Mainzer Ingrossaturbücher Band 10

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StA Wü, MIB 10 fol. 091

Datierung: 8. März 1383

Quelle

Aussteller:

Ausstellungsorte:

Archiv: Würzburg StaatsA

Weitere Überlieferung:

Regest:

  • Regestensammlung im StAD Best. R 11 A Kurmainzer Regesten Nr. 2 (mit Verweis auf: Weizsäcker, DRTA I, S. 366, Anm. 1. und Friedensburg S. 58, Note *).

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Adolf I. von Mainz bestätigt, dass König Wenzel dem Edelherrn Heinrich Graf zu Lützelstein zur Besserung seiner neu empfangenen Lehen einen Zoll und ein Geleit auf der Straße vom Elsaß über das Gebirge nach dem Westerich verliehen hat.

Vollregest:

- L(itte)ra data Henrico de Lutzelstein ...[?]

[Der Mainzer Erzbischof] Adolf [I. von Nassau, Bischof von Speyer] bestätigt mit dieser Urkunde, dass der Edelherr (edel), sein »lieber Neffe«. Heinrich Graf zu Lützelstein (Lutzelsteyn) dem Fürsten Wenzel (Wentzlauwe), Römischer (romischen) König, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches und König von Böhmen (Beheym) und dem Heiligen Römischen Reich sein (etzliche) Erbe und Dörfer mit ihrem Zubehör, alles sein Eigen, aufgelassen (gegeb(e)n) hat, um sie von König Wenzeslaus und dem Reich wieder zu Lehen zurückzuempfangen. Nun hat Graf Heinrich zur Besserung seines Lehens einen Zoll und ein Geleit auf der Straße vom Elsaß (Elsassen) über das Gebirge nach dem Westerich bekommen, wie dies in der nachfolgend eingeschalteten Urkunde genaustens geschrieben steht:

Wenzel (Wentzlave), von Gottes Gnaden etc. verkündet, dass der Edelherr (edel) Heinrich von Lützelstein (Lutzelstein), »Getreuer« des Königs und des Reiches, vor ihn getreten ist, und die Dörfer Haselauwe, Winden, Dyphach, Pingsbach, Achen, Wolfskirchen (Wolfkirchen), Erlingen und Kurtzenrade samt Gerichten und Bännen sowie dem, was der Graf in diesen Orten an Leuten, Gulden und anderen Nutzungen besessen hat, in seine und des Reiches Hände gegeben hat. Alle Güter sind Heinrichs freies Eigen und rechtmäßiges Erbe und haben vorher nie dem Reich (deme Riche) gehört.

Der König gibt dem Grafen die Güter sowie den Zoll in Lützelstein (Lutzelstein), den er vor langer Zeit besessen hat, zu rechten, edeln Lehen. Damit anerkennt er die Dienste und Treue, die der Graf ihm und dem Reiche geleistet hat, täglich leistet, und auch künftig leisten soll. Er hat Heinrich und seine Erben die genannten Dörfer, den Zoll und das Geleit zu Lützelstein mit Rat seiner und des Reiches Fürsten, Edelherren und Getreuen verliehen. Um diese Lehen zu bessern, gibt der König Graf Heinrich von neuem einen Zoll und Geleit auf den Straßen zwischen dem Elsass (Elsassen) über das Gebirge nach dem Westrich (West(er)rich) zwischen Ruchberg, das dem Grafen gehört und das schon lange vergangen und verwüstet ist und seinem Turm [?] von Turkelstein über die Steige des Gebirges bis Zabern (Zab(er)n). Er ermächtigt den Grafen von jedem beladenem […] Wagen 8 Schillinge Straßburger (Straßburg(er)) Pfennige und von jedem beladenen Karren vier Schillinge, von jedem nicht gerittenen Pferd einen Schilling und von einem grasenden [?] Pferd oder Reiter je acht Pfennige, von kleinem Vieh pro Stück vier Pfennige Zoll und Geleit zu nehmen. Der Graf muss Kaufleute und Kaufgut auf der Straße zwischen dem Elsass (Elsassen) über das Gebirge  nach Westerich und vom Gebirge bis zum Fluss (wasser) Saar (Sar) schützen und schirmen. Der König gebietet allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, freien Herren, Dienstleuten, Rittern und Edelknechten (knechten), Städtegemeinschaften, Märkten und Dörfern und allen anderen Reichsuntertanen (des Riches undertane), den Grafen bezüglich seiner Lehen, Zölle und Geleit nicht zu behindern, sondern ihn entsprechend zu unterstützen, wollen sie sich nicht des Kaisers und des Reiches schwere Ungnade zuziehen. Der Herrscher kündigt sein königliches Majestätssiegel an. Gegeben zu Prag (Prage) etc.

Erzbischof Adolf von Mainz (Mentze) bezeugt den Wortlaut der Königsurkunde und kündigt ebenfalls sein Siegel an.

- Datum Nurenberg in den jare unßers herren 1383 des sundages als man synget Judica in der vasten ... 1383.

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fol. 91r
fol. 91v
fol. 92r

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 10 fol. 091, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/2247 (Zugriff am 28.03.2024)