Mainzer Ingrossaturbücher Band 12

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StA Wü, MIB 12 fol. 093v [01]

Datierung: 15. November 1391

Quelle

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Empfänger:

Archiv: Würzburg StaatsA

Geographische Bezüge:

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Inhalt

Kopfregest:

Erzbischof Konrad von Mainz bekennt, dass er mit Rupprecht dem Älteren, Pfalzgrafen bei Rhein und mit Rupprecht dem Jüngeren, Pfalzgrafen und Herzog, ein Freundschaftsbündis geschlossen hat.

Vollregest:

Erzbischof Konrad von Mainz (Mencze) bekennt, dass er zu Ehren und zur Stärkung der heiligen Kirche, des Stuhls in Rom (Rome) und des heiligen Reiches und zum Frieden des Landes und des Mainzer Stiftes mit allen seinen Schlössern, Landen und Leuten mit Rupprecht dem Älteren, Pfalzgrafen bei Rhein (Rine), oberstern Truchsessen des heiligen Römischen (romischen) Reiches und Herzogs in Bayern (beyern) und mit Rupprecht dem Jüngeren, Pfalzgrafen und Herzog, und deren Schlössern, Landen und Leuten kraft dieser Urkunde ein Freundschaftsbündis geschlossen hat.

 Man hat sich auf allgemeine Friedenswahrung, gegenseitige Unterstützung der beiderseitigen Amtleute, Verzicht auf Unterstützung der Feinde des Vertragspartners, Frieden und Geleit auf Straßen und Wasserwegen und gegenseitige Gestellung von Hilfstruppen geeinigt und auch das Verhalten bei Burgbelagerungen und Gefangennahmen und die Teilung von Beute geregelt. 

Man vereinbart eine friedliche Bereinigung von Streitigkeiten und kriegerischen Übergriffen der beiderseitigen Mannen durch eine genau geregelte Schiedsgerichtsbarkeit. Je nach Vorfällen rechts oder links des Rheines, wo Kastel liegt, tagt das Schiedsgericht entweder in Bingen, Heppenheim (Heppinheym), Weinheim (Winnheim) oder Hassloch (Haseloch). Als leitende Obermänner stehen wahlweise Bischof Nikolaus (Niclas) von Speyer (Spire), Eberhart (Ebirhard) Graf zu Katzenelnbogen, Sifrid von Venningen (Veni(n)ghen), Meister des deutschen (dutschen) Ordens in deutschen Landen, Schenk Eberhard (Ebirhard) Herr zu Erbach (Erpach), Diether von Handschuhsheim (Hentschushey(m)), Engelhard (Engilhard) Herr zu Weinsberg (Winsperg), Bruder des Erzbischofs, sowie die Ritter Johan von Löwenstein (Lewenstein), Sifrid vom Oberstein, erzbischöflicher Burggraf zu Böckelheim (Beckelnheim) oder Johan von Stockheim (Stogheim) zur Verfügung).

 Gesondert geregelt wird auch die Begleichung von Schulden und die Inanspruchnahme von Pfändungen unter den Gefolgsmännern. Ausgeschlossen werden alle Forderungen, die zu Zeiten des Bischofs Ludwig von Meißen (Missen), der sich Erzbischof von Mainz (mencze) nannte, gestellt worden sind. Daran fühlt sich Erzbischof Konrad in keiner Weise gebunden. Die bisher geschlossenen Landfrieden bleiben gültig. Erzbischof Konrad will den Pfalzgrafen nicht gegen Papst Bonifatius in Rom, den römischen König Wenzel, König in Böhmen (Beheim), die Markgrafen von Brandenburg und Lausitz (Lusitz) und die Erzbischöfe Friedrich zu Köln (Collen) und Werner zu Trier (Triere) sowie gegen Bischof Lamprecht zu Bamberg (Babenberg) helfen. Ausgenommen bleiben auch der Bischof von Würzburg (Wirtzburg) und sein Stift, Herzog Otto (Otte) von Braunschweig (Brunswig), Simon (Syman) Graf zu Sponheim (Sphanheim) und Vianden (Vyanden) und dessen Grafschaft, die Grafen von Waldeck (Waldeck) und von Ziegenhain (Czigenhain) sowie die Grafen von Veldenz (Veldentze). Die Pfalzgrafen nehmen aus die Bischöfe von Speyer und von Worms (Wormße), die Herzöge von Bayern (beyern), ihre Vettern, den Markgrafen zu Baden, Herrn Friedrich (Friderich) Burggraf zu Nürnberg (Nurenb(er)g), Simon von Sponheim die beiden Grafen, Friedrich von Veldenz und ihre eigenen Leute und Mannen. Der Erzbischof kündigt sein Siegel an. 

[Datum] uff den nesten Mittwochen nach sant Mirtins tag des heiligen bischoffs uns(er)s patronen anno Domini ut sup(ra) [1391]

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Keine

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Zitierhinweis:

StA Wü, MIB 12 fol. 093v [01], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe, URI: http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/3378 (Zugriff am 28.03.2024)