Geltung hat. In früheren Zeiten beschränkte man sich bei der Feststellung der Chronologie der Briefe des Bonifatius auf die vorhandenen Zeitnoten und zwar gründete man hiebei in höchst unkritischer Weise die Entscheidung auf die Majorität. (Jaffé, Mon. Mog. 19.) Jaffé betrachtet in seiner Ausgabe der Briefe des hl. Bonifatius (1866) die Indiction als das ausschlaggebende Moment für die Zeitbestimmung. Aber schon Hahn in seiner Dissertation (Qui hierarchiae status fuerit Pippini tempore quaestio. 1853.) und Hefele (Conciliengeschichte. III, 458-543. Die Zeiten des hl. Bonifazius. 1858.) schätzten den Werth der Zeitnoten sehr gering oder zogen sie gänzlich in Zweifel und bemühten sich zuerst in den Briefen selbst und in anderweitigen historischen beziehungen innere gründe zur zeitbestimmung der briefe zu finden. Diesem verfahren schlossen sich auch Oelsner, König Pippin, und namentlich Dünzelmann an, worüber wir etwas ausführlicher zu berichten Veranlassung nehmen. Die allerneuesten Forschungen von Jaffé, Hahn, Oelsner und Dünzelmann, auf deren Resultate wir an den geeigneten Orten hinweisen, lassen aber erkennen, dass die Geschichte des hl. Bonifatius noch immer ein dankbares Feld für die eingehendsten chronologischen Untersuchungen bietet. In den Jahrbüchern des fränkischen Reiches. 741-752 (1863) S. 162 erklärt Hahn: »Es ist also wahrscheinlich, dass die Zeitnoten bei einer Sammlung der Briefe von einem der Zeit nur halb kundigen Regestenmacher nachgetragen worden sind, dem wir leider halb und halb folgen müssen, weil wir nichts Besseres haben, der aber eher von unseren Kritikern lernen könnte.« Ferner weist Hahn in einer Recension von Jaffé's Mon. Mog. in v. Sybel's Hist. Ztschr. XVI, 423 flgde (1866) nach, dass in den Briefen des hl. Bonifatius die Indiction keinen zuverlässigen Anhaltspunkt zur Zeitbestimmung biete. Dünzelmann in seiner Dissertation »Untersuchungen über die ersten unter Karlmann u. Pippin gehaltenen Synoden. 1869.« giebt die Erklärung ab: »Bei einer solchen Beschaffenheit der Datirung scheint es mir kein allzu kühner Schritt zu sein, wenn wir die Noten ganz ignoriren, sie als unächt oder gänzlich verderbt beseitigen, und nur an dem Inhalt der Briefe selbst und nach anderweitigen Nachrichten uns erst eine Chronologie schaffen.« Gegen Hahn's Meinung legt Jaffé in einem Aufsatz »Zur Chronologie der Bonifazischen Briefe und Synoden.« (Forschungen zur deutschen Gesch. X, 397-426. 1870) entschieden Verwahrung ein, indem er sagt: »Die Briefe des Bonifaz sind uns in drei Handschriften des zehnten Jahrhunderts überliefert; und die Substitution eines »Regestenmachers« der in der Zeit vom achten bis zum zehnten Jahrhundert jene chronologischen Angaben in die neunzehn Schriftstücke eingeschwärzt habe, ist so seltsam, dass man meinen möchte, eine ernsthafte Einsprache sei dieser haltlosen und gänzlich aus der Luft gegriffenen Aufstellung gegenüber gar nicht erforderlich.« Auch macht er sich die Beleuchtung des Verfahrens Dünzelmanns zur Aufgabe und wir werden unten an den betreffenden Stellen seine Ausführungen verzeichnen. Eine Kritik der Schrift von Dünzelmann in den Göttinger gelehrten Anzeigen. 1870. I, 1132 schliesst Hahn in folgender Weise: »Mit einem Worte, der Verf. hat für einige bei der früheren Erklärung unerledigt gebliebene Schwierigkeiten eine Anzahl grösserer eingetauscht, die er sämmtlich bemerkt, deren Ueberwindung er sich theils sehr schwer theils mit Hülfe von mancherlei Vermuthungen etwas leicht macht.«

