Mainzer Ingrossaturbücher Band 09

800 Quellen in dieser Liste. Sie sehen die Quelle 584.

StA Wü, MIB 9 fol. 227

Datierung: 12. November 1380

Quelle

Aussteller:

Ausstellungsorte:

Archiv: Würzburg StaatsA

Weitere Überlieferung:

  • Regestensammlung im StAD Best. R 11 A Kurmainzer Regesten Nr. 2 und Nr. 27 (mit Verweis auf: Streitigkeiten zwischen beiden Teilen waren rasch genug wieder da. 1381 und 1382 wird diese Sühne genannt. (Zahlreiche Urkunden in Frankfurt, Reichssachen 115). 1381 September 20 (feria sexta ante Mathei) droht die Stadt dem Walther von Kronberg mit einer Klage vor König, Kurfürsten, Fürsten usw. Entwurf: Frankfurt, Reichssachen 115 (14) und (15). Ähnlich stellt dann Walther der Stadt eine Klage bei Fürsten, Herren und Städten in Aussicht [1381] September 24 (tercia feria post Mathei. Or. Pap. Ebd. (16)- 1. Or.Per. Gießen, Universitätsbibliothek (Nr. 43). Die Siegel sind abgefallen, vom mittleren ein Wachsstückchen auf der Pressel, vom dritten die Pressel erhalten. - 2. Or. Perg. Frankfurt, Stadtarchiv, Rachtungen Nr. 336. Siegel Adolfs fehlt (Pressel), 2 und 3 (oval,, beschädigt), hängen zu Eltevil des mantages (die drei Worte auf Rasur). - Gleichzeitige Kopie: Frankfurt, Kopiar 5 fol. 82-89 Nr. 121; Kopiar 6 f. 17v. Nr. 25. - Druck: Senckenberg, Sel. Jur. et hist. VI, 617 (aus Or. 1.) mit vielen, aber unbedeutenden Versehen (S. 617: Z.9 v.u. lies: burgermeysten; Z.7 v.u. lies: Frankinfurt (so auch im folgenden); S. 618: Z.1: frunde, Z.10 vu. Herman; S. 619: Z. 14 v.u.: iren; Z.12 vygenschaffte; S. 621: Z.1. Franke,; S. 624: Z.5 fehlt vor gutlichkeit: czu eyner; S. 625 Z. 7v.u. fehlt vor Herman: wir Adolff erczbischoff czu Mencze und wir. - Druck: Lernser, Chron. V. Frankfurt II, 333 (aus Org. 2) aber ungenau, mit modernisierter Schreibung. - Usener, Zur Geschichte der Ritterburgen 127. - Vgl. Würdtwein, Nova Subs. VI, praef. 45. - Wallenstein f. 58v-60).

Geographische Bezüge:

KML Visualisierung

Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Adolf von Mainz ist Richter und schlichtet in dem Streit zwischen den Herren von Kronberg und von Reifenberg mit der Stadt Frankfurt.

Vollregest:

[Erzbischof] Adolf [von Mainz, Bischof in Speyer] ist laut früherer Urkunde in der Fehdesache zwischen den Herren von Kronberg (Cronberg) und von Reifenberg (Ryffenberg) einerseits und den Bürgermeistern und Schöffen der Stadt Frankfurt andererseits als Richter bestellt, der unter Mitwirkung von vier Schiedsrichtern, nämlich Gerhart von Ufftersheim und Dielman von Michelbach (Michelnbach) von Kronberger Seite und Meisters Herman von Orba und Meister Niklas (Nyclas) Milwer (Mylwir) von Frankfurter Seite, entscheiden soll.

Der Erzbischof und die beiden Frankfurter Ratsleute bestimmen nun als die Mehrheit: Ulrich [II.] von Kronberg (Cronenberg), Viztum im Rheingau (Ryngauwe) und seine Söhne Johann, Walther, Philipps und Franke, und alle anderen von Kronberger Seite, nämlich Johann, Kuno (Cune) und Friedrich (Friderich) von Reifenberg (Ryffenberg), alle drei Ritter, Kuno (Cune) der Älteste, Emmelrach und Henne von Reifenberg und alle anderen von Reifenberg und ihre Helfer einerseits sowie die Bürgermeister von Frankfurt (Frankinfurt) und ihre Helfer, Diener und die Ihren und alle die in der Fehde waren, andererseits, sollen gänzlich gesühnt und gerichtet sein.

Die Gefangenen beider Teile sollen gegen eine alte Urfehde frei sein.
Was an Brandschatzung, Schatzung oder gedincze von Gefangenen oder sonst noch aussteht, soll als erledigt betrachtet werden.

Frankfurt soll dem Johann von Reifenberg die 25 Gulden wieder verleihen, die er vorher zu Lehen hatte und soll ihm dazu noch 25 Gulden jährlich zu Lehen geben und soll ihm bis kommenden Nicolaustag [6. Dezember] eine Urkunde darüber geben, ihn auch von seiner Urfehde los sagen.

Frankfurt soll dem Johann und dem Walther von Kronberg zu Lebzeiten jährlich je 50 Gulden zu Walpurgis [1. Mai] geben, ausgenommen die Zeit, da die beide etwa Feinde der Stadt wären und soll das bis zum kommenden Nikolaustag [6. Dezember] verbriefen.

Frankfurt soll dem Kuno von Reifenberg dem Ältesten die Gülte wieder leihen, die er zu Lehen gehabt hat, und dazu 7 Gulden jährlich.

Frankfurt soll bei den vom Reich verliehenen Rechten über das Dorf Erlenbach verbleiben, doch unbeschadet der Rechte des Kuno von Reifenberg.

Die Gefangenen, die hier sind, sollen ihre Urfehde sofort schwören (thun), die übrigen binnen 14 Tagen, und zwar zu Kronberg, wenn sie von den Kronbergern oder Reifenbergern, in Frankfurt, wenn sie von der Stadt gefangen worden sind.

Die fünf Schiedsrichter sollten eigentlich schon bis Martini [11. November] richten, doch war der Termin bis Donnerstag nach Martini verlängert worden. Ihre Entscheidung ist einzuhalten bei Vermeidung der Strafe, die früher in den Urkunden beider Parteien festgesetzt ist.

Der Erzbischof und die beiden Frankfurter Richter als daz merteyl siegeln.

Datum Eltvil secunda feria post Martini ... 1380.

Quellenansicht

fol. 227r
fol. 227v
fol. 228r

Metadaten

Personenindex

Ortsindex

Körperschaften

Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 9 fol. 227, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/2787 (Zugriff am 16.04.2024)