Böhmer/Will, Regesten (706-1288)

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BW, RggEbMz 17 Nr. 015

Datierung: Mai 976

Quelle

Ohne Aussteller, Empfänger und Empfangsort

Archiv: Böhmer/Will, Regesten

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Willigis assistiert zu Verden bei der Weihe des Bischofs Erpo von Verden durch den Bischof Erkanbald (Erchenbald) von Straßburg.

Vollregest:

Cum Willigiso aeo Mog. Ertfurtensem episcopum apud Virdunam [consecravit Erchenbaldus episc. Argent.] Ex Wimphelingi Catal. episc. Argent. restituit Moscherosch 34.

Die Stelle in Wimphelings Katalog zeigt eine auf den ersten Blick erkennbare bedeutende Corruption und verdiente als absolut falsch ignoriert zu werden, wenn sie nicht durch Verbesserung von zwei offenbaren Lesefehlern in einen ganz korrekten Zustand gebracht werden könnte. Die Form Virdunam müsste in Virdunum verändert werden, wenn sie Verdun bezeichnen sollte. Allein wir sind überzeugt, dass in der obigen Stelle ebenso wenig von Verdun wie von Verona die Rede ist und machen diese Bemerkung nur in bezug auf Grandidier, welcher in Oeuvres hist inéd. I, 15 sagt: »En ... à Vérone, ou selon d'autres à Verdun, N.. évêque d'Erford, assisté de Willigise de Mayence.« In einer alten Handschrift ist der Name der stadt, um den es sich handelt, entweder undeutlich oder abgekürzt geschrieben gewesen, sodass man ebenso leicht Verdunam als Verdam oder eine andere Form für Verden zu lesen berechtigt gewesen wäre. Ist diese Annahme, für welche die gar nicht seltene Verwechslung von Virdunensis oder Verdunensis mit Verdensis spricht (siehe z. b. die Zeugenschaft des Bisch. Hartwich von Verden in der Urkunde von 1093 Juni 15 unten bei Erzbischof Ruthard und den Brief K. Heinrich V. von 1116 Oct. bei Erzbischof Adelbert I.), für sich schon erlaubt, so erhält sie eine ausserordentlich starke stütze durch die verbindung mit der anderen conjectur, welche zeigt, dass das historisch unmögliche Ertfurtensem durch falsche Auflösung einer Abkürzung für Erfonem entstanden ist. Dieser Irrtum beruht auf einer großen Unaufmerksamkeit, aber es ist unschwer einzusehen, auf welche Weise derselbe überhaupt Platz greifen konnte. Wie nämlich in unserem Falle Erfurt mit Erfo verwechselt wurde, so finden wir ganz analog eine Verwechslung von Erfo mit Erfurt; eine solche war nämlich die Veranlassung, dass dem Bischof Aribo (Erfo, Erpfo, Erpo) ein Brakteat mit der Aufschrift Erpesfurdia Archiepiscopus als der älteste seiner Art vindiciert wurde, bis Cappe in seiner Beschreibung der Mainzer Münzen des Mittelalters unter Hinweisung auf den Umstand, dass Brakteaten erst hundert Jahre später vorkommen, diesen Irrtum aufklärte.

Hierzu vergl. Dannenberg, Deutsche Münzen der Sächsischen und Fränkischen Kaiserzeit. S. 333 Nr. 876, wo erwähnt wird, dass die angeblichen für die eichsfeldischen Besitzungen geprägten Brakteaten Aribos, die Würdtwein mitteilt, entweder falsch oder doch nicht von ihm seien.

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Keine

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Zitierhinweis:

BW, RggEbMz 17 Nr. 015, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/11043 (Zugriff am 19.04.2024)