Nun nimmt Dünzelmann (Zur Anordnung der Bonifazischen Briefe und der fränkischen Synoden. in: Forschungen zur deutschen Geschichte. XIII, Heft I, 3-32) seine Untersuchung noch einmal auf und bezeichnet die gewonnenen Hauptresultate folgendermassen: »Obgleich von ganz anderen Gesichtspuncten ausgehend als die genannten Herren [Hahn und Jaffé], bin ich insofern zu demselben Ergebnisse gekommen, als ich die Unhaltbarkeit grade der angegriffenen Beweise zum Theil einräumen kann. Dadurch ist meine Ansicht über die Anordnung der Briefe und Synoden eine wesentlich andere geworden. Die Zeitnoten der Briefe für ächt zu halten, zwischen Inhalt und Datirung eine vollkommene Harmonie zu finden, dazu habe ich mich trotz Jaffé's eingehender Beweisführung nicht entschliessen hönnen.« Dann S. 22: »Da bei den übrigen Briefen von den Noten meistens nichts bleiben kann, da weder Indiction noch Regierungsjahr, oft nicht einmal Monat und Tag brauchbar ist, so kann nicht eine einfache Verderbniss angenommen werden. Vielmehr haben die Briefe, wie mir scheint, ursprünglich gar keine Daten getragen, ebensowenig wie andere, welche der Papst ins Frankenland schickt, z. B. im Codex Carolinus, die Daten sind erst später, gleichviel von wem und aus welcher Veranlassung, hinzugefügt.« Hierzu bemerkt Waitz: »Oder kann man vielleicht vermuthen, diese sind wenigstens nicht in die Abschriften aufgenommen gewesen, die der Sammlung der Briefe des Bonifaz zu Grunde liegen.« Jetzt tritt derselbe Gelehrte, welcher vor länger als zwei Dezennien schon angefangen hatte, einen neuen Grund für die Chronologie der Bonifazischen Briefe zu legen und seitdem unablässig an diesem Werke arbeitete, wohlgerüstet wieder auf die ihm nach allen Richtungen aufs genaueste bekannte arena. H. Hahn nämlich fasst in seinem Aufsatz »Noch einmal die Briefe und Synoden des Bonifaz.« (Forschungen zur deutschen Gesch. XV, 43- 124.) die von ihm und den oben genannten Forschern in Dissertationen, Recensionen und Abhandlungen niedergelegten Resultate von neuem ins Auge und nimmt den verschiedenen Meinungen und Behauptungen gegenüber Stellung. Er sieht sich bei der gegenwärtigen Untersuchung in der Lage, frühere Vermuthungen mit grösserer Gewissheit aussprechen zu können, in manchen Punkten mit Dünzelmann übereinzustimmen und gegen Jaffé, in manchen mit diesem gegen jenen Front zu machen. Da er auch in bezug auf mehrere Punkte seine frühere Ansicht aufgiebt (S. 50 und 83.), durch Dünzelmann zu neuer untersuchung angeregt »gegenwärtig zu entgegengesetztem Resultat« kommt (S. 78) und auf grund neuerer Untersuchung früher gewonnene Resultate als nicht mehr haltbar erklärt (S. 83), so unterliegt es gewiss keinem Zweifel, dass unsere Forscher »durch wechselseitige Correctur der endgültigen Wahrheit ein erhebliches Stück näher gerückt sind.