Die Regesten
der Mainzer Erzbischöfe

Inhalt

Vollregest:

König Wenzel von Böhmen, Herzog von Krakau und Sandomerien, Markgraf von Mähren, Fürst und Schenk des römischen Reichs, beabsichtigt, sich nach Sitte seiner Vorgänger von seinem lieben Freunde Erzbischof Gerhard an Ostern 1292[a] krönen zu lassen und verpflichtet sich, da man niemand zumuten kann, auf eigene Kosten zu dienen (propriis militare stipendiis), ihn auf seiner Reise nach Prag in Würzburg durch B. Ar[nold] von Bamberg, oder falls dieser vorher stirbt oder verhindert ist, durch andere feierliche Boten einholen und (in expensis nostris) nach Prag und wieder zurück nach Würzburg sicher geleiten zu lassen, ihm allen Schaden, den er auf der Reise oder in Prag an Pferden oder anderem erleidet, zu ersetzen, und ihm aus Freundschaft[b] und für seine Bemühungen[c] 100 Mk. Gold oder 1000 Mk. Silber, Prager Gewichtes (Pragensis ponderis et argenti), am dritten Tage nach der Krönung in Prag zu zahlen.

- D. Prage 1291 XV. kal. Jan., quinte indictionis.

Fußnotenapparat:

[a] Die Urkunde ist von großer Bedeutung auch für die Vorgeschichte der Wahl Adolfs. Ostern fiel i. J. 1292 auf den 6. April; zur Königswahl hatte Gerhard den Böhmen auf den 2. Mai nach Frankfurt geladen, s. Reg. 239. Mit dem Pfalzgrafen war Wenzel im Oktober in Eger zusammengetroffen, s. Quellen und Erörterungen 5 (1857), 461; mit Albrecht von Sachsen und Otto von Brandenburg hatte er sich im November wegen der Königswahl verständigt, s. Mon. Germ., Constitutiones 3, 457 nr. 470.
[b] ob amicitie sincere constantiam, quam archiepiscopus in negotiis nostris favorabiliter nobis exhibuit hactenus et eum exhibere speramus constancius in futurum.
[c] pro laboribus, quos in veniendo ad nos pro dicto negotio peragendo de tam remotis partibus et eciam redeundo pati seu subire contigerit.

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Keine

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