Mainzer Ingrossaturbücher Band 11

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StA Wü, MIB 11 fol. 014

Datierung: 1. Januar - 31. Dezember 1385

Quelle

Aussteller:

Empfänger:

Archiv: Würzburg StaatsA

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Adolf von Mainz und sein Bruder Graf Johan von Nassau regeln die Rückzahlung ihrer Schulden bei dem Speyerer Bürger Wernher Rover.

Vollregest:

- L(itte)ra data Wernhero Rover civi Spiren(si) sup(ra) 14c flor(enos).

[Erzbischof] Adolf [von Mainz, Bischof von Speyer], des Heiligen Römischen (romsche) Reiches oberster Erzkanzler in Deutschen (dutschen) Landen, Vormund des Stiftes Speyer (Spire) und sein Bruder Graf Johan von Naussau (Naßauwe) bekennen, dass sie dem Wernher Rover, Bürger in Speyer, seinen Erben bzw. dem rechtmäßigen Inhaber dieser Urkunde 1.400 Goldgulden schulden, die dieser ihnen zum Nutzen des Stiftes Speyer geliehen hat.

Das Geld wollen sie für das Stift bis zum kommenden Weißen Sonntag in der Fasten [Invocavit] zurückzahlen. Geschieht dies nicht, sollen jede Woche auf die Schuld drei Gulden Verzugszinsen gerechnet werden. Wird ein einmütig vom Klerus, dem Rat und den Bürgern anerkannter Bischof erwählt, soll man dem Wernher diesen Schuld verscheinen und vermachen. Bischof und Graf versprechen, niemanden an das Stift Speyer gelangen zu lassen, der die dann noch ausstehende Schuld dem Wernher gegenüber nicht übernimmt.

Bischof Adolf nimmt für die Dauer dieser Schuldverschreibung alle Güter des Rover, es seien Pfand-, Lehen- oder Eigengüter, in Schutz und Schirm des Bistums Speyer.

Der Bischof setzt zu Bürgen die Brüder Hans von Gemmingen (Gemyngen), Vogt zu Kestenburg und Triegel von Gemmingen, Vogt zu Kislau (Kyselauwe), Hans Bilstein (Bilnstein), Hans von Beckingen, Henrich Dormuntze, Rudolff von Altdorf (Altdorff) gen. Wollensleher, Jeckel Smutzel (Smueczel) von Altdorf und Crafft von Diefenbach (Dyeffenbach), Edelknechte.

Zu Geiseln setzt der Bischof: Voltz Nettinger, Eberhart zum Laube, Albrant Heinz (Heincz) Surer (Ssurer), Kunz (Cuncz) Sumer (Sumerer), Anshelm Morse und Hans Guggelinger, Richter, Walther Rieß, Mißener den Bäcker, Heinz (Heincz) Glime (Glymen), Albreht Engel, Herman Lieder den Metzger (meczeler) und Aberlin Fleisch (Ffleische) von der Gemeinde, Bürger zu Bruchsal (Bruhsal), Grunwen, Kobel Dutehorn, Hans von Selse; Heinz (Heincz) Scherer, Kunz (Cuncz) Lutz und Peter Smit, Schöffen, Walther Eckehart, Jeckel Gentener, Kunz (Cuncz) Schurer, Gotz Scherer, Walther Buweman und Claus Bulman von der Gemeinde, Bürger zu Lauterberg (Luterburg), Herman Keller, den Schultheißen, Hans Queckhans (Qweckehans), den Beseher, Heinz (Heincz) Breme. Walther Lantzen (Lanczen), Hans Vogeler und Endres (Endrez) Egen, Richter, Kunz (Cuncz) Suser, Hans Muller, seinen Bruder, Heinz (Heincz) Keche, Kunz (Cuncz) Ohsenbecher, Heinz (Heincz) Smit und Brunynck (Bruenynck) Snider von der Gemeinde, Bürger zu Udenheim (Udenhein), Heinrich Keller zu Kisalu, Wycknant den Schultheißen zu Langenbrücken (Langenbrucke), Gerhart Scheffener von Hambch, Peter Muller, Vogt zu Kislau und Henne Fergenmeister (Veryenmeister) in Rheinhausen (Husen an dem Rine), Claus Gaßenhart, Hensel Gaßenhart, Hensel Schuchsuter und Heinz (Heincz) von Bochingen, Geschworene des Dorfes zu Herxheim (Hergeßheim), Endres, den Sohn der Oderkerne, Peter Forstman (Fforstman), Hans Forstman und Engelman Steinborn von Rülzheim (Ruligeßheim), Peter Wiße, Hans Hacke, Heinz (Heincz) Heller und Merkel Swabe von Rheinzabern (Rinzabern), Hans Smit, Hans Herman, Metzen Kuncze und Heinz (Heincz) Isfogel von Hatzenbühl (Haczenbuhel), Hans Richart, Claus Ether, Claus Schuchsuter und Cuncz Schencke von Heyne (Heynehe).

Die vorgeschriebenen Geiseln der drei Städte und 5 Dörfer sind zu folgenden Bedingungen Geiseln geworden. Kommt Speyer in Zahlungsverzug, können die Gläubiger den Bischof und den Graf sowie die adligen Bürgen und von den Geiseln in den drei Städten je drei oder vier, sowie Heinrich Keller zu Kislau, Wycknant den Schultheiß zu Langenbrücken, Gerhard Scheffener von Hambach, Peter Muller, Vogt zu Kislau und Henne Fergenmeister (Veryenmeister) zu Rheinhausen, und dazu in jedem Dorf einer oder zwei, mündlich oder schriftlich mahnen. Die anderen Bürgen und Geiseln gelten damit ebenfalls als gemahnt. Danach sollen Bischof Adolf und Graf Johan jeder mit zwei Knechten und zwei Pferden, die adligen Bürgen jeder mit einem Knecht und einem Pferd, die Geiseln dazu persönlich binnen 8 Tagen in Speyer oder Landau (Landauwe), die Gläubiger entscheiden wo, in einer öffentlichen Herberge Einlager halten (in varen leysten).

Bischof und Graf leisten uff unße gute truwe und rehte warheite, die Bürgen auf ihren Eid so lange ununterbrochen im Einlager zu bleiben, bis die Schuld samt eventuell im Mahnverfahren anfallender Kosten (Botenlohn) bezahlt sind. Dienstunfähige Pferde müssen ausgetauscht werden. Stirbt ein Bürge bzw. eine Geisel oder geht außer Landes, müssen die Gläubiger binnen 14 Tagen gleichwertigen Ersatz schaffen. Geschieht dies nicht, müssen die anderen Bürgen und Geiseln so lange Einlager halten. Pflichtvergessene Bürgen und Geiseln dürfen die Gläubiger Gut des Bistums sowie das Gut des brechenden Bürgen bzw. der brechenden Geisel pfänden. Sie dürfen dies mit Hilfe des Gerichts oder ohne tun und die Pfänder beliebig wegschaffen. Daraus dürfen den Gläubigern keine Nachteile entstehen ...[Der Text bricht hier ab]

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 11 fol. 014, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/3071 (Zugriff am 28.03.2024)