« Wir dürfen aber nicht unterlassen, ausdrücklich hervorzuheben, dass hiebei die palme des verdienstes Herrn H. Hahn gebührt. Namentlich muss seine jüngste arbeit als die frucht tiefer forschung und scharfsinniger Combination gerühmt werden. Der Verfasser beschränkte sich bei derselben nicht auf die Zeitbestimmung der Briefe und Concilien, von welcher Abschnitt I handelt, sondern er zieht auch in Abschnitt II die angeblich unächten Bonifazischen Briefe in den Kreis seiner Untersuchung und widmet der Entstehung der Bonifazischen Biefsammlung und den vorhandenen Codices derselben eine eingehende und übersichtliche Behandlung. Endlich geht er den Spuren verlorener Briefe nach und stellt im III Abschnitt 82 Nummern derselben zusammen. Im hinblick auf die eben angeführten, zum theil von unzweifelhaft günstigen erfolgen begleiteten neuesten forschungen müssen wir sehr bedauern, dass wir bei herstellung der Reihe unserer Regesten die Resultate der jüngsten Arbeit von Hahn nicht mehr verwerthen konnten. Uebrigens haben wir, da eingehende chronologische Studien über die Briefe des hl. Bonifatius bei dem Gesammtumfang unserer Aufgabe nicht wohl in den Kreis derselben hineingezogen werden konnten, in zweifelhaften Fällen die verschiedenen in Betracht kommenden Daten bei den betreffenden Regesten in Klammern angegeben. Endlich wollen wir nicht versäumen, hier auf die »vergleichende Übersicht der Briefdatirungen nach Dünzelmann, Jaffé, Hahn und Oelsner« hinzuweisen, welche Hahn auf seite 93 seiner zuletzt erschienenen Forschung aufgestellt hat, und führen zugleich mit einer Angabe unserer Regestennummern diejenigen Seiten der jüngsten Arbeit Hahn's auf, deren inhalt zur Chronologie der in jenen Regesten verzeichneten Bonifazischen Briefe in Beziehung steht: Regestennummer 37, 38, 42 - Hahn Seite 47 bis 57; nr. 46 und 47 - H. 57 und 69; nr. 57 bis 61 - H. 59 bis 64; nr. 48 - H. 64 bis 69; nr. 54, 88 und 89 - H. 71 flgde, 84 flgde und 96; nr. 43, 44, 45, 68 und 84 - H. 76 flgde; nr. 70 bis 73 und 76 - H. 78 bis 84; nr. 69 - H. 84; nr. 74, 88, 55 - H. 84 flgde; nr. 3, 10, 58 - H. 88 flgde; nr. 96, 98, 99, 119, 123 - H. 90 und 91; nr. 123 - H. 91.

Schon die eine Thatsache, dass gleich nach dem Tode des hl. Bonifatius drei Orte: Utrecht, Mainz und Fulda, den Leib desselben als einen grossen Schatz betrachteten, um dessen Besitz sie stritten, 4) beweist zur Genüge, dass unter den Volksstämmen, bei denen er gewirkt, eine unendliche Verehrung für den zum Martyrer gewordenen Glaubensboten lebte. Dieselbe gelangte zum lautesten Ausdruck an seinem Grabe, an welchem alsbald zahlreiche Gläubige zusammenströmten. Namentlich wurde der Tag seiner Verklärung, der 5 Juni, für Fulda ein grosser Festtag und ist es noch immer. 5) Das Andenken an den hl. Bonifatius wurde natürlich vorzugsweise bei seinen Landsleuten in hohen Ehren gehalten, welche ihm alsbald ein Fest widmeten und neben Gregorius und Augustinus zum Patron erhoben. Noch im Jahre 755 schrieb der Erzbischof Cuthbert von Canterbury an Lullus: Unde in generali synodo nostra-ubi et de ceteris omnibus, quae vestrae modo sanctitati paucis depromimus, plenius inter nos conferebamus-eius diem natalicii illiusque cohortis cum eo martyrizantis