Die Regesten
der Mainzer Erzbischöfe

Inhalt

Kopfregest:

König Wenzel gelobt, gegen Bischof Adolf von Speyer, obwohl dieser das Erzstift Mainz innehabe, nichts zu unternehmen, sofern Adolf bei ihm bleibe.

Vollregest:

Wenzel (Wenczlaw), römischer König und König von Böhmen, gelobt, gegen den Bischof Adolf (der erwirdige Adolff, Bischoff zu Spire, unser lieber furste und nefe), obwohl dieser das Erzstift Mainz (Mencze) innehat, zeitlebens nichts zu tun, sofern Adolf bei ihm bleibe (sine lebetage als verre er by uns blibet), noch gegen das Erzstift und alle Schlösser, Lande und Leute, die Adolf hat oder gewinnen mag, um des alten Bündnisses willen, das Kaiser Karl IV., Wenzel und die Krone Böhmen mit dem Stifte und Kapitel zu Mainz haben; niemand zuliebe will er Adolf, das Erzstift oder den Besitz Adolfs schädigen oder angreifen, noch bewirken oder erlauben, daß es geschehe. 

- Der geben ist zu franckenfurd uff den Meyne 1376 uff den donerstag nach sanct Margarethen tag unser riche des romischen in dem  1. jare und des Beheymschen in dem  14. jare.

Quellenkommentar:

Das Bündnis, auf das sich Wenzel beruft, war am 3.3.1366 mit Erzbischof Gerlach von Mainz abgeschlossen worden (Vogt/Vigener, Regesten der Mainzer Erzbischöfe, Bd. II, 1, S. 464 f., Nr. 2059). Die Urkunde vom 17.7.1376 ist fast wörtlich gleichlautend mit der Urkunde vom 30.5.1376, bis auf den Titel [auch für Adolf], das Datum und die Stelle von der Erneuerung der Urkunde. Wenzel löst damit sein Versprechen vom 30.5.1376 ein. Im Unterschied zum Mai wird der Mainzer Elekt Adolf jetzt im Juli in der von Wenzel als römischem König ausgefertigten Urkunde nicht mehr als "Bischof", sondern als »Bischof zu Spire« bezeichnet.

Quellenansicht

Metadaten

Personenindex

• König: Wenzel [1376-1400] (Aussteller)
• Mainz: Adolf I. [Eb. 1373/81-1390] (Empfänger)
• König: Karl IV. [1346-1378] (Nennung)

Ortsindex

• Frankfurt - Stadt : Frankfurt - Stadt (Ausstellungsort)

Körperschaften

• Böhmen : Königreich (Nennung)