insinuantes statuimus annua frequentatione sollemniter celebrare; utpote quem specialiter nobis cum beato Gregorio et Augustino et patronum quaerimus et habere indubitanter credimus coram Christo domino, quem in vita sua semper amavit et in morte, ut ipsius meruit gratia, magnifice clarificavit. (Jaffè, Mon. Mog. 263.) Seine Verehrung für den hl. Bonifatius gab in hervorragender Weise Alcuin kund. Von diesem heisst es in der Vita Alcuini in: Monum. Alcuiniana. edd. Wattenbach und Dümmler. 19: Cum igitur senectute unaque infirmitate plus solito se sentiret affectum, diu ut secum tractaverat, velle se significavit regi Karolo saeculum relinquere, postulans licentiam apud Sanctum Bonifatium monasticam vitam secundum regulam sancti Benedicti ducere etc. Am Glänzendsten aber hat Alcuin seinen Landsmann in dem Briefe an die Fuldaer Mönche gefeiert, in welchem folgende Stellen vorkommen: Direxi unum pallium storacium ad corpus sancti Bonefacii patris nostri, de cuius sancta intercessione pro peccatis meis magnam habeo fiduciam; quatenus ego peccator vel veniam habere merear ea die, qua vestra sanctitas coronam recipiet beatitudinis aeternae. Misi cartulam missalem vobis, o sanctissimi presbiteri, ut habeatis singulis diebus, quibus preces Deo dirigere cuilibet placeat: quando .... vel etiam sanctissimi patris vestri Bonefacii cantare quis velit, et praesentiam illius piissimam advocare precibus. Monumenta Alcuiniana. edd. Wattenbach u. Dümmler. 658 u. 659. Der Abt Lupus von Ferrières schrieb einst an Einhard: Illustris abbas Rabanus .. hortatus est, ut reditum meum ad Nonas Junii differrem, quando solemnitas S. Bonifatii se abesse minime sineret. (Migne, Patrol. lat. CXIX, 447.) Und der Schüler Rabans, Walafrid Strabo, verfasste in natale S. Bonifatii aei (Migne, a. o. o. CXIV, 1084) das Distichon: Gaudia praesentis, Bonifaci sante, diei Nos salvent, Domino dante tuis meritis. In Presbyteri Trajectensis Vita S. Bonifatii. (Jaffé, Mon. Mog. 506.) wird überliefert: Vnde et illud tetrasticon scriptum habetur et in depositionis eius solemniis in ecclesia cantatur: "Juniis in Nonis festum venerabili nobis Advenit, exultant fratres cum civibus in quo, Tunc quia caelorum meruit Bonifacius alta Scandere, perpetuam mercatus sanguine vitam. In einem Supplex libellus monachorum Fuldensium Carolo imperatori porrectus (Brower, Ant. Fuld. b. III c. 12 u. Eckhart, Comment. Franc. or. II, 72 mit einigen bemerkungen v. Mabillon.) wird das Herkommen im Kloster Fulda geschildert und es heisst dort unter Nr. 14: Quod hospitalitas antiqua non obliviscatur, sed omnibus hospitibus congruus honor et omnis humanitas exhibeatur. Quando autem plures simul advenerint, ut in Missa Sancti Bonifacii, consolatione undique facta, ab his, qui Cellas provident, omnibus refectio praebeatur. Der Fuldaer Mönch, welcher das Leben des Erzbischofs Bardo von Mainz verfasste, berichtet z. j. 1051: Misit [Bardo] igitur sub omni celeritate ad suffraganeum suum Abbelinum episcopum [Friteslariensem], qui eo tempore Fuldae morabatur, utpote vocatus illuc a venerabili patre Egberdo abbate ad sollempnitatem dulcissimi et sanctissimi patroni Bonifacii etc. (Jaffé, Mon. Mog. 559.)

Die Literatur über das Leben und Wirken des grossen Apostels der Deutschen ist begreiflicherweise sehr umfassend und wir geben im nachfolgenden einen Überblick über dieselbe, indem wir zu dem Verzeichniss in Potthast's oben genannter Bibliotheca medii aevi, welches inclusive supplement 42 Bücher und Artikel aufführt, noch 92 Schriften und Aufsätze hinzufügen. Abel Sigurd Dr. Jahrbücher des Fränk. R. unter Karl d. Gr. Bd. I: 768-788. Berlin bei Duncker und Humblot. 1866. Alberdingk Thym Dr. P. P. M. Der hl. Willibrord, Apostel der Niederlande. Erweiterte deutsche Ausgabe. Münster. 1863. Theissing'sche Buchhandlung. Analecta Bonif. in AA. SS. Boll. 5. Juni I, 487-504. Arndt W. Vorrede zu seiner Uebersetzung von Willibaldi Vita S. Bonifatii. 1863. S. I-XVIII. Baxmann,Die Politik der Päpste von Gregor I bis Gregor VII. Elberfeld. 1868. Bähr, Gesch. der röm. Lit. Suppl.-Bd. 1. Abth. Carlsruhe. 1836. S. 190. Binterim A. J. Die deutschen Concilien. Bd II. Mainz. 1836 bei Kirchheim, Schott u. Thielmann. Böhringer, Die Kirche Christi und ihre Zeugen. Zürich. 1849. 8°. II. 1. Bonifaz. S. 63-169. Bonnel, H. C. Willibald, Leben des hl. Bonifacius. Aus d. latein. Urschrift d. 8. Jahrh. zum erstenmale übertragen. Berlin. 1857. Boschaert W. De apostolis Frisiae. Mechliniae. 1650. 4°. Breysig Theodor, Jahrbücher des fränk. R. 714-741. Die Zeit Karl Martell's. Leipzig. 1869. Braun, Carolo magno regnante quae inter ecclesiam et imperium ratio intercesserit. Frib. Brisg. 1863. Brower, Commemor. de S. Bonif. in seinen »Sidera illustrium Germ.« Mogunt. 1816. 4°. Brunner S. Leben des hl. Bonifazius, Apostels v. Deutschland. Regensburg. 1852. 8°. Buchonia, Zeitschrift f. vaterländ. Gesch. u. s. w. Herausgegeben von Jos. Schneider. Fulda. 1826-1829. Müller'sche Buchhandlung. Büdinger,Oesterreichische Geschichte. Bd. I. Leipzig. 1858. Das Leben und Leyden des hl. Bonifacij, Apostels der Teutschen u. s. w. Auss des Bischoffs zu Eychstätt S. Willibaldi Schrifften gezeichnet. Ingolstadt. 1588. Diekarolingische Monarchie. in: Die Zeit. (Zeitung zu Frankfurt a/M.) 1861 Nr. 50. Diest Lorgion E. J. Bonifacius. Groningen. 1855. 8°. Dobrowsky, Ueber eine Stelle im 19. Briefe des hl. Bonifaz, die Slaven und ihre Sitten betreffend. in: Abhandl. der böhm. Gesellschaft der Wissensch. Prag. 1788. III. 2. S. 156. Döllinger, Kaiserthum Karls d. Gr. in: Münchener hist. Jahrbüch. 1865. Dünzelmann E. Untersuchung über die ersten unter Karlmann und Pippin gehaltenen Concilien. (Gött. Dissert.) 1869; recensiert von Hahn in: Gött. g. Anz. 1870. nr. 29. Dünzelmann, Zur Anordnung der Bonifazischen Briefe und Fränkischen Synoden. in: Forschungen zur deutschen Geschichte. XIII, 3-32. Ebert, A. Gesch. d. christl.-lat. Literatur von ihren Anfängen bis zum Zeitalter Karls d. Gr. Leipzig. 1874. Ebrard, Die Caldeische Kirche. (Niedner's Zeitschrift für hist. Theologie. 1863. S. 325. Hiezu vergl. Zeitschrift für Protestantismus und Kirche. 1864. November.) Erdmann D. 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Schönborn an den kaiser, in welchem derselbe ausführlich über die weihe k. Pippins durch Bonifatius gehandelt habe. Leben und Leyden des Heil. Erzbischoffs u. Martyrers Bonifacii. 8°. Ingolstadt. 1588. (Enthält in vollständiger übersetzung die drei briefe des Bonifatius an Papst Zacharias nebst den Acten der römischen Synode von 745 und die zehn Briefe des Papstes Zacharias an Bonifatius.) Leben des hl. Bonif. des sog. Apostels der Deutschen. Norden. 1800. 8°. Leben und Wirken des hl. Bonifacius. (Gräfin Ida Hahn) Mainz. 1855. Letzner Joh. Hist. s. Bonif. der Deutschen Apostel genannt. 2. Thle. Hildesheim 1602. (Erffurdt 1603.) 4°. Löffler, J. F. Chr. Bonifacius od. Feier des Andenkens an die erste christl. Kirche in Thüringen, nebst einer hist. Nachr. von seinem Leben. Gotha. 1812. 8°. Mabillon, De reliquis s. B in gestis, aetate, martyrii anno, sociis et auctoribus, deque ejus cultu, ecclesiis, translat. et scriptis. in: AA. SS. o. s. Ben. III, 2, S. 88. 92. 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Anmerkungen/Fußnoten [1] Bonifatius, Bonefatius, Bonifazius, Bonefazius. - Winfridus, Winfritus, Vinfrit, Wynfridus, Wynfrithus, Wynfrethus. [2] Dünzelmann, »Untersuchung über die ersten unter Karlmann und Pippin gehalt enen Synoden.« verweist dieses Ereigniss ins Jahr 715 und versetzt demgemäss die erste Romreise ins Jahr 717, die Heimkehr ins Jahr 718 und die Weihe zum Bischof ins Jahr 721. Dieses letztere Datum ward durch Jaffé, »Zur Chronologie der Bonifazischen Briefe.« (Forschungen z. d. G. X, 420) widerlegt, so dass Dünzelmann seine »Meinung entschieden aufzugeben« sich veranlasst fühlte (Forschungen z. d. G. XIII, 22), während er als Zeit für die erste Romreise wiederholt das Jahr 717 bezeichnet. [3] Dieses Schreiben des Bischofs Daniel von Winchester ist, wie Jaffé, in Mon. Mog. 443 Note 2 (wenn auch die abweichenden Bezeichnungen des Bischofs dei plebis speculatore und dei famulorium famulum nicht ausschlaggebend sind) mit Recht bemerkt, offenbar ein anderes, als das in der Regestenreihe unter Nr. 5 aufgeführte. Das erstere war doch jedenfalls an den Papst gerichtet, das andere ist an Könige, Herzöge, Bischöfe, Mönche, Äbte, Priester und alle christlichen Brüder adressiert. Dasselbe scheint mir ein Begleitschreiben für die erst im Auftrage des Papstes anzutretende Missionsreise zu sein, wie ja auch die Ermahnungen in dem Briefe Daniels, der unten unter Nr. 8 verzeichnet ist, den Zwecken der Mission diente, welche Bonifatius bereits begonnen hatte. Vergl. Hahn, Noch einmal die Briefe und Synoden des Bonifaz. in: Forschungen zur deutschen Ge schichte. XV, 124. Nr. 79. [4] Ueber die Orte, an welchen Reliquien des hl. Bonifatius aufbewahrt werden, handeln die AA. SS. Juni I, 493 flgde. Vergl. Reinerding, Der hl. Bonifazius. 206 u. 207; Weale, Bruges et ses environs. 1864. Bruxelles; Gesta episcop. Halberst. in: M. G. SS. XXIII; 87 u. 88; Hystoria Friderici imp. Magni. in: MGH SS 23, 385; Tituli Luneburg. in: MGH SS 23, 398. [5]

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Keine

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Zitierhinweis:

BW, RggEbMz 01 Nr. 001a, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/21637 (Zugriff am 28.03.2024)